Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Was essen mit 10 Monaten

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Frage: Was essen mit 10 Monaten

nela1806

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Meine bekommt früh ihre Flasche, mittags gemüse fleisch brei, nachmittags gob und abends milchbrei. nachts nochmal ne flasche milch. ab wann wechselt man denn von diesen milchbreien zum normalen abendbrot mit schnitte und wie dick müssen die mittagsbreie sein?zerdrückt man das gemüse und kartoffeln dann nur noch mit der Gabel? sie bekommt so schon ab und an obst oder schnittchen aber nur so zwischendurch. und ab wann müssen die kleinen selber lernen zu essen? sorry für soviele fragen. Ich koch auch alles selber. lg nela


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo nela der richtige Zeitpunkt ist genau jetzt. Versuche deinem Kind ein vielfältiges Speisenangebot zu bieten. Ideal ist der gemeinsame Familientisch. So erhält euer Kleiner vielfältige Eindrücke und kann probieren, was ihm unter die Finger kommt. Biete auf einem Teller kleingeschnittene, dünn mit Butter bestrichene, von der Brotkruste enfernte, Brotstückchen an. Idealerweise greift deine Kleine freudig zu und ist begeistert von dieser neuen Art des Essens. Auch abends oder mittags/nachmittags darfst du ihm Probierhappen von den üblichen Familienspeisen abgeben. Lass dein Kind aktiv am Essen teilhaben. Gib einen Teller oder eine Schüssel, in die du Basics wie Nudeln, Kartoffel oder Gemüsestückchen/stäbchen) füllst. Die Dinge kann dein Kind auch erst mal nur zunächst spielerisch erkunden, was auch, oder eben bevorzugt in diesem Alter, mit dem Mund geschieht. Je mehr euer Kleiner bei euch Großen und der Schwester sieht, was und wie ihr esst, desto mehr möchte er dem nacheifern. Der Forscherdrang ist in dieser Altersphase sehr ausgeprägt und alle Sinne wollen beschäftigt sein. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Auch wenn es nur bspw eine einzige Erbse wäre. Beim nächsten Mal wären es dann zwei und so weiter. Gib ruhig weiterhin den gewohnten Brei, falls gewünscht oder gefordert, denn das vermittelt deinem Baby Sicherheit, und durch Neugier wird sich das Repertoire langsam erweitern. Stückige Kost ist nur dann noch problematisch, wenn sich dein Kind zu häufig daran verschluckt. Statt der üblichen geschmacklosen Brei kannst du trotzdem mit Familienkost weitermachen und diese entsprechend aufbereiten, wenn es erforderlich ist. Zerdrücken, pürieren, mischen... Ab dem 10. Lm ist das Kennenlernen und erste Annäherungen an die Familienkost schon besonders wertvoll, weil Babys diesen Alters noch neugierig sind. Diese Neugier weicht mit fortschreitendem Alter einer Skepsis. Deshalb ist es wichtig, dass die Kleinen jetzt schon viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen etc kennenzulernen. Dafür reichen kleine Mengen. Dein Kind darf mitessen - aber es muss keine üppigen Portionen von dem neuem und unbekannten Gericht essen, Dein Kind kann diese Esserfahrungen zunächst noch als spielerischen Anreiz nehmen, um Essen mit allen Sinnen zu erfahren und sich vorerst noch an den üblichen Breien satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennen lernen. Biete Brot an. Schön in kleine Häppchen geschnitten, damit er diese selbst essen kann. Familienkost ist Erlebnis! Lass dein Kind riechen, kosten, matschen, picken, kosten, kauen, lecken, abbeissen, bei dir mitessen, u.v.m. Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam am Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Babys und Kinder müssen sich aber generell an neue Speisen erst gewöhnen, dafür müssen sie aber die Gelegenheit haben. Das Fachwort dazu heisst: "soziales Lernen". Es basiert auf dem Nachahmungsinstinkt. Je mehr euer Kind bei euch Großen sieht, was und wie ihr esst, desto mehr möchte er dem nacheifern. Dazu ist es gut, wenn es immer wieder die gleichen Sachen gibt. Denn der Gewöhnungseffekt kann dauern. Und Kinder mögen gerne immer weder die gleiche Gerichte essen. Je öfter du ein Gericht kredenzst, desto häufiger sieht und riecht es dein Kind. Je häufiger euer Kind probiert, desto größer ist die Wahscheinlichkeit, dass er es irgendwann mag. Also dann Grüße B.Neumann


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