PuW
Hallo Birgit, ich brauche wieder mal Deinen Rat - danke schon vorab für Deine kompetente Beratung!!! Mein Sohn (10 Monate, 13 kg/88 cm) hatte die Beikost eigentlich gut akzeptiert, doch seit ca. 1 Monat isst er kaum noch was,...aus medizinischer Sicht ist aber alles okay! Unser Plan: Morgens 5.30 h Stillmahlzeit mit Nickerchen Frühstück: VOR "Problemen" 1/4 bis 1/2 Vollkorntoast mit Butter JETZT: max. 2 Bissen - dafür bettelt er förmlich nach Joghurt! Zwischenmahlzeit: VORHER: Obst in Spalten o.ä. JETZT 1/2 Reiswaffel Mittags: VORHER: 1/2 Fleisch-Gemüse-Gläschen (war also auch nie eine volle Portion, sondern max. ein halbes Glas!) JETZT: 3-4 Löffelchen Brei - dann verweigert er - hat aber offensichtlich Hunger. Nudeln isst er nur trocken (hab versucht, sie klein zu schneiden und dann mit Brei zu mischen - ohne Erfolg!) Zwischenmahlzeit: VORHER: Obst-Getreidebrei (nicht mal halber Becher) JETZT: 1/2 Babyzwieback und weil er Hunger hat Stillmahlzeit mit Mittagsschlaf Abends: VORHER: 3 EL Abendbrei (Milchbrei) mit Wasser angerührt zzgl. 1/2 Obstgläschen reingerührt und 1 TL Öl JETZT wie "vorher", jedoch isst er es nicht auf! Gegen 20 Uhr dann Stillmahlzeit mit Einschlafen. Nachts kommt er leider wieder 3-6 x zum Trinken und kuscheln. Mache mir hinsichtlich der Eisenaufnahme Gedanken,... Darf er schon Joghurt (Activia) essen??? Den liebt er nämlich! Kartoffeln isst er gar nicht - weder pürriert, noch stückig,... da würgt er generell - Nudeln in jeder Form isst er - aber ausschließlich trocken! Obst mag er gern: Melone, Pfirsich, Banane,Apfel - das geben wir ihm dann zum Selbst essen. Frühstück mache ich ihm gern ein Brot oder Brötchen mit Frischkäse und Wurst - aber er beißt 3-4 x ab und dann zermatscht er es, zerflückt es und schmeisst es mit Freude runter. In Stückchen geschnittenes Brot schmeisst er sofort runter! .... hm - habe das Gefühl, daß er dadurch nachts oft kommt, weil er hungrig ist. Er ist ja auch groß und schwer und beginnt inzwischen zu laufen (an der Hand),.... Danke für Tipps! Puw
Hallo PuW es scheint mit deinem Kleinen alles bestens zu sein. Mach dir keine Sorgen. Klar, wenn ein Baby nicht recht essen mag, macht man sich schnell Gedanken. Dennoch kann ich dir versichern, dass sich dein Baby absolut altersgemäß entwickelt und mit der Mumi zusätzlich zur Beikost gut und ausreichend versorgt ist. Das hat dir auch der KiA bestätigt. Mit 10Lm etwa ist die Zeit des schnellen Wachstum allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich auch in verringertem Appetit. Die Kinder wollen selbständiger werden und die Welt erkunden. Stillsitzen bei Tisch - Fehlanzeige. Ruhe finden sie erst bei Mama. Die Stagnation im Längenwachstum, merkst du übrigens bald auch an den Kleidergrößen. Die passen jetzt jeweils über einen längeren Zeitraum. Und weil dein Kind jetzt nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert und evtl Nahrungsdefizite machen sich nicht so schnell bemerkbar. Hunger kommt vor allem dann, wenn sich die Kleinen ausgiebig bewegen. Spätestens, wenn sie laufen und rennen können :-)Häufig auch schubweise. Das äußert sich in vorübergehenden Fressphasen. Du kannst auf jeden Fall darauf achten, dass ihr/du gemeinsam mit eurem Kind die Mahlzeiten einnehmt und einfache Dinge anbietet. Ein reichhaltig gedeckter Tisch mit immer ungefähr gleichbleibendem Angebot weckt die Neugier und fördert das soziale Lernen, das einen sehr großen Stellenwert in der Ernährungserziehung einnimmt. Dein Kleiner hat einen enormen Entwicklungsfortschritt gemacht, der für dieses Alter vollkommen normal ist. Ihr befindet euch gerade in einer Umbruchphase. Brei wird abgelehnt und Alternativen wurden bisher kaum gefunden. Neue Esssitten und Rituale treten nun an Stelle althergebrachter Gewohnheiten. Spielerisch erlebt, immer wieder die gleichen Dinge präsentiert, mit vielen Sinnen erfahren, das prägt nachhaltig und die Freude bei Tisch bleibt erhalten. Biete ihm neben einem Teller auch ein Trinkgefäß an. Lass ihn auch bei dir Wasser oder Tee mittrinken. Wichtig ist zunächst, dass dein Kleiner überhaupt neue Dinge kennenlernt. Die Mengen sind zunächst unerheblich. Darauf kannst du dennoch langfristig aufbauen. Die Kleinen unterscheiden noch nicht so sehr zwischen Essen/Mahlzeit und Spiel. Bei ihnen gehört beides, zum Leidwesen von Mama und Papa, zusammen. Wenn dein Baby die geschnittenen Brotstückchen auf den Boden wirft, statt sie zu essen, dann entdeckt er hiermit einfach neue Lerninhalte. Mag sein, dass er keinen Hunger hat. Es könnte aber auch sein, dass er vermehrt Hilfestellung benötigt oder sich schlicht daran erfreut, wie du reagierst :-) Die Brust bietet deinem Kleinen neben der Mahlzeit übrigens auch Trost und Sicherheit, die er momentan vielleicht intensiver benötigt. Achte auch bei Tag auf ruhige Zeiten, in die rhythmisch die Essenszeiten eingebunden werden. Finde einen sanften Übergang zu Tisch, den du mit einem Ritual (Tischgebet, Händewaschen, Kuscheln) einleitest. Lass dein Kind querbeet bei Tisch probieren und achte nicht so sehr auf Mengen. Lege den Focus vermehrt auf Vielfalt. Lass dein Baby riechen und schmecken. Lass dein Baby neue Esserfahrungen sammeln und biete einfache Speisen an. Trockene Nudeln sind super. Sie liefern Kohlenhydrate und sind weich, wodurch sie sich gut essen, kauen und schlucken lassen. Brot hingegen kann krümelig sein. Fingerfood schult zusätzlich die Feinmotorik. Daneben kannst du versuchen, dein Kind zu füttern. Achte vor allem darauf, dass du selbst entspannt isst und dich sättigst - mit "gesunden" Speisen. Schön ist es, wenn euer Baby seinen eigenen Teller und Besteck bekommt. Lasst euer Kind probieren. Diese Eindrücke sind wichtig. Nicht alles, was euer Kind in den Mund nimmt, wird es auch hinunterschlucken. Trotzdem erreicht ihr damit eine erste Annäherung an die Speisenvielfalt. In diesem Alter noch wollen die Kleinen eigentlich alles probieren und reissen Mama oder Papa ihr Brot aus der Hand. Begutachten die Speisen, die auf dem Tisch stehen, zuerst mit den Händen, dann mit dem Mund und manches wird dabei geschluckt und manches aber wieder ausgespuckt. Butter ist oft ein interessantes Untersuchungsobjekt. Da werden die Finger versenkt, oder Nudeln werden auf den Boden geworfen, Brot in sämtliche Einzelteile zerpflückt, der Belag vom Brot heruntergeholt und gekostet, der Belag nur abgeleckt, Hände im Kartoffelbrei gebadet.... Spielerisch erlebt, immer wieder die gleichen Dinge präsentiert, mit vielen Sinnen erfahren, das prägt nachhaltig und die Freude bei Tisch bleibt erhalten. Biete ihm neben einem Teller auch ein Trinkgefäß an. Lass ihn auch bei dir Wasser oder Tee mittrinken. Wichtig ist zunächst, dass dein Kleiner überhaupt neue Dinge kennenlernt. Die Mengen sind zunächst unerheblich. Darauf kannst du dennoch langfristig aufbauen. Also dann heute Mittag kannst du mit veränderter Einstellung loslegen :-) Grüße B.Neumann
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