Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

neuerdings kampf ums essen- hilfe!

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Frage: neuerdings kampf ums essen- hilfe!

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hallo, ich hoffe das mir hier jemand helfen kann. mein sohn (19 monate) war eigentlich bis auf kurze phasen immer schon ein guter esser. er hat auch eigentlich vom 10. monat an bei uns mitgegessen und wollte auch alles probieren, und wehe er bekam etwas nicht weil ich es für zu würzig oder aus anderen gründen für noch ungeeignet hielt! nun hat er mit ca 14 monaten angefangen, einzelne lebensmittel, die er vorher gern mochte, abzulehnen. erst waren es pfirsiche, äpfel und ornagen, nach und nach nun auch bananen und eigentlich alles was irgendwie grün und/ oder gesund ist. ich habe das am anfang versucht nicht überzubewerten, dachte, das ist eine phase und geht wieder vorrüber. mittlerweile macht er aber auch beim mittagessen einen riesenaufstand, will kein gemüse mehr essen, keinen reis, keine nudeln, eigentlich ist es schon fast egal was ich koche, er matscht nur herum und wirft alles runter. so langsam habe ich den eindruck, das er meint, wenn er mittags nicht isst kann er sich nachmittags an keksen sattessen, allerdings habe ich ihm die gestrichen wenn er mittags nichts isst bekommt er nachmittags höchstens zwiback oder einen kleinen fruchtjoghurt. abends isst er dann ein butterbrot ( wobei er allerdings am liebsten nur die wurst oder den käse essen würde- das brot wirft er auch auf den boden- aber da schaffe ich es noch mich durchzusetzen weil er weiss das er erst dann das nächste stück brot bekommt wenn er das erste ganz aufgegessen hat.) was mache ich mit diesem kind? er kann doch nicht ewig nur von milchprodukten und keksen leben!? ich will ihn nicht zwingen aber ich habe auch angst das er mangelerscheinungen bekommt. schonmal vielen dank für antworten lg von einer ziemlich ratlosen motti


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Motti was du beschreibst ist völlig normal. In diesem Alter fangen die Kleinen an, ihren eigenen Geschmack am Essen durchzusetzen. Solange Kekse und Co nicht den Löwenanteil im Speisepaln markieren, ist der Eigensinn auch völlig in Ordnung. Kekse und Co sollten stark gemieden werden. Sie sind natürlich kein Ersatz für richtiges Essen. Da hast du recht. Ich kann dir jetzt im Forum keine detaillierten Ratschläge geben, wie du deinen Sohn wieder zum Essen bringen kannst. Je weniger Gedanken du dir um Mangelernährung machst, desto besser. Wer sagt denn, dass man Wurst oder Käse nur mit Brot essen darf? Wer sagt, dass man von Milchprodukten in diesem Alter nicht genau so gut leben kann wie im Babyalter? Sicher, es gibt Ernährungsratschläge der Experten, ich gehöre ja auch dazu, die besagen, dass eine optimale Ernährung so und so auszusehen habe. Aber die Vielzahl der Kinder die sich den Richtlinien widersetzen haben sich ja nicht untereinander abgesprochen, gemeinschaftlich das vorgesetzte Essen der Eltern zu verweigern... Das Ganze hat einen biologischen Grund. Die Kinder wählen instinktiv die Speisen, die sie am besten nähren - das heisst, sie wählen sich die Speisen aus, die gut und schnell sättigen, und Speisen, die sie jeweils individuell gut verdauen können. Kekse sind aus diesem Grund so beliebt. Sie sind süß und fettig. Natürlich dürfen Kekse keine Nahrungsgrundlage bilden. Aber den Keksen kämen Pfannkuchen (aus guten Zutaten zubereitet) z.B. sehr nahe. Sie müssen ja nicht extrem süß sein. Nudeln, mit extra viel Butter sind ebenso beliebt. Nudeln, zum Picken mit den Fingern... Wunderbar. Überladene Teller, oder mit x verschiedenen Speisen bestückte Teller wirken sehr appetithemmend. Kinder wollen Klarheit. Einen Löffel Reis, daneben Erbsen und evtl ein bisschen Fleisch oder Ei von Mamas Teller. Das fordert eher zum Essen auf. Ich hoffe das hilft dir weiter. Du kannst gerne weitere Fragen stellen, wenn du mit meiner Antwort nicht ganz übereinstimmst. Gruss Birgit


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