Zimtstern2016
Sehr geehrter Dr. Paulus, aufgrund von chronischen starken Kopfschmerzen nehme ich 10 mg Amitryptilin, es ist nun angedacht anstatt Tabletten Tropfen einzunehmen mit einer Dosis von 6 - 8 mg zur Nacht. Können Sie mir sagen, ob die Tropfen während der Schwangerschaft genommen werden dürfen oder sollte ich besser bei den 10 mg in Tablettenform bleiben? Mein Frauenarzt sagte, dass ich das Medikament am besten absetzen soll, die geringe Dosis sollte doch aber in der SS zu vertreten sein , oder? Vielen Dank für Ihre Antwort.
Nach Anwendung von Amitriptylin in der Schwangerschaft besteht kein Anhalt für ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko. Dieses Präparat, das zu den trizyklischen Antidepressiva gehört, ist als eines der am besten erprobten Psychopharmaka bei Depressionen in der Schwangerschaft zu betrachten. Es handelt sich nicht um ein klassisches Schmerzmittel, auch wenn es unterstützend in der Schmerztherapie eingesetzt wird. Nachuntersuchungen im Vorschulalter nach pränataler Exposition mit trizyklischen Antidepressiva zeigten gegenüber einer Kontrollgruppe keine Abweichungen hinsichtlich Intelligenzentwicklung, Verhalten und Sprachvermögen. Bei hochdosierter Therapie vor Geburt können beim Neugeborenen vorübergehend folgende Symptome auftreten: Tachyarrhythmie (schnelle Herzfrequenz), Tachypnoe (beschleunigte Atmung), Tremor (Zittern), Trinkschwäche, Harnverhalt. Ein Absetzen des Medikamentes wäre angesichts Ihrer niedrigen Tagesdosis nicht nötig. Ob Sie das Präparat in Form von Tropfen oder Tabletten anwenden, ist in Bezug auf die Schwangerschaft gleichgültig.
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