Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

antibiotikum

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: antibiotikum

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hallo, ich habe seit anfang meiner schwangerschaft (jetzt 31. Woche) ständig harnwegsinfekte, allerdings ohne symptome, wird nur durch ständige urinkontrolle festgestellt. nach dem amoxicillin nicht mehr angeschlagen hat (zuletzt 10 tage eingenommen), habe ich nun monuril 3000 bekommen. nun ist meine frage, da dies ja nur eine einmaldosis ist, wie dieses wirkt? hat es sozusagen eine depotwirkung und gibt den wirkstoff nach und nach frei? und seit dem tag an dem ich es genommen hab, habe ich durchfall. ich hab mal gelesen, dass antibiotikum die darmflora angreift. ich habe auch zuletzt unter der anwendung von amoxicillin durchfall bekommen, kann ich also davon ausgehen, dass der durchfall von antibiotikum kommt? und wirkt das medikament dann überhaupt noch?


Dr. Wolfgang Paulus

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Fosfomycin (Monuril) wird zur Behandlung unkomplizierter Harnwegsinfekte als Einmaldosis verabreicht. Zahlreiche Publikationen berichten von unkomplizierten Schwangerschaftsausgängen nach Anwendung von Fosfomycin in der menschlichen Schwangerschaft (De Cecco / Ragni 1987; Stein 1998; Reeves 1992; Zinner 1990; Moroni 1987). Wenn Harnwegsinfekte in kurzen Abständen wiederkehren, besteht der Verdacht auf eine Resistenz des Erregers gegen das Antibiotikum. Eine Austestung der Urinkultur auf die Empfindlichkeit der Erreger gegen diverse Antibiotika wäre sinnvoll. Eine reichliche Flüssigkeitszufuhr ist zur Durchspülung der Harnwege wichtig. Eine gezielte Antibiotikagabe ist für das Ungeborene unproblematischer als eine massive Harnwegsinfektion ohne effiziente Therapie. Bei Fosfomycin soll die Einmalgabe zur Abtötung der Keime ausreichen. Damit kann aber auch die Darmflora beeinträchtigt werden, was nach Anwendung des Antibiotikums zu Durchfällen führen kann. Die Wirkung des Antibiotikums ist aber dadurch nicht beeinträchtigt.


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