Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Medikamente des Mannes

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Medikamente des Mannes

MariaEmilie

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Sehr geehrter Herr Prof. Paulus,    seit Kurzem nimmt mein Mann folgende Medikamente:    ASS 100 Amlodipin 5mg Atorvastatin 40mg Pantoprazol 20mg Prasurgrel 10mg Ramipril 2,5mg (2 mal täglich)   Insbesondere über ASS sowie den Kalziumkanalblocker Amlodipin habe ich verschiedentlich gelesen, dass sie die männliche Fertilität negativ beeinflussen. Kalziumkanalblocker waren ja einige Zeit sogar als „Pille für den Mann“ im Gespräch. Für den ACE-Hemmer Ramipril ist die diesbezügliche Studienlage wohl noch unklar.   Frage: Wie beurteilen Sie als Experte die Auswirkungen der oben genannten Medikamente auf die männliche Fertilität? Und sehen Sie ggf. Alternativen?   Zum Hintergrund: Wir haben bereits fünf  Kinder und planen nächstes Jahr ein sechstes Kind. Bisher bin ich immer schnell schwanger geworden (dreimal im ersten und zweimal im dritten ÜZ). Zuletzt im August 2023 (Entbindung im Mai 2024). Ich gehe also davon aus, dass mein Mann eigentlich ein gutes Spermiogramm hat und sorge mich nun sehr, dass die Medikamente zu sekundärer Unfruchtbarkeit bzw. Zeugungsschwierigkeiten führen könnten. Leider recherchiere ich ständig dazu und frage mich nun, ob ich entsprechende Studienergebnisse richtig einordne. Die betreuende Kardiologin sieht bezüglich der Auswirkungen auf die Fertilität keine Probleme, ich hingegen schon.    Ich danke Ihnen sehr für Ihre Einschätzung!   Viele Grüße MariaEmilie


Dr. Wolfgang Paulus

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Zur Hemmung der Thrombozytenggregation wird ASS in niedriger Tagesdosis von 100 mg verabreicht. Darunter treten i. A. keine Einschränkungen der männlichen Fertilität auf. In Tierversuchen an Ratten registrierte man unter Amlodipin diverse Nebenwirkungen auf die männliche Fertilität wie z. B. erniedrigte Konzentrationen von FSH und Testosteron, verminderte Spermienkonzentration. Bei 87 Männern zeigten sich hingegen unter Medikation mit Amlodipin keine signifikanten Einschränkungen des Spermiogramms (Cai et al 2008). Im Tierversuch führte Ramipril nicht zu Einschränkungen der Fertilität, beim Menschen gibt es keine Studien.  


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