Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Dosierung Schilddrüsenhormone

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Dosierung Schilddrüsenhormone

vev

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus! Bin jetzt Anfang 28. SSW. Leider bin ich aufgrund von Laborwerten betreff. meine Schilddrüsenfunktion etwas verunsichert. Meine Ausgangslage: Ich nehme bereits seit einigen Jahren aufgrund einer diagnostizierten Hypothyreose Euthyrox 75µg. Habe daher auch gleich in der 7. SSW meine Werte überprüfen lassen. Lt. meinem Internisten waren diese Werte zu diesem Zeitpunkt in Ordnung (habe aber keine genauen Werte vorliegen), und ich habe auf Empfehlung die Einnahme mit Euthyrox 75µg fortgesetzt. Auf Nachfrage hin hieß es, dass eine erneute Kontrolle erst wieder in SSW25 nötig wäre. Nun sind meine Werte von dieser Untersuchung in SSW25 eingegangen, und zwar: TSH: 3,120 fT3: 2,18 fT4: 0,9 Mir selbst erscheinen diese Werte sehr niedrig, sofern der fT4 ja gerade der unteren Normgrenze entspricht, und die beiden anderen Werte zwar drinnen liegen, aber auch eher schon im Grenzbereich. Mein Internist meinte nun, dass eine Änderung der Medikation jetzt nicht nötig sei, ich aber in 4 Wochen zu einer erneuten Kontrolle kommen solle. Nun habe ich die Angst, dass ich in eine Unterfunktion schlittern könnte, und damit das Baby einer Gefährdung aussetzen würde. Deshalb wäre mir hier einfach eine zweite ärztliche Meinung sehr wichtig! Meine Fragestellungen hierzu sind v.a.: 1) wie groß ist die Gefährdung des Kindes, wenn ich jetzt bis zur nächsten Kontrolle unter den Normbereich geraten würde? 2) Ist es möglich, dass die Werte bereits zwischen den beiden Untersuchungen (in SSW7 und SSW25) in einen für das Kind gefährlichen Bereich geraten sind, also noch niedriger waren? (habe mittlerweile von ähnlichen Fällen erfahren, bei denen viel engmaschiger kontrolliert wurde). Ich wäre Ihnen für eine kurze Rückmeldung wirklich sehr dankbar! Herzliche Grüße, vev


Dr. Wolfgang Paulus

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Die Schilddrüsenhormone Triiodthyronin und Levothyroxin passieren die Plazenta nur in geringem Umfang. Eine Dauermedikation mit Thyroxin bei Struma (Schilddrüsenvergrößerung) bzw. Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) sollte in der Schwangerschaft unbedingt fortgeführt werden. Da das thyroxinbindende Globulin in der Schwangerschaft ansteigt, kann die Dosis ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel um ca. 25% erhöht werden. Die bei Ihnen gemessenen Laborwerte stellen keine Gefahr für die kindliche Entwicklung dar. Eventuell ist jedoch eine Anpassung der Dosis sinnvoll.


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