Mitglied inaktiv
Hallo, Da ich seit 9 jahren an an starken Beifußallergie leide (seit der Geburt meines lezten Kindes) muß ich jeden Sommer Antiallergika nehmen.Ich habe auch letztes Jahr die 3-jährige Spritzentherapie abgeschlossen,zumindest mit dem Erfolg, daß die asthmatischen Beschwerden und allergische Schocks seither nicht mehr aufgetreten sind. Nun meine Frage...darf ich über den Zeitraum der Beifußblüte weiter Xsusal nehmen...habe in den letzten Jahren 2pro tag und Tavegil genommen (mit mäßigem Erfolg)? gruss Liane
Als Mittel erster Wahl bei Heuschnupfen in der Schwangerschaft gilt Cromoglicinsäure, das sich auch zur Langzeitanwendung eignet. Cromoglicinsäure (z. B. Intal®) vermindert die Freisetzung von Histamin aus den Mastzellen, so dass es nicht nur zur Prävention allergischer Beschwerden der Bronchien, sondern auch der Nase, der Augen und des Darmes eingesetzt wird. Nach langjähriger Erfahrung wurden keine embryotoxischen Effekte beobachtet. Cromoglicinsäure gilt als unproblematisch in allen Phasen der Schwangerschaft. Eine Auswertung von über 300 Schwangerschaften unter Medikation mit Cromoglicinsäure ergab keinen Anhalt für ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko (Shepard 1989). In einer Studie mit 296 Schwangeren unter Dauermedikation mit Cromoglicinsäure lag die Fehlbildungsrate bei 1,4% (Wilson 1982). Die 4 beobachteten Defekte (persistierender Ductus arteriosus, Klumpfuß, Lippenspalte, Septumdefekt) lassen keinen Zusammenhang mit der Cromoglicinsäure erkennen. Das Michigan Medicaid Program erfasste zwischen 1986 und 1992 191 Neugeborene mit intrauteriner Cromoglicinsäure-Exposition im erstem Schwangerschaftsdrittel (Briggs 1999). Mit 7 Anomalien befand sich die Fehlbildungsrate (3,7%) im Rahmen des Hintergrundrisikos. Unter den Antihistaminika finden sich keine nachweislich fruchtschädigenden Substanzen. Allerdings liegen bei vielen neueren Präparaten lediglich größere Erfahrungen aus Tierversuchen vor. Nach langjähriger Anwendung ergaben sich keine Anhaltspunkte für Teratogenität bei Brompheniramin (z. B. Dimegan®), Chlorphenamin (bei vielen Erkältungspräparaten in Kombination, z. B. Grippostad®) , Chlorphenoxamin (z. B. Systral®), Clemastin (Tavegil®), Dexchlorpheniramin (z. B. Polaronil®), Dimetinden (z. B. Fenistil®), Diphenhydramin (z. B. Benadryl®), Hydroxyzin (z. B. Atarax®) und Pheniramin (z. B. Avil®). Da die älteren Wirkstoffe häufig sedierende Effekte besitzen, ist bei Langzeitbehandlung bis zur Geburt auf Schlaffheit und Entzugssymptome (Diarrhoe, Zittrigkeit) zu achten. Nach Exposition von 93 Schwangeren mit Loratadin (davon 63 im ersten Schwangerschaftsdrittel wurde ein Kind mit einer angeborenen Anomalie registriert (Diav-Citrin 2001). Eine Fallsammlung von 161 Schwangerschaften (Moretti et al 2003) ergab nach Medikation mit Loratadin im Vergleich zu einem nicht exponierten Kontrollkollektiv keine Zunahme kongenitaler Anomalien. Wir überblicken bisher 83 Rückmeldungen nach Exposition mit Loratadin im ersten Trimenon: 7 x Spontanabort 7 x Schwangerschaftsabbruch (davon 1 x Fehlbildung: Tetraamelie + Hautödem) 64 x gesundes Neugeborenes 4 x Anomalien Die Anwendung von Loratadin nach dem ersten Schwangerschaftsdrittel erscheint akzeptabel. Von den neueren Antihistaminika liegen für die Schwangerschaft noch größere Erfahrungen für Terfenadin (bzw. das Derivat Fexofenadin) vor. Da es sich bei Fexofenadin um den aktiven Metaboliten von Terfenadin handelt, muss man hier ähnliche Effekte wie bei Terfenadin annehmen. Unter 1034 Schwangeren, die ein Rezept für Terfenadin erhalten hatten, zeigte sich kein signifikanter Anstieg von Fehlbildungen (Schatz & Petitti 1997). Eine Auswertung von 134 Expositionen in der menschlichen Schwangerschaft ergab im Vergleich mit einer Kontrollgruppe keinen Anstieg von Fehlbildungen (Schick 1994). Wir verfügen über 88 Rückmeldungen nach Exposition mit Terfenadin in der Frühgravidität: 10 Schwangerschaftsabbrüche 7 Spontanaborte 68 unauffällige Neugeborene 3 angeborene Anomalien Falls die lokale Anwendung von Cromoglicinsäure nicht ausreicht, wäre auch der Einsatz von Loratadin oder Fexofenadin – insbesondere nach Abschluss des ersten Schwangerschaftsdrittels akzeptabel. Sollten auch diese Präparate versagen, wäre nach Abschluss des ersten Schwangerschaftsdrittels die Anwendung von Cetirizin bzw. Levocetirizin vertretbar.
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