MarieBlume1986
Sehr geehrter Herr Dr. med. Paulus, Erstmal vielen Dank für die Zeit die Sie sich nehmen um hier alle möglichen Fragen rund um die Schwangerschaft zu beantworten. Ich bin aktuell im 6 Monat schwanger, und habe vor zwei Wochen zusammen mit meinem Mann einen recht großen IKEA Teppich für das Schlafzimmer gekauft, welcher zwar „neu“ aber nicht beißend oder unangenehm gerochen hat wie ich es sonst schon oft in diversen Möbelhäusern erlebt habe. Wir versuchen weitestgehend alles richtig zu machen, aber bei dieser Aktion haben wir die Gefahr dahinter scheinbar völlig übersehen- hierbei geht es mir um die flüchtigen organischen Verbindungen (VOC). Der Teppich besteht laut Hersteller aus 100% Polypropylen, Beschichtung Unterseite: 100 % synthetischer Gummi. Wir haben den Teppich ausgelegt und direkt im Schlafzimmer geschlafen ohne ihn vorher tagelang zu lüften- ich hatte als Schwangere nicht den Eindruck, dass er stark unangenehm riecht- bei Abgasen, Zigarettenrauch und anderen starken Düften (sogar Parfüm!) bin ich schon die ganze Ss über extrem empfindlich! Wenn wir das Gefühl hatten es riecht doch etwas mehr, haben wir natürlich das Fenster geöffnet und ordentlich gelüftet. Nachdem ich nun im Nachhinein (eigentlich weil ich was zum Thema Reinigung des Teppichs erfahren wollte) auf einige Berichte gestoßen bin welche vor den Ausdünstungen neuer Teppiche und Möbel vorallem für das ungeborene Kind warnen, mache ich mir nun starke Vorwürfe. Wahrscheinlich werden Sie mir die Sorge nicht unbedingt nehmen können- es ist jetzt wie es ist- aber können Sie von Ihrer Seite eine Einschätzung geben wie stark die Belastung die letzten zwei Wochen durch den neuen Teppich (kein verlegter Teppichboden/ kein Kleber etc!) auf unser ungeborenes Kind gewesen sein könnte? Hierbei geht es mir auch darum, wie wir in Zukunft mit solchen Situationen umgehen, und eventuell ließt diesen Beitrag ja auch die ein oder andere Schwangere welche dann hoffentlich von Ihrer Aufklärung profitieren kann. Ich schätze mal für uns besteht in Bezug auf die aktuelle Situation leider kein Handlungsbedarf mehr, da sich die bedenklichen Dämpfe (sofern vorhanden) bereits verflüchtigt haben werden- zumindest ist der Geruch kaum bis garnicht mehr wahrnehmbar. Irgendwie kann mir in meinem Umfeld auch niemand richtig weiterhelfen, da viele (wie auch ich) sich der Gefahr welche in diesen vermeintlich harmlosen Gegenständen (neuer Teppich/ neue Möbel) lauert nicht bewusst sind. Herzliche Grüße, M. Schöller Erster Tag der letzten Regel: 20-08-2024 Errechneter Entbindungstermin: 25-05-2025 Medikamente: L-Thyrox 50 Einnahmezeitraum (seit wann) und Dosis: 2023 Hast du besondere Belastungen: Heuschnupfen Bestehen Krankheiten: Schilddrüse
In einer Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (Franck et al. Prenatal VOC exposure and redecoration are related to wheezing in early infancy. Environ Int. 2014 Dec;73:393-401) wurden die Auswirkungen von flüchtigen organischen Verbindungen in den Monaten vor und nach der Geburt auf Atemprobleme in der frühesten Kindheit überprüft. Dabei zeigte sich, dass ein neuer Fußboden im Wohnumfeld von Schwangeren das Risiko von Kleinkindern, im ersten Lebensjahr an Atemwegsbeschwerden zu leiden, erhöht. Bei üblicher Durchlüftung der Räume sehe ich jedoch in Ihrer Situation grundsätzlich keine Gefahr einer dauerhaften kindlichen Schädigung.
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