HelenaKoeln
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich mache mir sehr große Sorgen und bitte Sie um Ihre Einschätzung. Am 19.11.2013 bekam ich meine letzte Periode. Wegen einer wiederkehrenden Blasenentzündung nahm ich von 23. - 27.12.2013 o.g. Medikation. Als meine nächste Blutung ein paar Tage verspätet war, machte ich einen Schwangerschaftstest, der aber negativ ausfiel. Mein Hausarzt, der mir die Antibiose verschrieb, sagte noch "Keinen Sex und keine Familienplanung" dabei war ich schon schwanger, ohne es zu wissen. Kann eine Fruchtschädigung stattgefunden haben? Ich las etwas von Knorpelschädigung. Wie ist hier der Zusammenhang zur Verbindung zum mütterlichen Blutkreislauf? Hatte dieser schon stattgefunden? Wie wahrscheinlich ist eine körperliche oder geistige Behinderung? Ich mache mir unglaubliche Vorwürfe. Wie lange gilt die "Alles-oder-nichts"- Regel? Falle ich noch darunter? Nach meiner Einschäzung waren bei Medikation bereits 3 Wochen vergangen nach Befruchtung. Ich werde übrigens im Januar 38 Jahre alt. Vielen Dank für Ihre Einschätzung im Voraus! Freundliche Grüsse Helena
Wegen Knorpelschäden in Tierversuchen mit jugendlichen Hunden wird von einer Anwendung der Gyrasehemmer (z. B. Ciprofloxacin) in Schwangerschaft und Stillzeit grundsätzlich abgeraten. Im Rahmen einer prospektiven Followup-Studie wurden von unserem Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum zwischen 1989 und 2006 653 Schwangerschaftsausgänge nach Anwendung von Gyrasehemmern (darunter 225 Fälle mit Ciprofloxacin) in der Frühschwangerschaft dokumentiert. Die Befunde wurden mit den Daten eines Kontrollkollektives aus demselben Zeitraum verglichen, das nicht oder unproblematisch exponiert war. In dieser Studie ergaben sich keine Hinweise auf eine kindliche Schädigung bei Anwendung von Ciprofloxacin in der menschlichen Frühschwangerschaft. Sofern die Anwendung im Zeitraum der Alles-oder-Nichts-Regel (innerhalb von zumindest 14 Tagen nach Empfängnis) erfolgt, wäre bei schädigenden Einwirkungen entweder ein Abort oder ein Neugeborenes ohne erhöhtes Fehlbildungsrisiko zu erwarten. Die anfangs pluripotenten Zellen können in dieser Zeit noch geschädigte Zellen ersetzen, so dass die weitere Entwicklung ungestört verläuft, sofern der toxische Schaden nicht so groß ist, dass die Frucht mit der nächsten Regelblutung abgeht. Auch wenn die Einnahme bei Ihnen erst nach diesem Zeitraum erfolgte, ist nach der aktuellen Studienlage nicht mit einem erhöhten Fehlbildungsrisiko zu rechnen.
Ähnliche Fragen
Lieber Dr. Paulus, ich bin in der 6 Woche schwanger und habe ca. 4 Tage nach meinem Eisprung aufgrund eines Harnweginfektes Ciprofloxacin 100mg für 3 Tage eingenommen, am dritten Tag dann zusätzlich Monuril 3000. Da mein Urologe nun eine Mykoplasmeninfektion (Ureaplasma) festgestellt hat, hat er mir das Antibiotikum Roxithromycin verschrieben, das ...
Die letzten 10 Beiträge
- Pille/Estradiolpflaster
- Desinfektionstuch für die Hand
- Bleigehalt Trinkwasser // Inhaltsstoffe Kosmetik
- Bakterien im Abstrich
- Quviviq in der Schwangerschaft und Stillzeit
- Hyaluronsäure in der Schwangerschaft
- Zahnarzt / Salbe Aureomycin in Schwangerschaft
- Zeckenschutzspray
- Folio 2 mit DHA: Vitamin a
- Magnesium, Sab simplex