Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Speiseplan Baby 10 Monate

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Speiseplan Baby 10 Monate

Katja Brückel

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Hallo Frau Neumann, Unser kleiner ist jetzt 10 Monate alt. Seit er ca. 7 Monate alt ist wollte er keine Flasche mehr. Bin dann auf Brei umgestiegen den ich mit Säuglingsmilch angerührt habe. Den bekam er morgens und abends. Mittags Gemüse-Fleisch, Nudeln ... und nachmittags GOB. Seit einiger Zeit verweigert er aber jegliche Breiform. Mit kommt es vor, wie wenn er nur noch Erwachsenenessen haben möchte. Süßes ist eher nicht so seins (außer Obst, das liebt er), lieber deftiges. Also Butterbrot, manchmal auch eine Scheibe Wurscht oder Wiener dazu. Pfannkuchen mag er auch gerne. Hab von Alete die Trinkmahlzeit entdeckt, da bekommt er manchmal zu den Brotmahlzeiten ein halbes Päckchen bzw vor dem schlafengehen. Ist das so in Ordnung? Ich mach mir ein wenig sorgen dass er zu viel Eiweiß bekommt... Wie könnte sein Speiseplan in etwa aussehen? Wie viel Eiweiß ist in diesem Alter ok? Vielen Dank schon mal und liebe Grüße


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Katja Brückel manche Babys haben es tatsächlich etwas eilig mit ihrer Vorliebe für feste Kost. Auch das komplette Ablehen von Brei ist mitunter in diesem Alter altersentsprechend und soweit normal und in Ordnung. Gib deinem Babys aber ruhig einmal selbst einen Löffel in die Hand und lass ihn löffeln. Wichtig ist es ganz allgemein, dass dein Kleiner viele Gelegenheiten bekommt seine Nahrung selbständig zu essen. Ich gebe dir zunächst einmal einen Plan zur Orientierung für Babys ab dem 10. Lm: morgens: Brot und Säuglingsmilch Brot eignet sich ideal, da morgens die Bereitschaft zum Kauen hoch ist. Kauen ist wichtig für die Ausbildung einer kräftigen Kaumuskulatur. ZMZ: Brot oder Obst je nach dem wie lange die Zeitspanne bis zum Mittagessen ist, kann eine Zwischenmahlzeit sinnvoll sein. Hier gibt es entweder etwas Obst oder je nach dem evtl auch noch einmal etwas Brot. Mittag: Mittagessen entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie oder bereits bekannte einfache Gerichte und/oder Familienkost neu ist jetzt, dass neben dem üblichen Brei und bekanntem Fingerfood auch schon Familienkost, vermehrt stückige Nahrung und das selbständige Essen, das Erlebnis ganz besonders im Vordergrund der Mahlzeit stehen. Nachmittag/ZMZ: Obst oder Getreidestängelchen (salzarm) o.ä., ggf Kuchen, Babykekse, erste, wenig süß schmeckende Muffins, Waffeln etc nachmittags ist ein Energienachschub durch Kohlenhydrate (Obst und/oder Getreide) erwünscht. Diese Mahlzeit sollte milchfrei (stillen erlaubt) sein. Milch als Bestandteil von Kuchen und Co ist ab und zu o.k. Abends: Brot und Säuglingsmilch (oder: Grießbrei, Haferbrei/müsli), Nudeln und Säuglingsmilch etc die Kombination aus Getreide mit Milch fördert den guten Nachtschlaf. dazu Obst/Gemüse ggf erste fein geraffelte Rohkost tagsüber zwischendurch bzw nach den Mahlzeiten: stillen, sonst Wasser Die Trinkmahlzeit, die du erwähnst, ersetzt einen Milchbrei. Eine halbe Portion Trinkbrei ersetzt in eurem Fall sozusagen eine halbe Milchflasche und eine 1/4 Scheibe Brot. Damit der Salzgehalt beim Essen für dein Baby noch nicht zu hoch wird, würde ich dir in diesem Alter von Wienerwürstchen und Wurst als (regelmäßige) Mahlzeitenergänzung noch abraten. Das Gros der Nahrung sollte möglichst noch naturbelassen und einfach sein, Familienspeisen im Salzgehalt moderat bleiben. Ca 1 (bis 2) Scheiben Brot ist ausreichend. Im Alter deines Sohnes werden etwa 400-500 ml Säuglingsmilch am Tag empfohlen. Davon dürftest du 200 ml durch Kuhmilch ersetzen, wenn diese in Brei (o.ä) verarbeitet wurde. Wie wäre es mit einem Brotfrühstück am Morgen, das du mit zubereiteter Säuglingsmilch am Tisch anbietest. Die Säuglingsmilch muss nicht in der Flasche sein, sondern kann aus einer Tasse getrunken werden. Abends könntest du Grießschnitten als Fingerfood anbieten. Hiermit bekäme dein Sohn seine Milch und Getreide, salzfrei, nicht süß schmeckend, leicht verdaulich und sättigend. Dazu ggf etwas Gemüsemus plus Familienkost, einzelne Butterbrothappen. Wenn du nachmittags bspw Pfannkuchen mit Milch zubereitest, könntest du hier einen Teil der Milch bereits einarbeiten und diese Portion dafür wiederum morgens bzw abends einsparen. Eine bis zwei Mahlzeiten am Tag sollten milchfrei bleiben, damit der Organismus das Eisen aus der Nahrung besser resorbieren kann. Als eisenreiche Mahlzeit reignet sich die Mittagsmahlzeit besonders gut. Ideal ist es, wenn die nachfolgende Mahltzeit ebenfalls milchbrei bleibt. Mittags bleibt die Kombination aus Kartoffeln (oder Nudeln o.a.) mit Gemüse, Fleisch und Öl weiterhin bestehen. In der Woche werden etwa 120-150g Fleisch empfohlen, plus eine Fischmahlzeit und evtl einmal ein Eiergericht. Zweimal am Tag wird Säuglingsmilch empfohlen, ca 400-500 ml. Grüße Birgit Neumann


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