Mitglied inaktiv
Liebe Birgit! Meine Tochter ist nun 15 Monate alt und ich passe noch immer sehr auf, was ich ihr zu essen gebe. Ich bin einfach unsicher, ob ich übertreibe und doch langsam andere Dinge geben darf/soll. Ich selbst bin leider übergewichtig und in meiner Kindheit wurde durch Unwissenheit viel falsch gemacht. Bei unserer Tochter möchte ich alles richtig machen u. ihren Stoffwechsel u. Geschmacksprägung nicht "versauen". Ich verwende zur Zeit auschließlich Bio-Produkte für meine Tochter und frage mich, ob das sooo wichtig ist, oder es auch mal ein Stückchen Einback aus der Supermarkt-Bäckerei sein darf. Leider haben wir hier im Ort keine Bio-Läden oder Supermärkte mit breitgefächertem Sortiment, weshalb es manchmal schwierig ist, die Dinge des Alltags immer in Bio parat zu haben, was dann manchmal zur Eintönigkeit führt. Wie stark ist denn die Prägung des Geschmacks? Lehnen Kinder Vollkornprodukte schnell ab, wenn sie erstmal z.B. ein "normales" weißes Brötchen zu essen bekommen haben? Darf ich ihr auch mal eine Pommes geben, wenn wir (sehr selten) mal ins Restaurant gehen ohne, dass sie zukünftig Kartoffeln nur noch gesalzen mag? (Übertragbar auf alle anderen Speisen, wie Soße bei einem Jägerschnitzel etc.). Wie stark ist die Sache mit Antibiotikarückständen in Fleisch oder die Schädlichkeit von Nitritpökelsalz in Wurstsorten? Hier mal eine Übersicht über die Dinge, dich ich ihr gebe. Die Zubereitungsart variiert.... : sehr oft Blumenkohl + Brokkoli, grüne Bohnen + Kohlrabi eher selten und Spinat ganz selten (wg. Schadstoffbelastung), Karotte, Erbsen, Mais bekommen ihr nicht --> Verstopfung und unruhige Nächte Gurke mag sie nicht sonderlich, Paprika ebenso. Was bleibt an Rohkostgemüse übrig? Vollkornnudeln u. Kartoffeln, mageres Rinderhackfleisch als Frikadellchen, Fischstäbchen, Vollkornbrot mit gemahlenen Körnern, Grießbrei eher selten, ab und zu Vollkornpfannkuchen, Gouda od. Butterkäse, Banane u. Birne. Wurst nur sehr, sehr selten und ohne Nitritpökelsalz. Sehr selten mal etwas Bio-Pudding oder auch ganz dünn Nuss-Nougatcreme auf´s Vollkornbrot gekratzt (in fast homöopathischer Dosierung) ;-) Sonst mal zwischendurch einen Babykeks von Alnatura oder ein selbstgebackenes Vollkornplätzchen. An Obst bekommt sie Bananen und Birnen. Äpfel kann sie noch nicht so gut essen und knabbert nur mal eben an einem Stückchen herum. Trauben findet sie toll, sind aber in Bio-Qualität z. Zt. nicht erhältlich. Die meisten anderen Früchte sind zu sauer oder? (Orangen, Clementinen, Ananas) Darf sie Datteln in Maßen essen? Sie hat einmal eine bekommen, weil Oma sie aß und fand sie ganz köstlich. Würzen tue ich mit Petersilie, wenig Muskatnuss, ganz wenig Gemüsebrühe und noch weniger mit Kräutersalz. Als Soße mache ich manchmal ein Gläschen aus der Anfangszeit (die ich nie brauchte, da sich selbst kochte) mit Tomatenmark u. Kräutern der Provence u. Gemüsebrühe Ich habe Angst, dass ich sie mit diesen Dingen zu eintönig ernähre. Ich möchte ihr auf keinen Fall etwas vorenthalten und so den Reiz des Verbotenen schaffen, aber das kommt wohl doch erst in späterem Alter oder? Ich bitte für die Länge meines Textes um Verzeihung, hoffe aber, dass Sie durch Ihre Erfahrung am Besten bei der Entscheidungsfindung helfen können. Viele Grüße und lieben Dank!!! Anne
Hallo Anne was ist denn früher bei dir aus Unwissenheit schief gelaufen? Musstest du öfter Diäten machen oder wurdest du eher "gemästet"? Es ist gut, wenn du auf gesunde Ernährung viel Wert legst und viel Bioprodukte kaufst. Mach dich aber nicht verrückt deswegen. Eine gesunde Mischung ist immer noch vollkommen ausreichend. Da Kleinkinder/Kinder wachsen, Babys im Besonderen, profitieren sie besonders von schadstoffärmeren Produkten. Die negativen Konsequenzen einer schadstoffreicheren Kost machen sich nicht sofort bemerkbar. Es treten Schädigungen oft erst nach Jahren auf. Der kindliche, wachsende Organismus baut Unweltgifte vermehrt ins Körpergewebe ein. Blei wird bei Kindern 5 mal mehr resorbiert als bei Erwachsenen. Der kindliche Organismus reagiert sensibler auf Umweltgifte im Allgemeinen. Babies und Kleinkinder sind sehr empfindlich. Babies sollten unbedingt schadstoffarm ernährt werden. Ab dem Kleinkindalter sollte möglichst auch eine Kost angeboten werden, die möglichst wenig belastet ist. In der Praxis ist das nicht immer möglich, da man nicht immer die Möglichkeiten hat, solche Produkte (frisch) zu kaufen. Auch spilet natürlich die Einstellung und das Geld eine große Rolle. Ich empfehle immer wieder gerne solche Produkte in Bioqualität zu kaufen die explizit nur füs Baby sind, zw solche die das Kind häufig und gerne isst. Getreide und Milchprodukte aus herkömmlicher Produktion sind in der Regel weniger belastet als Obst und Gemüse. Sieh auch mal hier: http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=24541 Nicht nur die von aussen anhaftenden Schadstoffe, die durch Spritzmittel oder Autoabgase auf die Lebensmittel gelangen, sondern auch Düngemittel etc zählen zu den problematischen Substanzen. Obst und Gemüse wäre ratsam. Auch Fleisch wäre gut. Klar, man kann sein Baby nicht 100% vor Schadstoffen schützen kann. Bei Lebensmitteln hast du aber ein bisschen mehr Kontrolle. Das heisst aber nicht, dass alles 100% bio oder öko oder Vollkorn oder oder sein muss. Wichtig ist, dass das Gros der Nahrung "in Ordnung" ist. Dass selbst gekocht wird, auch weil damit wichtige Werte vermittelt werden. Dein Kind kann ruhig auch andere Speisen kennenlernen und das Essen sollte schmecken. Zählt deine Tochter her zu den Kindern, die gerne essen, evtl gar nicht aufhören können? Oder eher zu denen, die nur zögerlich essen und wählerisch sind? Wie ist denn die Gewichts-und Größenentwicklung? Alles normal oder irgendwie auffällig abweichend? Isst du das Gleiche wie dein Kind? Auch viel Vollkorn? Und der Papa? Getreide und Milchprodukte aus herkömmlicher Produktion sind in der Regel weniger belastet als Obst und Gemüse. Biomilch unterscheidet sich in der Nährstoffzsammensetzung von konventionell erzeugter Kuhmilch: Sie enthalte mehr Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E, Beta Carotin und konjugierte Linolsäure (CLA). Manche Firmen verzichten auf eine Homogenisierung oder mischen die h. mit einer nicht h. Milch. Auch wird diskutiert ob die Homogenisierung von Kuhmilch eher Allergien gegen diese hervorruft. Lies dazu hier: http://www.naturkost.de/schrotundkorn/2002/sk0202e5.htm Aber Bioware muss nicht immer erste Wahl sein. Wichtig ist auch der Geschmack der Ware, der Preis und die Einkaufsmöglichkeiten vor Ort. natürlich ist es auch eine Frage des Geldbeutels und der Einstellung, ob man vermehrt Bio kauft oder nicht. Sicher muss nicht alles aus kbA stammen, aber bei manchen LM ist es ratsamer, auf die ökologisch angebaute Variante zurückzugreifen (Z.B. Trauben und Paprika). Diese beiden Sorten geraten immer wieder in die negativen Schlagzeilen, zumal wenn sie aus Spanien bzw der Türkei importiert werden. Regional und saisonal erzeugte Ware, die du marktfrisch kaufst, ist auch empfehlenswert. Manche Produkte die nicht aus ökologischer Erzeugung stammen, tragen das Ökotestsiegel "sehr gut". Auch diese Produkte sind wunderbar. Da gibt es Bratwürstchen, Salami, Milch... Hilft dir das weiter? Grüsse Birgit Neumann
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