Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Bactrim in der Frühschwangerschaft, 8 SSW

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Bactrim in der Frühschwangerschaft, 8 SSW

NanaG

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Sehr geehrter Dr. Paulus, Es wurde eine vaginale Infektion gefunden. Und zwar wurde beim Abstrich E.Coli und Klepsiella Bakterien gefunden. Man hat geraten das doch starke Antibiotikum Bactrim (co-trimoxazol) zu nehmen. Ich habe ziemlich überall gelesen, dass es nicht empfohlen wird in der Schwangerschaft, da es zu Aborten und vor allem Fehlbildung kommen kann. Safety of cotrimoxazole in pregnancy: a systematic review and meta-analysis https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4331013/ So wie ich verstehe sind diese Bakterien (E.Coli und Klepsiella) nicht die schlimmsten. Es besteht nur ein kleines Risiko für einen verkürzten Gebärmutterhals und dadurch auch das Risiko der Frühgeburt. Selbst meine Frauenärztin meinte es wird wahrscheinlich nichts passieren, wenn man es nicht therapiert. Was ist Ihre Meinung zu diesem Fall und dem Medikament Bactrim? Und zur Anwendung in der Frühschwangerschaft? Besten Dank vorab. NanaD.


Dr. Wolfgang Paulus

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Aufgrund des Folsäureantagonismus bestanden ursprünglich Bedenken gegen den Einsatz von Sulfonamiden und Trimethoprim (z. B. als Kombinationspräparat mit Sulfamethoxazol in Bactrim) in der Schwangerschaft. In hohen Dosen ließen sich im Tierversuch zwar Defekte auslösen, doch wäre zumindest ein Einsatz nach dem ersten Schwangerschaftsdrittel akzeptabel. Die von Ihnen zitierten Publikation geht übrigens nach Auswertung zahlreicher Untersuchungen nicht von einem erhöhten Fehlbildungsrisiko nach therapeutischem Einsatz von Cotrimoxazol aus. Wenn Sie akut nicht unter Beschwerden leiden und nach Austestung keine anderen Antibiotika wirken, könnten man mit der Behandlung ggf. auch noch etwas warten. Mitunter helfen auch schon vaginal desinfizierende Wirkstoffe, die nur an der Oberfläche aktiv sind (wie z. B. Dequaliniumchlorid, Hexetidin).


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