Nieswurz1
Hallöchen, Meine Tochter ist nun 13Monate alt. Wir haben sie schon seit einiger Zeit an das Familienessen herangeführt. Abends klappt es mit Brot, mal ein halbes Würstchen oder Rührei besonders gut, Morgens geht es so lala mit Brot oder auch BioMüsli. Unser Problem ist leider zur Zeit das Mittagessen. Die Familienkost rührt sie kaum noch an, am liebsten ißt sie Brei. Den 12monatsbrei von heute Mittag musste ich fast bis zur Suppenkonsistenz nachpürieren, damit sie wenigstens ein paar Löffel ißt :-( Der feine Obstbrei als Nachtisch geht immer. Ich muss dazu sagen, dass unsere Kleine seit einer Woche erkältet ist mit Schnupfen und Husten. Ich weiß nicht, wie ich mich am besten verhalten soll. Erstmal wieder feinen Brei geben oder doch lieber konsequent bleiben??? Vielleicht haben sie noch einen Tipp? herzlichen Dank und liebe Grüße :-)
Hallo Nieswurz1 Dass deine Kleine ihr Butterbrot und/oder Familienkost und stückige Kost im Allgemeinen zur Zeit weniger gerne mag, ist nicht ungewöhnlich und bei vielen Kindern zu beobachten. Zeitweilig ist ihnen das Kauen einfach zu anstrengend. Und dass dein Kind wegen Husten und Schnupfen keine Lust auf Essexperimente hat, ist auch völlig normal. Sie darf ruhig zeitweilig wieder Brei essen, wenn sie das während der Krankheitsphase lieber mag. Diese vertraute. leicht verdauliche Kost ist genau richtig und gibt ihr Sicherheit. Für stückige Kost gilt: Je kleiner die Einzelportion, desto größer die Freude beim Zugreifen und Essen. Es hilft langfristig, wenn du bspw das bestrichene Brot in mundgerechten Häppchen anbietest. Wenn sich deine Tochter wieder fitter fühlt, wird sie sich auch wieder an neue Essabenteuer heranwagen. Denn Kinder wollen alles BE-GREIFEN. Es heisst, dass möglichst viele Sinne beteiligt sein sollten: Riechen, Sehen, Fühlen, Schmecken...so findet das neue und bekannte Essen gute Akzeptanz. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Und neue Geschmackserlebnisse, spielerisch erlebt, sind in diesem Alter sehr wichtig für die spätere Akzeptanz von Essen. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind überhaupt nur probiert. Auch wenn es nur bspw eine einzige Nudel ist oder ein Bissen Bratwurst - von Mamas Teller. Beim nächsten Mal sinds zwei und so weiter. Um Essen zu lernen, d.h. Essbares von nicht Essbarem zu unterscheiden, hilft das sog. soziale Lernen. So kann die Neophobie am besten überwunden werden. Kinder lernen durch Nachahmung und Wiederholung. Sie suchen sich hierzu Vorbilder. Das kann Mama oder Papa sein. Aber auch ganz andere Weggefährten können als Vorbild dienen. Das kann Oma sein oder eine Freundin, auch Vorbilder aus den Medien. Langsam und unmerklich lässt sich die Palette der Gerichte erweitern. Den Zeitpunkt dafür bestimmen oft unerwartete Momente und Situationen. Manchmal ist so eine Situation nicht der Esstisch, sondern vielleicht der Spielplatz, bei der Oma, im Urlaub, im Restaurant.... neben Brei und Co kannst du deine Tochter bei dir mitessen lassen. Breie kannst du mit Fingerfood erweitern und zusätzlich neue Sachen anbieten. Was isst du/esst ihr üblicherweise? Lass dein Kind neue Speisen probieren, so lange und immer wieder, bis sie sich an die meisten Sachen gewöhnt hat und mit isst. Das Fachwort dazu heisst: "soziales Lernen". Es basiert auf dem Nachahmungsinstinkt. Je mehr euer Kind bei euch Großen sieht, was und wie ihr esst, desto mehr möchte er dem nacheifern. Dazu ist es gut, wenn es immer wieder die gleichen Sachen gibt. Denn der Gewöhnungseffekt kann dauern. Auch sollte jeweils eine Alternative auf dem Tisch stehen. Das können Nudeln, Brot, das Essen vom Vortag etcetc sein. So hast du die Garantie, dass dein Kind am Familientisch etwas finden wird, was ihr schmeckt und sie sättigt. Wenn es sowieso auf dem Tisch steht, ist es auch keine "Extrawurst" und führt dein Kind zwanglos an neue Speisen heran. Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam am Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern. Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Die Familienkost sollte langsam die Breimahlzeiten ersetzen bzw ergänzen - in eurem Fall die gewohnte Fingerkost. Dein Kind muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern kann es zunächst nur als Bereicherung, als "Spielerei" annehmen und sich an den üblichen Sachen satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen. Ein echter Klassiker für Essanfänger ist Kartoffelbrei. Hast du einen Kartoffelstampfer? Die Anschaffung lohnt sich. Damit kannst du prima Kartoffelbrei machen. Oder auch eine Mischung aus Kartoffel mit Karotte (Butter). Das wird orange und dem Gericht kannst du einen kreativen Namen geben, der zu euch passt. Manche nennen das Pumucklkartoffeln, heutzutage wären "die Sendung mit der Maus -Kartoffeln" alias MAUS-Kartoffeln als Name evtl passend...Statt Möhren auch mal Hokkaidokürbis mit Kartoffeln mischen. MIt dem Stampfer kannst du bspw auch Apfelmus unkompliziert ohne Püriergerät herstellen. Bleibt zwar stückiger, ist dennoch weniger Aufwand. Kartoffel schälen, waschen, klein schneiden, in Wasser (plus Salz) weich kochen, dauert etwa 15-20 min, je nach Größe. Wasser abschütten, etwas Butter in den Topf, Kartoffeln leicht mit Milch bedecken, warm werden lassen, mit dem Stampfer zu Brei zerdrücken. Würzen. Fertig! Esst zusammen nachmittags zerdrückte Banane, geriebenen Apfel, Obstsalat - das wird deine Kleine überzeugen und du kannst Obstgläschen weglassen - zugunsten von frischem Obst. Also dann Grüße B.Neumann
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