Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Alkohol in der Frühschwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Alkohol in der Frühschwangerschaft

rattestinki

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich habe folgendes Problem: Nach einem AMH-Wert von 0,2 dachte ich nicht, auf normalen Weg schwanger werden zu können. Ich mache mir Vorwürfe, dass ich nicht daran geglaubt habe, ohne Hormonstimulation schwanger werden zu können. Deshalb habe ich einfach so weitergelebt wie bisher, d.h. an folgenden Daten habe ich nachstehend genannte Mengen Alkohol konsumiert: 24.11.13 1. Tag der Menstruation 09.12.13 Eisprung > 0,375 l Wein 15.12.13 > 0,5l Wein 20.12. 13 > zusammen 0,55l Bier+Wein+Champagner 25.12.13 > 0,8 l Wein+Sekt > konnte noch Autofahren, war nicht stark betrunken> habe dazu viel gegessen > hatte nachts aber einen Alptraum 26.12.14 > 0,25 l Wein 31.12. 14 > 0,1 l Sekt > dazu aber sehr viel ölig fritiertes Gemüse gegessen danach habe ich keinen Tropfen mehr getrunken ! 08.01.14 > Feststellung der Schwangerschaft Ist durch diese Menge Alkohol eine Schädigung meines Sohnes in unsichtbarer Weise, also des Gehirns, möglich ? Ist es richtig, dass Alkohol in der Frühschwangerschaft eher zu schweren organischen Schäden führt und am Ende der Schwangerschaft vor allem das Gehirn in seiner Entwicklung betroffen ist und geistige Behinderungen entstehen ( so wie der Experte der Charite Berlin es formuliert ?) Der Feinultraschall (DEGUM II) zeigte keine Auffälligkeiten und er ist bisher ganz normal entwickelt. Muss ich mir dennoch Sorgen machen oder lässt diese normale Entwicklung davon ausgehen, dass keine geistigen Schäden entstanden sein können ? Mit freundlichen Grüßen


Dr. Wolfgang Paulus

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Sofern die Anwendung einer potentiell fruchtschädigenden Substanz im Zeitraum der Alles-oder-Nichts-Regel (innerhalb von zumindest 14 Tagen nach Empfängnis) erfolgt, wäre bei schädigenden Einwirkungen entweder ein Abort oder ein Neugeborenes ohne erhöhtes Fehlbildungsrisiko zu erwarten. Die anfangs pluripotenten Zellen können in dieser Zeit noch geschädigte Zellen ersetzen, so dass die weitere Entwicklung ungestört verläuft, sofern der toxische Schaden nicht so groß ist, dass die Frucht mit der nächsten Regelblutung abgeht. Nach diesem Zeitraum haben Sie keinen häufigen und exzessiven Alkoholkonsum vermerkt, so dass nicht von einer signifikanten Zunahme des Fehlbildungsrisikos auszugehen ist.


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