Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Weiss nicht was ich noch anbieten soll

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Frage: Weiss nicht was ich noch anbieten soll

Mautschi

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Hallo Frau Neumann, Meine Tochter ist etwas über 16 Monate alt und isst eigentlich schon lange alles vom Familientisch mit. Natürlich teilweise angepasst, weniger würzig und gesünder. Ich koche und backe ausserordentlich gerne und bis jetzt hat sie auch gut mitgegessen, allerdings kleine Mengen da ich noch nachts und zum einschlafen gestillt habe. Nun sind wir am kompletten abstillen und die ersten zwei Tage hat sie auch mehr gegessen. Jetzt mag sie aber kaum noch was, egal was ich ihr anbiete. Trauben spukt sie ausgelutscht wieder aus, ehemalige Leibspeisen wie Lasagne und Bolognese wird verschmäht. Habe noch kein Frühstück gefunden das sie öfter isst. Buttermilchpfannkuchen sind den einen Tag gut aufgenommen am anderen wieder ausgespuckt worden. Gemüsequiche war mittags super, am Abend wurde es nicht angerührt... Insgesamt isst sie tagsüber besser als Abends. Brot wird selten gegessen von ihr. Ideen für ein Abendessen? Fingerfood biete ich ihr oft an, in jeder denkbaren Variante. Danke für einen Ratschlag


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Mautschi gib deiner Kleinen einfach etwas Zeit. Ihr seid gerade in einer Übergangsphase, es kann sich noch ganz viel verändern. Je weniger du dich sorgst oder reagierst, desto besser wird sich ein gutes Essverhalten ausprägen. Wichtig ist, vor allem in der Übergangszeit, dass ihr verlässliche Essenszeiten habt, tägliche Rituale pflegt und gewohnte Speisen esst. Über die Gewohnheiten können neue Essabenteuer begangen werden. Bringe ganz viel Routine und Rituale in den Tagesablauf hinein. Den Übergang zu Tisch kannst du mit einer stets gleichbleibenden Handlung einleiten. Hände waschen, Töpfe kucken, Liedchen singen, kuscheln, Geschichte lesen. Ändere ggf die Essenszeiten und lasst euch Zeit beim Essen. Manche Kinder brauchen sehr viel Zeit und Ruhe, um genügend zu essen. Lass deine Tochter die Mahlzeiten auch spielerisch erleben,, denn was man mit vielen Sinnen erfahren kann, prägt nachhaltig. Konsistenz kann man im Mund und mit den Finger/Händen fühlen. Geschmack und Geruch gehören eng zusammen. Auch mit den Ohren kann man das Essen. erleben, d.h. hören. Mal knackt es, mal ist es leise - beim Zerteilen, beim Reinbeißen, beim Kauen. Geht zusammen einkaufen, erfreut auch an der Farbenpracht der Obsttheke, esst daheim zusammen etwas, das ihr gerade gekauft habt. Kocht zusammen frische Marmelade und lass dein Kind direkt aus dem abgekühlten Topf probieren. Rede dabei ganz viel mit ihr und erkläre, was du tust. Kinder wollen alles BE-GREIFEN. Es heisst, dass möglichst viele Sinne beteiligt sein sollten, damit etwas nachhaltig prägt. Riechen, Sehen, Fühlen, Schmecken...s.o. Spielerisch mit viel Liebe und Geduld sowie selbst als Vorbild agierend, wirst du das Speisenangebot für eure Tochter stetig erweitern können. Setzt euch nicht erwartungsvoll zu Tisch und fordere nicht zu viel von deiner Tochter, sondern lade sie ein zu probieren und gib ihr gewohnte Sachen. Bspw morgens Brot oder Müsli oder auch "nur" eine Portion Trinkmilch. Habt ihr schon ein Ersatzmilchprodukt für Mumi? Viele Grüße B.Neumann


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