Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Cipralex

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Cipralex

Lenchen18

Guten Tag Herr Dr. Paulus! Ich habe jetzt 2 Monate Cipralex 10mg genommen da ich durch meinen Job (Gastronomie) Depressionen bekommen habe. Seit der Einnahme geht es mir sehr gut. Vor 2 Wochen habe ich sie auf 5mg reduziert. Mein Schwangerschaftstest gestern war leicht positiv. Einen Arzttermin habe ich ende nächster Woche. Meine Frage wäre jetzt ob Cipralex 5mg schädlich ist fürs Baby, falls ich wirklich schwanger sein sollte? Kann ich sie ohne bedenken weiternehmen oder sollte ich sie sofort absetzen? Da ich wenn bis zum Mutterschutz in der Gastronomie bleiben muss, bin ich auf Antidepressiva leider angewiesen. Vielen Danke für Ihre Antwort.


Bei Escitalopram (Cipralex) handelt es sich um das linksdrehende Enantiomer von Citalopram. Bis Dezember 2004 dokumentierte das Swedish Medical Birth Registry 6.555 Kinder nach intrauteriner Exposition mit SSRI in der Frühschwangerschaft. Die kumulierte Fehlbildungsrate lag bei 4,1%, was dem erwarteten Hintergrundrisiko entspricht. Dabei wurde kein typisches Fehlbildungsmuster beobachtet. In diesem Kollektiv sind 2.701 Kinder nach mütterlicher Medikation mit Citalopram enthalten. Die Fehlbildungsrate gab mit 4,4% keinen Anlass zur Beunruhigung (Kallen & Otterblad Olausson 2007). Nach vorgeburtlicher SSRI-Medikation wurden bei Neugeborenen in einigen Fällen vorübergehende Anpassungsstörungen wie Zittrigkeit, Übererregbarkeit und erhöhter Muskeltonus beobachtet. Daher sollte in den ersten Lebenstagen auf entsprechende Symptome geachtet werden. Bei Bedarf wäre die Fortsetzung der Medikation mit Cipralex in der Schwangerschaft durchaus vertretbar,


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