Mitglied inaktiv
Hallo! Habe mal eine Frage: mein Sohn 10 Monate will am liebsten alles essen was Mama isst :o).....find ich klasse, aber was darf er denn essen? Denke da ganze Zeit schon drüber nach, weil ich ihn später ja bei uns mitessen lassen möchte. Wie ist das mit dem Würzen der Speisen? Z.B. wenn ich Kartoffelpü mache, da kommt ja normal 1 Teelöffel Salz rein. Darf er den Pü dann auch essen? Oder muss ich ihm extra was ohne Salz machen? Es gibt sicher die Kinderkost von Hipp ab 12 Monate, aber wenn er doch so unbedingt bei mir mitessen möchte...ich möchte ihm diese Freude nicht verwehren. Was kann ich also generell geben und was soll oder muss ich generell meiden? Danke für die Antwort LG Calimero
Hallo calimero7713 lass dein Kind bei dir mitessen. Das Interesse deines Babys ist da sehr gut :-) So gewöhnt sich dein Kleiner langsam an normale Speisen. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Und neue Geschmackserlebnisse, spielerisch erlebt, sind in diesem Alter sehr wichtig für die spätere Akzeptanz von Essen. Die Kost darf etwas gewürzter sein, nur nicht übertrieben salzig oder intensiv gekräutert. Die Speisen sollten kindgerecht sein, aber durchaus schmackhaft. Wichtiges Kriterium der Familienkost ist es, dass ein Kind nun als vollwertiges Familienmitglied behandelt wird. Es bekommt einen eigenen Teller und eigenes Besteck. Auch mit den Fingern zu essen, sollte dem Kind erlaubt sein. Was die Allergieprophylaxe betrifft, haben sich die Empfehlungen im letzten Jahr stark gewandelt. Es wird zu keiner besonderen Vorsicht mehr aufgefordert. Nur, wenn ein Baby bereits eine Allergie entwickelt, gilt es einiges zu beachten. Mehr dazu findest du im Forum bei Frau Dr. Reibel. Ab dem 10. Lm ist die Familienkost besonders wertvoll, weil Babys noch neugierig sind. Diese Neugier weicht mit fortschreitendem Alter eher einer Skepsis. Deshalb ist es wichtig, dass die Kleinen jetzt schon viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen etc kennenzulernen. Es müssen keine üppigen Portionen von Neuem gegessen werden, sondern das Neue kann zunächst noch als "Spielerei" betrachtet werden und die Kleinen können sich an den üblichen Breien satt essen. Basics sind da gar kein Problem, und sogar erwünscht. Kartoffeln, Gemüse, Fleisch. Nudeln, Gemüse, Fleisch. Mit 10Lm etwa ist die Zeit des schnellen Wachstum allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich auch in verringertem Appetit. Der Verdauungstrakt ist auch schon besser in der Lage sich auf neue Lebensmittel einzustellen und zu verdauen. Auch das Schlucken größerer Partikel fällt den Babys leichter. Der Reifeprozess ist vorangeschritten und die Babys neugierig. Sie wollen selber essen, wollen am Familienleben teilhaben, wollen ihr Essen erkunden und freuen sich über neue Geschmackserlebnisse. Auch als Eltern freut man sich über neue Essgewohnheiten, dass die Babys selbständiger werden und man nicht mehr so aufpassen muss. Erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten. Allerdings besser von Neuem kleinere Mengen geben. Und deinem Baby die Wahl lassen, zwischen dem Neuen und dem Bekannten. Achte schon noch auf leichtverdauliche Kost. Denn maßgeblich für die Akzeptanz neuer Speisen ist weniger der Geschmack als Geschmack, als vielmehr das abgespeicherte (unbewusste) Erlebnis der Speise und deren Nachwirkungen. Die Verdaulichkeit und die Wirkung auf das Wohlbefinden, bzw die Sättigung und Nahrhaftigkeit auch in Bezug auf die sämtlichen Inhaltsstoffe. Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam am Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern. Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Aber das Kind soll lernen, dass bspw Nudeln, egal ob grosse Nudeln oder kleine Nudeln, dicke Nudeln oder Spaghetti, in ähnlicher Weise vertragen und verdaut werden (oder auch nicht) und dass es eben Nudeln sind und Essen insgesamt viele Variationsmöglichkeiten bietet. Ich würde dir vorschlagen, dass du ein paar Basics für dein Kind extra kochst, die gut schluckbar sind. Kartoffelbrei, Apfelmus (oder frisch geriebener Apfel, fein geriebene Möhren. Und zusätzlich gibst du ganz klein geschnittene, zerkleinerte Speisen vom Familientisch. Das ist wichtig für die Geschmacksprägung. Wenn du gewohnte Breie servierst, dann vermittelt das deinem Kind Sicherheit. Dazu gibst du neue Speisen. Dein Kind sollte Neues probieren und zeigt das auch fordernd an :-) sieh auch mal hier: http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=31384&suche=kernchen&seite=1#start Honig sollte im 1.Lj nicht gegeben werden. Erhitzter Honig allerdings sei unbedenklich. Im 2. Lj sei Honig (bei normal entwickelten und gesunden Babys) kein Problem mehr. Das steht im Zusammenhang mit der gereiften Darmflora. Kaffee und Alkohol (auch erhitzt in Speisen) ist für Kinder tabu. Wegen des Geschmacks und der einhergehenden möglichen Prägung. Hirse, Quinoa und Amaranth sollten regelmäßig und in größeren Mengen besser erst ab dem 3. Lj auf den Tisch kommen. Kleine Mengen und das mal ab und zu sind kein Problem. Ausnahme: Baby-Hirseflocken. Nüsse sind wegen der Verschluckungsgefahr noch nicht gut geeignet. Da sie hart sind, können sie beim Verschlucken Probleme verursachen. Verschlucken von Brot oder Apfel wäre weniger problematisch. Nüsse als Mus sind geeignet. Bei HA- Ernärhrung sind Nüsse trotzdem noch zu meiden. Keine kleinen Kernchen bei Himbeeren und Johannisbeeren (bei Marmelade drauf achten). Leinsamen sei in größeren Mengen weniger gut geeignet. Sojamilch als Kuhmilchersatz oder in allgemein zu großer Menge wäre noch nicht geeignet. Zwiebel, Knoblauch, scharfe Gewürze sind individuell unterschiedlich verträglich. Geschmacksverstärker sollte gemieden werden und allgemein zu viele Zusatzstoffe - besser selberkochen. Blieben nun noch Fragen offen? . Grüsse B.Neumann
Mitglied inaktiv
Noch kurzer Nachtrag: Wie meine Vorrednerin mit dem 10 Monate alten Sohn ist meiner auch ein absolutes Stillkind. Er nimmt keine Flaschenmilch, habe schon so viel probiert. Er trinkt nachts 3-4x bei mir, das aber echt anständig...und tags trinkt er aber auch noch vormittags und mittags, nachmittags hab ich das jetzt aufgehört bis abends. Ich möchte davon aber auch langsam los kommen und dachte mir ich geb ihm ab 12 Monate diese Kindermilch. Jetzt lese ich, dass das auch schon früher möglich ist?! Ginge das? Ist das gut für seinen Darm? Er isst z.B. total gern Joghurt, den verträgt er auch ohne Probleme. Ich hab immer bissl Angst, weil ich Allergikerin bin und nicht will, dass mein kleiner gleich ne Allergie entwickelt. LG und Danke nochmal!
Mitglied inaktiv
Hallo! 10000 Dank für diese tolle ausführliche Antwort!!! Dann kann es ja los gehen :o).....mein kleiner ist schon ganz heiß drauf *lach*..... LG Calimero
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