Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Jod in Muttermilch

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Jod in Muttermilch

Leni20

Guten Tag Herr Dr. Paulus, durch einen anderen Beitrag habe ich gelesen das Jod eine hohe Konzentration in der Muttermilch erreichen kann. Ich selber habe keine Schilddrüse mehr und nehme aktuell 150mg L-Thyroxin. Wärend der Schwangerschaft musste die Dosierungen mehrfach angepasst werden und der Tsh wurde alle 2 bis 4 Wochen kontrolliert. Ich habe sowohl in der Schwangerschaft Femibion als auch in der Stillzeit Folio eingenommen. Beide Präparate enthalten 150 Mikrogramm Jod. Durch meinen Krankenvorgeschichte darf ich nur max. 150 Mikrogramm Jod in Form von Nahrungsergenzungsmitteln sowie einmal wöchentlich Seefisch zu mir nehmen. Jodsalz darf ich im eigenen Haushalt nicht benutzen. Tierische Lebensmittel esse ich zu Hause nur in BIO Qualität was ja scheinbar weniger Jod enthält. Mein Körper kann kein Jod mehr aufnehmen. Nun habe ich Sorge das ich sowohl in der Schwangerschaft als auch in der Stillzeit, meinem Kind zu viel Jod zugeführt habe. War die Dosierung zu hoch und wenn ja wie viel Jod wäre den in meinem Fall  angemessen für die Stillzeit?


Nach den Veröffentlichungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) benötigen Stillende in Deutschland pro Tag 260 µg Jodid. Auf Grund der Verbesserungen bei der Jodversorgung (z. B. über jodiertes Speisesalz) werden zur Supplementierung allgemein nicht mehr 200 μg, sondern nur noch 100 bis 150 μg Jod pro Tag über Nahrungsergänzungsmittel empfohlen. Wenn Sie nur jodfreies Speisesalz konsumieren, haben Sie mit der Tagesdosis von 150 µg Jodid Ihrem Kind über das Nahrungsergänzungsmittel keinesfalls zu viel Jodid zugeführt. L-Thyroxin 150 enthält Schilddrüsenhormon, aber kein frei verfügbares Jodid. Daher kann ich jetzt Ihre Sorge nicht nachvollziehen, dass bei Ihrem Kind in Schwangerschaft und Stillzeit zu viel Jod angekommen sein soll.


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