Car.78
Liebe Frau Neumann, da ich hier im Forum zwei unterschiedliche Expertenmeinungen habe, frage ich nun auch nochmal Sie. Ist es sinnvoll, möglichst verschiedene Breisorten im Sinne der Vielfalt/ Geschmacksoffenheit anzubieten oder eher nicht? Soll ich von Möhre pur möglichst schnell zum vollen Menü mit Möhre/Kartoffel/Rind aufbauen (dabei immer bei Möhre) bleiben oder mir etwas mehr Zeit lassen und auch mal Kürbis, Pastinake... anbieten? Kann zu viel Wechsel zu Verdauungsproblemen führen? Danke und liebe Grüße, Caro
Hallo Car.78 zunächst ist es sinnvoll dein Baby an Beikost zu gewöhnen. Und zwar langsam, mit Kontinuität und sich langsam steigernden Mengen. So hat der Darm ausreichend Zeit, um sich an die neue Nahrung zu gewöhnen. Der Brei mit vorerst einer Sorte Gemüse wird nach und nach mit weiteren Zutaten ergänzt: mit Öl und Kartoffel. Erst eine solche Kombination kann eine Sättigung mit Brei bewirken. Der Brei wird erst attraktiv, wenn das Baby einen Nutzen mit dem Brei in Verbindung bringt - nämlich ein gutes Bauchgefühl, eine wohlige Wärme durch Sättigung, wenn der Brei zufrieden macht. Neben der Portionsgröße ist der Kaloriengehalt und die Verträglichkeit enorm wichtig. Damit Babys den Brei gut vertragen ist es sinnvoll mit kleinen Mengen zu starten und den Brei nach und nach sowohl in der Menge als auch in Bezug auf die Kalorien zu steigern. Das Ziel ist in den ersten Wochen darum primär die Gewöhnung an Beikost in Verbindung mit möglichst positiven Eindrücken. Der Darm passt seine Mikrobiota an die Nahrung an und kann die Speisen, Zutaten besonders gut verdauen, an welche er bereits gewohnt ist. Kleine Mengen neuer Nahrung sind darum in den ersten Tagen und Wochen sinnvoll, um besonders bei empfindlichen Babys Verdauungsbeschwerden - oder irritationen zu vermeiden. Für den ersten Brei kannst du dir gut 2-4 Wochen Zeit lassen. Danach kannst du die Vielfalt steigern. Die gängigen Gemüsesorten in der Beikost (Möhre, Pastinake, Kürbis und Co) werden meist problemlos und gut vertragen. Sinnvoll kann der vorsichtige und sich antastende Einstieg bei bspw schwerer verdaulichen Gemüsesorten sein wie bspw grüne Erbsen oder grüne Bohnen, Hülsenfrüchten und später bspw Vollkorngetreidesorten. Hilfreich ist es auf jeden Fall, wenn du dein Baby beobachtest. Wenn dein Baby alles gut und problemlos verträgt, kannst du schneller und häufiger Sorten neu einführen. Also dann Grüße Birgit Neumann