Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Diclo-Dexa Spritze ind der Stillzeit

Frage: Diclo-Dexa Spritze ind der Stillzeit

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Hallo! Ich habe am Mittwoch von einem Vertretungsarzt wegen Lumbago eine Diclo /Dexa Spritze bekommen. ( Wobei ich nicht weiß was "Dexa" ist ?) Der Arzt meinte ich könne trotzdem stillen- wobei er mir aber leider keinen so sicheren Einduck machte... Ich stille meinen jetzt Einjährigen nur noch 1-2 mal nachts...Wie lange braucht so eine Spritze überhaupt um in der Muttermilch abgebaut zu werden- und darf ich tatsächlich trotzdem normal weiterstillen???? ( Falls ich nochmal so eine Spritze kriegen muß...da leider meine Beschwerden immer noch nicht weg sind :-( ) Danke und liebe Grüße, Susanne


Dr. Wolfgang Paulus

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Vorläufige Angaben aus zwei Untersuchungen zeigen keinen Nachweis von Diclofenac in der Muttermilch, allerdings wurde nicht auf Abbauprodukte geprüft (Davies & Anderson, 1997). Unter den nichtsteroidalen Antiphlogistika sollte in der Stillzeit Ibuprofen bevorzugt werden. Ibuprofen konnte z. B. bei therapeutischer Gabe von 800 bis 1.600 mg pro Tag nicht in der Muttermilch nachgewiesen werden. Der Übergang von Dexamethason in die Muttermilch ist nicht ausreichend untersucht. Bei Medikation mit dem verwandten Glukokortikoid Prednisolon gehen nur geringe Mengen in die Muttermilch über (Ost 1985, Greenberger et al 1993). Unter einer maternalen Dosis über 20 mg pro Tag empfehlen manche Untersucher eine Stillpause von ca. 4 Stunden nach der Einnahme. Selbst bei Medikation mit Prednisolon 80 mg pro Tag entspricht die Aufnahme über die Muttermilch nur weniger als 10% der endogenen Cortisolproduktion des Säuglings. Sowohl die American Academy of Pediatrics als auch die WHO Working Group on Human Lactation betrachten die Anwendung von Prednison / Prednisolon als kompatibel mit dem Stillen (Committee on Drugs 1994, WHO Working Group 1988). Bei einer Halbwertszeit von 3 bis 5 Stunden für Dexamethason und 1 bis 2 Stunden für Diclofenac ist 24 Stunden nach Verabreichung der Injektion nicht mehr mit einer relevanten Belastung der Muttermilch zu rechnen.


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