Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Obstverweigerer

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Frage: Obstverweigerer

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Liebe Frau Neumann, ich bekomme immer die interessantesten Fragen der Woche per Email zugesendet. Sie hatten dort vor einigen Wochen (2008) einer Mutter geantwortet deren Kind Obst in jeglicher Hinsicht verweigert. Da ich eine Freundin habe die genau dieses Problem hat und ich die Antwort im Archiv nicht finden kann, hoffe ich daß sie mir weiterhelfen können und die Antwort nochmals an mich schicken. Ich weiß nur noch daß Sie so tolle Tipps gegeben haben wie zB daß man Obst besonders anrichten soll wie zB Schiffchen oder in anderen Figuren und man auch darüber froh sein soll wenn das Kind anfangs zB nur ein Stück vom Obst probiert usw. Es könnte auch sein daß ein paar Rezepte dabei waren - bin mir aber nicht sicher. Ich hoffe Sie können mir helfen, denn ich würde gerne meiner "verzweifelten" Freundin helfen. Ihr Sohn ist knapp zwei Jahre alt. Ich danke Ihnen vielmals im Voraus. Es tut mir leid daß ich nicht mehr Anhaltspunkte weiß... Viele Grüße Christine


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Christine frage deine Freundin doch zunächst, ob ihr Kind als Baby Obstbreie gegessen hat. Wenn ja, welche Sorten. Bei "Obst" denkt man automatisch an die üblichen Obstsorten wie Apfel, Banane, Orange. Und auch daran, dass sie roh genossen werden. Sieht man doch allerorts wie selbstverständlich andere Kinder auf dem Spielplatz Apfelschnitze knabbern oder Bananen essen. Obst liefert viele wichtige Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Wasser, Ballaststoffe, semkundäre Pflanzenstoffe etcetc und sollte deshalb im Speiseplan einen Platz finden. Auch weil es praktisch ist, leicht zu transportieren ist und einen idealen Snack für zwischendurch darstellt. Dem Kind jedoch muss es schmecken und gut bekommen, damit es isst. Neben dem Geschmack sind auch mitunter die Konsistenz und die Zubereitungsform wichtig, damit es bei heikleren Essern Akzeptanz findet. Es gibt unzählige Obstsorten, die ein Kind erst mal durchprobieren muss. Johannisbeeren im Sommer, frisch vom Strauch, das mögen viele Kinder. Oder Himbeeren, Erdbeeren frisch gepflückt... Jetzt im Winter ist das natürlich anders. Auch Saft kann übrigens als Obstportion gewertet werden oder Äpfel im Kuchen. Ananas lässt sich zu Toast Hawaii verarbeiten und Rosinen oder andere Trockenfrüchte können geknabbert werden bzw ins Müsli wandern. Litschis, Physalis (heiss abwaschen), frisch gepresster Mandarinensaft (ist nicht so sauer) Mango (kochen und pürieren und süßen), Apfelpfannkuchen, Ananas in Stücken selber kochen und auf Pizza verteilen, Marmelade kochen etcetc- über diesen Umweg das Kind zum Obstessen bringen... Diese Tipps hast du vermutlich gesucht. Nicht alle Kinder greifen freudig zu, wenn ihnen eine Schale Obst gereicht wird. Manches mögen sie nicht, dafür haben sie Gründe. Das kann ihnen "zu sauer" sein, zu hart, die Schale kann stören, Banane können noch zu roh sein oder schon zu matschig... aber manchmal müssen sie das alles erst kennenlernen. Denn nur übers Essen können neue Esserfahrungen gesammelt werden. Das Essen wird verdaut und damit eine unbewusste Erfahrung verknüpft. Wenn es gut bekommt, dann will der Körper mehr davon. Deswegen kann es erst mal schon ausreichen, wenn zunächst nur kleine Probiermengen ins Kind wandern. Da Kinder Essen und Spiel nicht klar trennen, kann es auch hilfreich sein, Bilder auf Teller zu legen und Rosinen bspw als Bildzugabe auf dem Teller zu drappieren. Etwa als Räder eines "Brotautos". Auch können Erziehungmaßnahmen helfen, also schlichtweg "Regeln" aufgestellt werden, die dahingehend formuliert sind, dass Essen probiert werden muss, aber bei Nichtgefallen ausgespuckt werden darf. Siehe auch mal hier: http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=25541 http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=26107 Grüsse Birgit Neumann


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