Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Was kann mein Sohn jetzt schon statt Brei essen?

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Frage: Was kann mein Sohn jetzt schon statt Brei essen?

Fruchtzwerg2

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Ich habe 6Monate voll gestill und mein Sohn war immer ein bißchen von der Sorte "Nimmerstatt" ;-) oft und viel ;-) ! Beim Brei einführen war er interessiert aber nicht sehr begeistert, wurde dann aber ein recht guter Esser. Jetzt mit gerade mal 9 Monaten ist er abgestillt und hat nun auch hier und da mal "Erfahrung mit fester Nahrung" gemacht :-) ! Reiswaffel, Banana, Kartoffel etc. - udn er findets klasse! Seitdem will er aber keinen Brei mehr :-( ! Was kann ich einem 9Monate alten Baby mit Allergierisiko über den Tag verteilt anbieten, damit er zu allen Vitaminen und Mineralstoffen kommt???


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Fruchtzwerg2 hat dein Baby denn schon eine Allergie entwickelt? Ich gehe davon aus, dass nicht. Trotzdem möchtest du vermutlich noch auf Kuhmilch verzichten. Allerdings stillst du nicht mehr. Welche Milchalternative hast du nun im Einsatz oder suchst du hier nach einem Vorschlag? Ein Produkt kann dir (heute) sicher Frau Dr. Reibel im Forum "Allergien", hier bei rub geben. Bei der Auswahl der Milch sehe ich hier nämlich das größte Problem. Magst oder musst du auf Weizen verzichten? Den kannst du durch Dinkel ersetzen. Backe oder kaufe entsprechend ein Dinkelbrot, das mit Butter bestrichen, zusammen mit der Milch eine ideale Grundlage die tägliche Ernährung bildet. Zusätzlich gibst du Gemüsestückchen und Fleischbällchen, sowie natürlich Obst. Die Ernährungsempfehlungen für allergiegefährdete Babys haben sich im letzten Jahr geändert. Es gibt kaum noch Einschränkungen. Mehr dazu erfährst du ebenfalls bei Frau Dr. Reibel. Hat euch der KiA zu einer allergenarmen Kost geraten? Was magst/sollst du meiden? Biete weiterhin die Dinge an, die dein Baby bisher als Brei gegessen hat und serviere dies in entsprechend veränderter Zubereitungsweise. Als Stückchen, geraspelt, geschnitten. Wie mag es dein Baby gerne? Als FIngerfood? Oder direkt von deinem Teller genascht? Dir aus der Hand gerissen? Essen und Spielen gehört für die Kleinen nämlich zusammen. Selber essen zu dürfen, kommt dem sehr entgegen Ausserdem ist die Zeit des größten und schnellen Wachstums mit 10 Lm allmählich abgeschlossen, was bedeutet, dass künftig kleinere Mengen zur Sättigung ausreichen. Biete vermehrt Fingerfood an, so kann dein Baby selbständig werden. Neben Brot können das Kartoffelstückchen oder Bananenscheiben u.v.m. sein. Wenn dein Baby nun nicht mehr so schnell an Gewicht zulegen würde, müsste dich das nicht beunruhigen. denn das ist in dem Altersabschnitt völlig normal. Auch das Längenwachstum stagniert allmählich und geht meist schubweise vonstatten. Das merkst du bald an den Kleidergrößen. Die Größen passen jetzt jeweils über einen längeren Zeitraum. Und weil ein Baby jetzt nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert. Und : evtl Nahrungsdefizite machen sich nicht so schnell bemerkbar. Möglich dass an manchen Tagen aber der Hunger scheinbar gar nicht vorhanden ist. Fazit: einfache Speisen (Gemüse, Obst, Fleisch), Butterbrot und die richtige Milch. Und Familienkost* zum Kennenlernen neuer Speisen und Geschmackseindrücke, Vielfalt. Also dann viel Spass Grüße B.Neumann * Essen dient nicht nur der Ernährung, sondern auch als Spiel zum Sammeln von Sinneseindrücken. Insgesamt kannst du dein Kind nämlich so spielerisch ans Essen heranführen. Die Kleinen unterscheiden auch noch nicht wirklich zwischen Spiel und Mahlzeit. Für sie ist alles spannend. Sie beobachten ihre Mitwelt und imitieren gerne. Deshalb sind die Speisen besonders begehrt, die andere Familienmitglieder essen, Dinge die sie immer und immer wieder sehen. Dinge die einfach interessant sind. Ein Brötchen kann zerlegt werden. Die Kruste bröckelt ab. Das Innere ist weich und lässt sich formen, wie Knete. Es kann gut geschluckt werden. Die Kleinen begutachten die Speisen, die auf dem Tisch stehen sehr genau. Kontinuität ist deshalb wichtig. Sie untersuchen die Dinge zuerst mit den Händen, dann mit dem Mund und manches wird dabei geschluckt und manches aber wieder ausgespuckt. Butter ist oft ein interessantes Untersuchungsobjekt. Da werden die Finger versenkt, oder Nudeln werden auf den Boden geworfen, der Belag vom Brot heruntergeholt und gekostet, der Belag nur abgeleckt, Hände im Kartoffelbrei gebadet.... Als Mama ist man sehr gefordert :-) Nicht alles sofort wegräumen oder schimpfen, aber natürlich nicht zur Dauereinrichtung werden lassen. Diese Experimentierphase gehört dazu und vergeht auch wieder. ( Erziehungstipps hierzu gibt aber gerne Frau Schuster :-) Kinder wollen alles BE-GREIFEN. Es heisst, dass möglichst viele Sinne beteiligt sein sollten, damit etwas nachhaltig prägt. Da zählt auch der Geruchssinn dazu. Essen ist für die Kleinen nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern ein Erlebnis für alle Sinne. Sie unterscheiden gar nicht so stark zwischen Spiel und Essen. Beides gehört für sie zusammen. Das heisst, du kannst dem am Anfang etwas entgegenkommen, in dem du die angebotenen Dinge hübsch servierst. Ein schöner bunter Kinderteller ist gut.


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