Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Immigran Nasal, Paracetamol, Buscopan

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Immigran Nasal, Paracetamol, Buscopan

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Hallo, noch bin ich ss, 29/30 SSW, aber nach meiner ersten Geburt fingen die Migräne Anfälle ganz schnell nach der Geburt wieder an. Kann ich dann auch in der Stillzeit mit Immigran Nasal behandeln ohne für 24 Std. das Stillen zu unterbrechen? Damals habe ich schon recht gelitten. Im Gegensatz zur letzten ss habe ich auch dieses mal weiterhin Kopfschmerzen nicht ganz so stark wie sonst, aber immer mal wieder (chron. HWS-Syndrom aufgrund von Wirbelschiefstellung u.a. auch nach Torticollis). Im Gegensatz zu sonst wirkt Paracetamol. Wie viel Paracetamol kann man nehmen, v.a. über einen längeren Zeitraum? Gelonida, wie sie mir am Anfang der SS in niedrigen Dosen als ok bezeichnet haben, habe ich zum Glück nur bei drei Anfällen seit der 12 SSW gebraucht und auch ohne Immigran bin ich ausgekommen. Ist Buscopan plazentagängig? Habe nämlich gelesen, dass es gar nicht durch die Plazenta geht. Habe es vom Arzt gegen vorzeitige, schmerzhafte Wehen empfohlen bekommen, traue mich aber nicht so recht es zu nehmen. Obwohl es hinsichtlich der Wehen eine wirklich grandiose Wirkung hat, habe es zwei-dreimal - 10mg - genommen innerhalb von zwei Wochen (Dosis ok?), mein Gebärmutterhals der schon getrichtert und bei 3cm war ist wieder voll i.o. und bei 5cm... Kann ich es noch nach der 36 SSW nehmen, da eh ein KS gemacht wird? Kind ist normal entwickelt, ansonsten nur diätisch gut eingestellter SS-Diabetis (HBAC1 bei 4,3 in SSW 24). Vielen Dank für Ihre Mühe :-)


Dr. Wolfgang Paulus

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Eine Publikation berichtet von einem Übergang des Sumatriptan in die Muttermilch (Wojnar-Horton et al 1996). Nach subkutaner Injektion bei fünf stillenden Müttern wurde ein Übergang von 3,5% der mütterlichen Dosis auf den Säugling ermittelt. Da die Bioverfügbarkeit von Sumatriptan nach oraler Gabe nur 14% beträgt, ist darunter mit einer noch geringeren Exposition des Säuglings zu rechnen. Verwirft man die Muttermilch in den ersten 8 Stunden nach Anwendung von Sumatriptan kann man eine kindliche Exposition weitgehend vermeiden. Paracetamol (2 bis 3 g pro Tag) und Ibuprofen (bis 1600 mg pro Tag) würden als Schmerzmittel der ersten Wahl in der Stillzeit gelten. Paracetamol gilt auch als Schmerzmittel der 1.Wahl in allen Phasen der Schwangerschaft (3-4 x 500 mg pro Tag). Das Collaborative Perinatal Project dokumentierte 388 Expositionen mit Butylscopolamin im ersten Schwangerschaftsdrittel sowie 1053 Expositionen zu einem beliebigen Schwangerschaftsalter (Heinonen et al 1977). Dabei ergab sich keine Häufung von Anomalien. Eine Passage von Butylscopolamin durch den Mutterkuchen ist nicht bekannt. Mit einer Beeinträchtigung der kindlichen Entwicklung durch die Anwendung von Paracetamol und Butylscopolamin in der Schwangerschaft ist daher nicht zu rechnen.


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