Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

wieder das leidige essen ,-))

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Frage: wieder das leidige essen ,-))

Mitglied inaktiv

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liebe biggi! habe dir schon einmal geschrieben. mein kleiner ist riesengrosss, 16 mon, 83 cm, und wiegt jetzt 9,90 kg. er isst folgendes: morgens 200 ml kindermilch 1000 uhr milchschnitte mit obst oder babykeks mit obst mittags 220 g fleisch/gemüse/kartoffeln nachmittags: gob 190 g abends: entweder milchbrei oder 8 mon glas und pudding. brot isst er gar nicht, spuckt es sofort wieder aus, striezel/zopf auch nicht. was kann ich noch probieren, er will keine stücke, und alles was nicht irgendwo drinnen schwimmt, isst er auch nicht. ist das normal in diesem alter? bin froh daß er übrhaupt was ist, da er zunehmen soll laut kia. weil er so schnell wachst. danke für einige tipps, danke lg


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo miami123 lass die Miclhschnitte und den Babykeks besser noch mal weg. Ernähre dein Kind ausgewogen und nährstoffhaltig, biete genügend an und lass sich dein Kind stets sattessen. Dann wird das. Kinder lassen sich nciht mästen :-). Wenn das Angebot stimmt, essen sie schon das Richtige und genügend. Habt ihr schon verschiedene Brortsorten probiert? Esst ihr zusammen? Lässt sich dein Kind füttern oder isst er selber? Mittags klappt das Essen problemlos? Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben zuweilen eine sog. Neophobie. Eine Angst vor dem neuen, unbekannten Éssen. Auch hier wieder, evolutionsbiologisch betrachtet, eine gute Schutzfunktion. Gegessen wird nur das, was man kennt. Denn Unbekanntes könnte giftig sein. Besonders bittere Speisen sind oft giftig. Deswegen wird ein bitterer Geschmack von Kindern meistens abgelehnt. Grüne Paprika schmecken gekocht meist bitter. Aber auch alte Möhren können manchmal bitterer sein. Kinder sollten bis zu 10 mal etwas probiert haben, bevor sie es wirklich gut akzeptieren und sich an den Geschmack gewöhnt haben. Zum Probieren genügen oft schon mimimalste Mengen. Und ausspucken sollte erlaubt sein. Auch der Geruchssinn spielt eine große Rolle. Denn noch bis ins Erwachsenenalter (lebenslang) hinein sind solche Erinnerungen mittels Geruchssinn aktiv, und die Bereitschaft später im Erwachsenenalter eine Speise zu probieren, ist dadurch sehr gross. Somit nimmt die Geruchsprägung noch vor der Geschmacksprägung eine wesentliche Rolle ein. Kinder sind auch viel sensibler in ihrem Geschmacksempfinden. Das kann zu Ablehnung bestimmter Speisen führen. Und bedenke, es müssen keine Riesenportionen gegessen werden. Freu dich (insgeheim) schon dann, wenn dein Kind eine einziges kleines Krümelchen erst mal nur probiert hat. Beim Mittagessen kann vorerst ruhig noch der bewährte Brei gegeben werden. Zusätzlich gibt es einfache Speisen vom Tisch. Damit nciht zu viel Getreide (auch wegen der Sättigung) offeriert wird, kann der GOB nachmittags entfallen. Entweder gibt es dann nichts, oder Obst. ihr könnt eurem Kind viel mehr Zeit lassen. Die Familienkost muss nicht ad hoc eingeführt werden. Sich dabei viel Zeit zu lassen, zahlt sich langfristig aus. Manchmal haben die Kleinen Wachstumsschübe und essen dann vorübergehend wieder viel größere Mengen. Dann essen sie wieder eine Weile weniger usw. Da das Wachstum nun weniger schnell vonstatten geht, machen sich evtl Nahrungsdefizite auch nicht so schnell bemerkbar. Deswegen ist es nicht schlimm, wenn Kinder zeitweise scheinbar eher einseitig essen. Oder wenn die Portionen eher klein sind. Oder wenn mittags mal nur Nudeln ins Kind wandern und nur zwei Löffelchen Gemüsebrei. Um die Ernährung trotzdem vollwertig zu gestalten, sollten die Speisen altersgrecht gegeben werden. Besonders gut ist Fingerfodd, weil das Selberessen hier einhergeht und dadurch das Essen spielerisch erlebt wird, was die Akzpetanz erhöht, Essmengen steigern kann und zusätzlich die Feinmotorik schult. Mach mit ganz einfachen Speisen vom Familientisch weiter. Nudeln, Kartoffeln, Gemüse, ergänzend evtl Fleischbrei oder ähnliches. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Und neue Geschmackserlebnisse, spielerisch erlebt, sind in diesem Alter sehr wichtig für die spätere Akzeptanz von Essen. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Auch wenn es nur bspw eine einzige Nudel wäre. Beim nächsten Mal wären es dann zwei und so weiter. Grüsse B.Neumann


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