Ich bin in der 7.ssw +5 Ich hatte 2020 eine Sepsis bei Mitralklappenendokarditis mit Nachweis von Staphylococcus aureus. Hatte in diesem Zeitraum noch einen Schlaganfall. Daraufhin wurde ich notoperiert und hab eine Mitralklappenersatz bekommen. Ich nehme seitdem Marcumar 3mg... manchmal eine halbe oder dreiviertel,nie eine ganze Tablette.
Nach der OP hat sich herausgestellt,dass ich Heparinunverträglich bin (HIT Typ II)
Jetzt zu meinen Fragen:
Bei wieviel Prozent liegt die Wahrscheinlichkeit nochmal einen Schlaganfall zu erleiden während der SW??
Was für Alternative gibt es noch zu Heparin?
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit das mein Kind gesund zur Welt kommt?
Grüße
Vanessa
von
Van_ess
am 07.10.2022, 14:30
Antwort auf:
Heparin Unverträglichkeit HIT Typ II
Ich hoffe, Sie wurden nach Ihrer komplizierten Vorgeschichte von Ihren betreuenden Ärzten über die Auswirkungen bei einer Schwangerschaft aufgeklärt. Zunächst gehört Marcumar nicht zu den für eine Schwangerschaft geeigneten Gerinnungshemmern, da das Fehlbildungsrisiko bei Langzeitanwendung über SSW 7 sich deutlich erhöht. Natürlich gibt es auch bei Unverträglichkeit des sonst in der Schwangerschaft empfohlenen Heparin Alternativen zu Marcumar, die nicht mit einer Zunahme des Fehlbildungsrisikos verbunden sind (z. B. Fondaparinux). Fondaparinux bindet nicht an den Plättchenfaktor 4 und kann daher keine Heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT) auslösen. Da es die Plazenta genauso wenig wie Heparin passiert, beeinträchtigt es auch nicht die kindliche Entwicklung. Eine Gerinnungshemmung ist in Ihrer Situation in der Schwangerschaft notwendig, da sonst das Risiko für eine erneute thrombembolische Komplikation erheblich steigen würde.
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von
Dr. Wolfgang Paulus
am 09.10.2022