Jonagold
Hallo, Mein Sohn ist inzwischen 14 Monate alt und ein guter Esser. Seit drei Tagen weigert er sich, von mir mit Gabel oder Löffel, gefüttert zu werden. Er macht den Mund nicht auf, dreht sich weg und wird wütend. Er will selbst, und zwar mit den Händen essen, was anderes kann er ja auch noch nicht. Soweit so gut, ich war aber so stolz, dass er bisher alles gegessen hat. Nun scheiden leckere Dinge wie Spinat, Reis oder Kartoffelbrei wohl aus... Eigenes Besteck leg ich ihm immer hin, daran hat er aber noch kein Interesse. Ist das nur eine Phase? Was könnte ich ihm denn noch an fingertauglichen Gerichten anbieten? Will doch auch mal wieder "richtige" Gerichte kochen! Zudem mag er seit ein paar Tagen kein Fleisch mehr, egal welche Sorte, egal welche Konsistenz. Muss ich mich um seinen Eisenhaushalt Sorgen? Danke schon mal für Ihre Hilfe! Eva
Hallo Jonagold Dein Kind gedeiht prächtig und zeigt deutlich, dass er längst in die Liga der Kleinkinder aufgestiegen ist. Dein Kleiner will nun selbst essen. Am liebsten mit Händen und Fingern. Essen mit Besteck kannst du ihm zeigen und Hilfestellung geben, wenn erlaubt. Lass dein Kind die Speisen auf, im wahrsten Sinne des Wortes, eigene Faust erleben. Diese erlebnisreichen Angebote laden zum Probieren ein und alsbald hat dein Kleiner wieder genug davon und wird sich bereitwillig helfen lassen. Biete stückige Kost an, die dein Kleiner mühelos selbst essen kann. Zusätzlich kochst du solche Dinge, die du gerne isst und solltest das übliche Familien-Speisenangebot nur so weit erweitern, dass euer Kind solche Dinge essen kann, die es kennt. Auf dieser sicheren Basis kann er neue Essexperimente wagen und Neues probieren. Auch breiige Speisen wie Kartoffelbrei darfst du weiterhin servieren. Zeig deinem Kleinen, wie er seinen Löffel halten kann, und hilf ihm ggf dabei den Löffel zum Mund zu führen. Du kannst auf jeden Fall kochen, was euch schmeckt und euren Sohn probieren lassen (sofern alkoholfrei und nicht zu scharf gewürzt). Das Fachwort dazu heisst: "soziales Lernen". Es basiert auf dem Nachahmungsinstinkt. Je mehr euer Kind bei euch Großen sieht, was und wie ihr esst, desto mehr möchte er dem nacheifern. Dazu ist es gut, wenn es immer wieder die gleichen Sachen gibt. Denn der Gewöhnungseffekt kann dauern. Auch sollte jeweils eine Alternative auf dem Tisch stehen. Das können Nudeln, Brot, das Essen vom Vortag etcetc sein. So hast du die Garantie, dass dein Kind am Familientisch etwas finden wird, was ihm schmeckt und ihn sättigt. Wenn es sowieso auf dem Tisch steht, ist es auch keine "Extrawurst" und führt dein Kind zwanglos an neue Speisen heran. Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam am Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern. Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Die Familienkost sollte langsam (!) die Breimahlzeiten ersetzen bzw ergänzen - in eurem Fall die gewohnte Fingerkost. Dein Kind muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern kann es zunächst nur als Bereicherung, als "Spielerei" annehmen und sich an den üblichen Sachen satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen. Es gibt Grichte, die fast allen Kindern gut schmecken. Mit Pfannekuchen, Spaghetti (Bolognese), Pizza, Pommes, Fischstäbchen, Frikadellen, etcetc liegt man meistens schon ganz goldrichtig. Was hast du denn sonst immer so gekocht und gegessen? Und was sollen künftig eure Familienspeisen sein? Mach das und lass dein Kind probieren, so lange und immer wieder, bis er sich an die meisten Sachen gewöhnt hat und mit isst. Feste Kost zu essen, ist mitunter auch noch anstrengend, so dass es sinnvoll sein kann, Gerichte anzubieten, die gut kaubar sind. Bspw Kartoffelbrei kombiniert mit etwas, das zum Kauen anregt. Die Kaumuskulatur muss sich ausbilden und je mehr vorhanden ist, desto mehr will sie betätigt sein :-) Du kannst auch zwischendurch Dinge geben, die nicht nur einfach geschluckt werden müssen, sondern zum Kauen animieren. Was das Fleisch betrifft - nach einer so kurzen Zeitspanne muss du dir keine Sorgen machen. Koche Gerichte, die Fleisch enthalten. Der Appetit kommt wieder. Grüße B.Neumann
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