Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Soviele Fragen

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Frage: Soviele Fragen

sternchen1410

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Hallo ich habe das gefühl mein Kopf läuft über. Ab wann mach ich z.b. Grießbrei oder Babybrei oder getreidebrei als mahlzeit? Und dann erst abends oder erst morgens? Wenn ich Möhren selber koche und püriere, kommt das Öl vor dem Einfrieren oder nach dem Auftauen rein? Ein TL auf 5 Möhren ist da sok? Wenn ich Obstbrei selber koche, wie vertragen die kleinen das mit der Säure? Wenn man mit Brei mittags anfangt, grenzt man die Löffelanzahl ein oder richtet man sich danach wieviel Hunger das Kind hat? Ich habe Bananenebrei gesen hat aber Zucker. Oder Getreidebrei, den man aber mit Milch anrühren soll. Aber mein Sohn ist erst 4 Monate alt.


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo sternchen1410 da hast du wirklich ein paar Fragen :-) Aber so schwer ist das alles gar nicht. Wenn du dich im Groben an den üblichen Empfehlungen orientierst, hast du bald einen guten Überblick. Es gibt prinzipiell viele Möglichkeiten, um von der Milch zum Brei zu wechseln. Du musst den für euch passenden Weg herausfinden. Ich rate dir für den Anfang zum klassischen Frühkarottenbrei. Mittags sind Mutter und Kind meist am geduldigsten, der Gemüsebrei kann kommen. Aber das kann bei euch evtl ganz anders sein. Damit nach dem Mittagsbrei nicht gleich wieder ein Brei folgt, sollte zunächst der Abendbrei eingeführt werden und dann erst der Brei am Nachmittag. Morgens entbehren die meisten Babies am allerseltensten ihre Milchflasche oder Mama´s Milch. Ist ein anderer Zeitpunkt oder eine andere Breisorte für die erste Löffelkost für euch besser, dann wähle diese Uhrzeit und den passenden Brei. Im Amerika beginnt man bspw mit dem abendlichen Milchbrei, weil die bekannte Säuglingsmilch, die zu Brei verarbeitet wird, mit Getreideflocken ergänzt wird und dem Kind sozusagen der Brei dann eher schon mal bekannt vorkommt. Auch erhoffen sich manche Mamas mit dem Milchbrei am Abend eine bessere Sättigung, die zu besserem Schlaf verhelfen soll. Aber die Rechnung geht nicht immer auf. Denn so ein Brei kann bei empfindlichen Babys, besonders eben wenn sie noch so jung ( 4 oder 6 M) sind, möglicherweise auch zu Bauchweh führen, weil der Bauch zu voll ist. Auch werden mögliche Unverträglickeitsreaktionen (Spucken o.ä) evtl nachts schlechter erkannt. Der klassische Weg der Einführung der Beikost, der sich millionenfach bewährt hat: ein paar Löffelchen Frühkarotte aus dem Gläschen. Damit der Brei besser sättigt kommt Öl hinzu und danach Kartoffel. . Möhrchen sind der Klassiker, denn sie schmecken leicht süßlich, was gemocht wird. Nach etwa vier Tagen gibst du Öl zum Brei: Sonnenblumenöl, Rapsöl, Sojaöl oder Maiskeimöl. Sie enthalten Linolsäure, die als besonders essentiell für Babys gilt. Die Fettsäurenzusammensetzung der vier genannten Öle, ist optimal für die Gehirnentwicklung des Babies geeignet. Auch Butter kann für den Brei verwendet werden (ab 8. Lm). Sie passt besonders gut in den nachmittäglichen GOB. Auch ihre Fettsäurenzusammensetzung ist gut. Von der Firma Byodo (Naturkost) und von Vitaquell (Reformhaus), gibt es ein speziell zusammengestelltes Öl für die erste Beikost. Es ist eine Mischung aus Rapsöl und Maiskeimöl. Die Öle wurden kalt gepresst. Es ist frei von Verunreinigung und gilt deshalb als sehr gut, auch für Babies. Solange ein Baby keine Allergie hat, brauchst du keine besonderen Dinge beachten. eine Art Fahrplan für die Beikost. klassische Variante: Morgens: Milch Mittags: Gemüse-Kartoffel-(Fleisch)-Brei = milchfrei, zur besseren Eisenresorption Nachmittags: milchfreier Getreide-Obstbrei = milchfrei, zur besseren Eisenresorption, und zur Unterstützung der Nährstoffaufnahme aus dem Mittagsbrei Abdends: Milchbrei Milch fördert einen guten Schlaf und der Brei ist insgesamt leichter verdaulich als ein Gemüse-Kartoffel-Fleischbrei Die Reihenfolge hat ansonsten insofern eine Bewandtnis, dass durch die bestimmten Lebensmittelkombinationen die Nährstoffe ideal ergänzt werden. Muttermilch enthält das wertvolle Eisen in einer besonders gut verwertbaren Form. Beim Stillen ist die Mahlzeitenabfolge deshalb nicht so wichtig. Nachmittags: milchfreier Getreide-Obstbrei = milchfrei, zur besseren Eisenresorption, und zur Unterstützung der Nährstoffaufnahme aus dem Mittagsbrei Grundrezept milchfreier GOB für den Nachmittag: 20g Getreideflocken 90-100g Wasser (evtl mehr) 1oog Obstmus 5g (1 TL) Butter oder Öl Das Grundrezept für den (abendlichen) Milchbrei lautet sonst: 200ml Milch (Säuglingsmilch oder Kuhmilch, Halbmilch) 20g Getreideflocken (Baby-Instantflocken) 20g Obstmus Statt Säuglingsmilch kann man auch Kuhmilch nehmen. Am Anfang sollte man diese noch zur Hälfte mit Wasser mischen, zur sog. Halbmilch. Die Kuhmilch muss abgekocht werden. Wahlweise auch Zubereitung mit Wasser plus anschliessendes Stillen. Die neuesten Empfehlungen findest du hier: http://www.gesundinsleben.de/fuer-familien/erstes-lebensjahr/zeit-fuer-breikost/ Sehr schön und mit Grundrezepten ausgestattet ist auch die Broschüre des FKE. Sie ist sehr kompakt geschrieben, kostengünstig und du kannst sie direkt beim FKE bestellen. Die Adresse findest du auch unter: www.fke-do.de Beginne ruhig mit Gläschen- so bist du auf der sichereren Seite. Auch die Konsistenz ist stimmig und je besser das Löffeln klappt, ihr beide routinierter werdet - desto mehr kannst du experimentieren und schliesslich zu Selbstgekochtem wechseln. Babynahrung (Produkte zur Ernährung von Säuglingen) unterliegt der Diätverordnung und hat damit verbindliche Grenzwerte, betreffs Schadstoffe (Höchstmengen an Pflanzenschutz-, Schädlingsbekämpfungs- und Vorratsschutzmitteln). Sie sind schadstoffarm (weniger Nitrat z.B., evtl weniger Pestizidrückstände). Sie werden ständig kontrolliert um diese Grenzwerte nicht zu überschreiten. In der Diätverordnung ist auch die Kontrolle der mikrobiologischen Beschaffenheit von Säuglingsnahrungen und die Kennzeichnung von Zusatzstoffen vorgeschrieben. Seit 1. April 1999 müssen laut den EU-Richtlinien in allen Säuglingsnahrungen eine bestimmte Menge an Vitaminen und Mineralstoffen enthalten sein. Bei den einzelnen Marken gibt es Unterschiede. Zwar unterliegen alle Babyprodukte strengen Richtlinien, nämlich der Diätverordnung (EU-weit, siehe oben), die bestimmte Grenzwerte für bestimmte Stoffe vorgibt etc, dennoch haben die einzelnen Hersteller einen Spielraum innerhalb der Vorgaben, den sie unterschiedlich nutzen. Manche Firmen mischen z.b. Zucker in die Obstbreimischungen oder haben einen geringeren Fleischanteil, wobei dafür Eisen als Zusatz beigemengt wird. Andere Produkte haben einen Extrazusatz Vitamin C usw. Auch ist ein bestimmter Vitamin B1-Gehalt für Getreideerzeugnissen (für Babys) vorgeschrieben, wobei auch Baby-Bioprodukte bzw Vollkornprodukte entsprechend angereichert werden müssen. Nur so dürfen sie als Babykost ausgewiesen werden. Überlege dir, worauf du dein besonderes Augenmerk legst und kaufe entsprechend ein. Wenn du wieder Fragen hast, nur zu, bis dann Siehe auch hier: http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=35425&suche=wechseln&seite=1#start Viel Spaß Grüße B.Neumann


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.