imf
Hallo Birgit, welche Getreideflocken wuerdest Du empfehlen um den Milch-Getreidebrei herzustellen und auch den Getreide-Obstbrei? Haferflocken, Hirseflocken oder Dinkelflocken? Habe gehoert das Hirse am meisten Eisen aufweist, stimmt das? Oder ist es besser von jedem mal was zu probieren? Und sollte man bei dem Milch Getreidebrei pure Milch verwenden oder erstmal lieber mit Wasser verduennen? Vielen Dank im voraus! GlG Imi
Hallo Imi jede Getreidesorte hat ihre spezifische Nährwertzusammensetzung. Du kannst Hirseflocken nehmen, die sind mild. Hafer enthält mehr Fett und Dinkel enthält Gluten. Bei Hirse solltest du nur die speziellen Baby-Instantflocken verwenden. Welche Getreisesorte du geben magst, kannst du entscheiden. Sie sind alle drei gut. Magst du generell Breie aus Instantflocken zubereiten oder magst du Brei aus normalen Zutaten kochen? Ich gebe dir hier mal eine kleine Zusammenstellung, wodurch du deine Auswahl besser treffen kannst. "Dinkel Dinkel ist eine Weizenart welcher auf anspruchslosem Boden bestens gedeiht. Bis in Höhen von 1500 Metern kann man ihn anbauen. Er enthält mehr Mineralstoffe und Vitamine als der beste Weizen. In seinem Eiweiß befinden sich Spuren aller lebensnotwenigen Aminosäuren (kleinste Eiweißbestandteile). Dinkel enthält einen hohen Kleberanteil (Gluten) daher lässt sich Dinkelmehl sehr gut backen. Ausgereifter Dinkel hat einen hohen Gehalt an Kieselsäure was gut für unsere Haut, Nägel und Haare ist. Dieses hat auch einen positiven Einfluss auf unsere Konzentration. Dinkel wird nicht nur zu Mehl fürs Brot verarbeitet - auch Dinkelnudeln sind ein Genuss. Leider sind in "Dinkelbroten" vom Bäcker meist hohe Anteile an Weizen enthalten. Hier muss Frau gezielt nachfragen. Hafer wächst fast überall - und ist sehr Nähr- und Heilstoffreich. Hafer ist das proteinreichste Getreide - und hat eine außerordentlich hohe biologische Wertigkeit. Zusammen mit Milch decken 100 g Hafer/Tag alle lebensnotwendigen Aminosäuren ab. Hafer hat im Kohlenhydratbereich Enzyme, welche eine wunderbare Stärkespaltung erreichen und damit besonders leicht verdaulich sind. Nicht umsonst hatte auch schon früher Hafer ein herausragende Stellung in der Säuglingsernährung. Hafer enthält außerdem das für uns wichtige Eisen, Zink und Kalzium - kein Getreide hat mehr davon. Auch ein hoher Anteil an B-Vitaminen und der Folsäure zeichnet den Hafer aus. Hafer ist ein Muntermacher - vertreibt bei regelmäßigem Genuss die schlechte Laune und erhöht die Konzentrationsfähigkeit. Haferflocken zum Frühstück - einen optimaleren Start kann man seinen Lieben am Morgen nicht geben. In Kuchen- und Pfannkuchenteige einfach etwas Haferflocken streuen - auch in den Brotteig geben - Haferflocken (am allerbesten frisch gequetscht) passen zu vielen Gerichten. Hirse Hirse gehört auch zu den Spelzgetreide (wie Hafer, Dinkel & Gerste). Hirse ist eine glutenfreie Getreideart. Die Inhaltsstoffe der Hirse schwanken stark je nach Anbaugebiet. Das Hirseeiweiß ist NICHT vollwertig, wesentliche Aminosäuren fehlen und müssen durch Eier, Milch, Käse usw. kombiniert ergänzt werden. Bei uns kein Problem - in der so genannten dritten Welt wenn die Menschen ausschließlich Hirse als Rohstoff haben - kommt es zu Proteinmangelkrankheiten. Rohe Hirse wird nicht empfohlen, da sie schwer verdaulich ist, und so genannte Trypsin-Hemmer enthält (wie Soja). Die Bauchspeicheldrüse wird damit in ihrer Enzymtätigkeit gehindert. Hirse gekocht dagegen ist problemlos. Das Hirsekorn ist ähnlich kochfest wie Reis - und kann diesen ersetzen - zumal Hirse noch nährstoffreicher als Reis ist. Der Ballaststoffgehalt ist bei Hirse niedriger als bei anderen Getreidearten - außerdem enthält sie Phytinsäure. Diese wiederum hemmt die Aufnahme von Kalzium, Zink und Eisen. Durch Einweichen oder Erhitzen (Kochen & Backen) geht diese negative Wirkung weitgehend verloren. Sie ist auch herausragend bei fast allen Mineralstoffen und Spurenelementen. Ihr hoher Eisengehalt ist weitgehend bekannt. Der hohe Anteil an Kieselsäure ist gut für den Zellaufbau und die Schleimhäute. Bei Vitaminen ragt die Hirse nicht heraus. Der Fluor in Hirse verhütet Karies. Hirse sollte stets gewaschen werden vor dem Kochen. Flocken haben nicht annähernd den Nährwert des reifen Korns, deshalb sollte Hirse in der Säuglingsernährung auch nur eine untergeordnete Rolle spielen Reis Heißes Klima und viel Wasser wird für den Reisanbau gebraucht. Der größte Reislieferant ist der Kontinent Asien. In Kalifornien findet derzeit ebenfalls ein großer, technologisch gesteuerter Reisanbau statt - welcher den Asiaten teilweise ihren Lebenserwerb raubt - durch die Dumpingpreise am Weltmarkt. Es gibt tausende Reissorten - bei uns finden sich drei Typen. Den Rundkornreis welcher sich weich kocht und sich vor allem im "Reisbrei" wieder findet, den Langkorn- und Patnareis der körnig und locker bleibt. Der braune Naturreis (Cargo) wird nur gespelzt und enthält noch das Silberhäutchen mit den Vitaminen und Mineralien. Und hier befinden sich auch alle lebenswichtigen Aminosäuren im Korn. Nur dieser Reis ist wirklich vollwertig. Dieser Reis wird schnell ranzig, deshalb wird er in der Regel geschliffen. Und es entsteht bei diesem Vorgang "weißer Reis". Damit gehen fast alle Nährstoffe verloren. Fehlt den Menschen das wertvolle (weggeschliffene) Vitamin B1 erkranken sie an der Berberi Krankheit. Diese Krankheit führt letztendlich zum Tode. Und nicht nur die Vitamine wurden reduziert! Reis - das sollte man wissen - ist häufig stark mit Pestiziden und Cadmium belastet. Der Kauf von Reis aus Bio-Anbau lohnt sich. Parboiled Reis nimmt eine Mittelstellung zwischen braunem und weißem Reis ein. Angeblich ist er wertvoller als der polierte Reis, weil bei diesem besonderen Aufbereitungs-Verfahren die Vitamine und Mineralstoffe ins Innere des Korns wandern und damit nicht komplett zerstört werden. Reis hat einen hohen Kaliumgehalt und hilft damit beim "entwässern" (Achtung wird heute für Schwangere nicht mehr empfohlen!). Reis hat viele schleimbildende Substanzen (bekannt auch als Reisschleim) und wird bei Verdauungsstörungen und Durchfällen bereits im Säuglingsalter eingesetzt. Roggen hat bis zu 25 % mehr essentielle Aminosäuren als Weizen, bei einem niedrigeren Fettgehalt. Roggenmehl ist einer unserer Hauptlieferanten an Spurenelementen und für die B-Vitamine. Auch Eisen und Zink finden wir im Roggenmehl. Roggenbrote werden mit Sauerteig angesetzt und sie fördern unsere Verdauung. Es sollte nicht frisch gegessen werden - nach 2 - 3 Tagen der Lagerung steigt die Bekömmlichkeit. Es hält sich ca. 8 Tage frisch. Es muss sehr gut gekaut werden - dann ist es äußerst verträglich, und gibt seine Nährstoffe frei. Mit Kümmel, Fenchel und Koriander gewürzt beugt man auch Blähungen vor." abgeschrieben in abgekürzter Version aus: "Kursbuch gesunde Ernährung" von Ingeborg Münzing-Ruf, ein tolles Buch! Hast du nun noch Fragen oder brauchst noch eine ausführlichere Erklärung? Bei der Zubereitung eines Instant-Milchbreies würde ich am Anfang Hirse nehmen. Später würde auch Hafer. Ansonsten ist Grieß ebenfalls gut. Rezept: 200ml Milch (Säuglinsgmilch oder bei älteren Babys auch abgekochte Kuhmilch/Halbmilch) 20g Getreideflocken (Baby-Instant-Produkt) 20g Obstmus So, und dann hattest du noch nach der Milchwahl gefragt. Leider hast du nicht geschrieben, ob dein Baby gestillt wird oder Säuglingsmilch bekommt. Auch das Alter deines Babys hast du leider nirgends erwähnt. Wenn du Kuhmilch verwenden magst, ist es ratsam, die Milch noch verdünnen. Denn Kuhmilch enthält mehr Proteine als Säuglingsmilch oder Mumi. Später kann das geändert werden. Richte dich dabei an die Vorgaben auf der Verpackung der Getreideflocken. Grüße B.Neumann
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