Frage: Mitttagsbrei mit Fruchtmus vermischen?

Guten Tag! Unser Sohn (9M) ist nicht der allergrößte Esser oder ausprobierer wenn's um den mitttagsbrei geht. Gerade Fisch ist nicht sein Ding. Wir haben das jetzt ein paar Mal so gemacht das wir in den Brei einfach Fruchtmus (ungezuckert) reingetan haben, dann wurde es gerne gegessen! Ist das okay so , sollten wir das weiter so machen oder gibt es noch andere Methoden ihn an neue Geschmäcker besser zu gewöhnen? Lg

von Fusehime am 11.04.2021, 19:41



Antwort auf: Mitttagsbrei mit Fruchtmus vermischen?

Hallo Fusehime Dein Sohn ist inzwischen 9 Monate alt und du kannst ihn querbeet, aber eigenständig neue Aromen entdecken lassen. Bestimmt wird er sich dadurch an mehr Vielfalt gewöhnen. Mach ihm Angebote und übergib ihm die Möglichkeit, sich sebständig und langsam, in seinem Tempo an neue Speisen zu gewöhnen. Nimm dabei in Kauf, dass er manche Speise zerpflücken und runterwerfen und manche Speise in den Mund nehmen wird, um sie alsbald evtl doch wieder auszuspucken. Das sind vollkommen normale Entwicklungsprozesse. Lass ihn eure Familienmahlzeiten in authentischer Weise miterleben. Denn Kinder lernen essen durch Gewöhnung, durch eigene Erfahrungen mit den Speisen, durch Spiel, durch Beobachtung und Nachahmung der anderen Mitesser. Regelmäßige und gemeinsame Mahlzeiten bei Tisch sind eine gute Voraussetzung dafür, dass euer Sohn bald mit Spaß und Freude mit isst. Überlege dir, welche Speisen eure typischen Familienspeisen sind, welche ihr auch in Zukunft regelmäßig essen wollt. Daran kannst du ihn langsam, in kleinen Schritten, durch wiederholtes Anbieten gewöhnen. Achte auf erlebnisreiche Mahlzeiten bei Tisch, die deinem Kind das Mitessen ermöglichen. Lasst ihn ein Teil eurer Essgemeinschaft werden, in dem du ihm die Möglichkeit gibst einfach mit zu essen. Das geschieht zunächst durch das Beobachten der bei Tisch/auf dem Teller zur Verfügung stehenden Speisen und durch die anderen Personen ringsum, welche ebenfalls etwas essen. Lasst euren Sohn immer und immer wieder an euren Speisen riechen, lasst ihn diese befühlen, lasst ihn (freiwillig) schmecken. Kinder müssen sich an Vieles im wahrsten Sinn des Wortes - langsam herantasten. Lasst ihn unbedingt selbständig essen und dabei viel Handkontakt mit den Speisen erleben. Der haptische Eindruck verschafft deinem Kind einen ersten bzw zweiten, dritten Eindruck (optisch, geruchlich) einer Speise und gibt deinem Kind damit wichtige Impulse zum Handeln. Essen lernen erfordert viel Einfühlungsvermögen von euch Eltern. Vom Kind wiederum wird "Anpassung" verlangt. Und das klappt nonverbal besonders gut. Dein Kind muss sehen, wie ihr Eltern und andere Personen ringsum essen, damit er imitieren und ebenso beherzt zugreifen kann. Er lernt auf diese spielerische Art neue Konsistenzen kennen - und wird sie langfristig akzeptieren lernen. Der Mund ist die Eintrittspforte für das Essen. Im Mund wird das Essen weiterhin auf Eignung geprüft. Mit den Geschmacksknospen und dem Tastsinn im Mundraum - was gefällt wird auch geschluckt. Alle Kinder mögen eine weiche, samtige Textur. Sie mögen lauwarm und süß. Diese Speisen wie bspw ein Grießbrei ist darum eine ideale Kost für Essanfänger. Damit dein Kind aber auch lernt andere Konsistenzen und Aromen, andere Temperaturen, anderen Geschmack zu mögen, muss er andere Speisen in den Mund nehmen und bewerten. Bei Nichtgefallen wird die Speise ausgespuckt. Aber: beim nächsten Mal gefällt die Speise häufig schon viel besser - es sind bis zu 10 dieser Kontakte nötig, um Kinder an Neues zu gewöhnen. Bereits kleine Mengen von neuen Speisen sind für den Anfang schon prima. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Kleinsten das in den Mund gesteckte Essen wieder ausspucken. Das ist zwar nicht schön anzusehen aber nicht vermeidbar. Auf diese Weise gewöhnen sich Baby/Kinder an neue Speisen. Euer Sohn muss sich im Besonderen an ein neues Mundgefühl gewöhnen. Das braucht manchmal etwas Zeit. Während Babys beim Breiessen eher passiv essen, d.h. das im Mund platzierte Essen einfach nur schlucken müssen, erfordert das selbständige Essen viel mehr Erfahrung. Gib deinem Kind darum jetzt genügend Gelegenheiten, damit er diese Erfahrungen und bewerten und sammeln kann. Lass deinen Sohn immer und immer wieder viele verschiedene und selbständige Esserfahrungen machen. Lass ihn das Essen entdecken - und zwar mit allen Sinnen. Wie mögt ihr Eltern Fisch denn am liebsten? Kanst du den Fisch direkt von deinem Teller so richten, dass dein Sohn direkt probieren kann? Schau, dass keine Gräten dabei sind. Gib deinem Sohn etwas auf seinen Teller und lass ihn die Fischstückchen mit den Händen greifen und einfach mal anfassen, zum Mund führen und warte ab. Das könnt ihr ab sofort mit dem Fisch jede Woche genau so machen. So wird die Vielleicht- Akzeptanz für Fisch Schritt für Schritt eingeleitet. Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 13.04.2021



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