Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

miami123

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: miami123

Mitglied inaktiv

mein kleiner 13 monate, knapp 9 kg, muss zunehmen laut kiä, jetzt gebe ich ihm täglich folgendes: 0900 200ml juniormilch aptamil plus 3 lö reisflocken 1000 5 babykeks in obst eingeweicht 1200 12 mon glas fleisch gemüse 1600 gob brei 190 g 1900 milchbrei 200g er hat nur 2 zähne und isst nichts was teilchen drinnen hat, spuckt er alles wieder aus. was kann ich noch tun, damit er zunimmt, bzw zur abwechslung geben? ist das gut so die momentane ernährung? oder zuviel milch? danke


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo miami123 wenn organisch mit deinem Kind alles in Ordnung ist, kannst du trotzdem mit stückiger Nahrung weitermachen. Ganz behutsam. Sonst gewöhnt sich dein Kleiner zu sehr an die weiche Kost, die kaum Kauaufwand benötigt. Schneide das Brot in kleine Stückchen und lass dein Baby selber essen. Die Bezahnung ist gar nicht so wichtig, wie du annimmst. Auch mit den sog. Kauleisten kann ein enormer Druck ausgeübt werden, der dem Kauen ähnlich ist. Zum Abbeissen hingegen sind die Schneidezähne von Vorteil. Als Belag reicht vorerst Butter oder Margarine. Das Brot kannst du in mundgerechte Häppchen (vorerst noch Rinde wegschneiden) schneiden. Das erleichert das Essen und erfordert kaum Kauaufwand, der aber trotzdem erwünscht ist. Die Kaumuskeln sollten trainiert werden. Dazu gibt es Milch. Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam vam Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern. Du kannst bspw auch einmal schon einen Kartoffelbrei stampfen und mit dem bekannten Brei zusammen auf einem Teller servieren. Auch kannst du rohen Apfel geben, den auf einer feinen Reibe reibst. Oder Möhren in dieser Form. So kanst du auch mit breiiger Kost den Geschmackshorizont deines Babys erweitern. Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Aber ein Kind soll lernen, dass bspw Nudeln, egal ob grosse Nudeln oder kleine Nudeln, dicke Nudeln oder Spaghetti, in ähnlicher Weise vertragen und verdaut werden (oder auch nicht) und dass es eben Nudeln sind und Essen insgesamt viele Variationsmöglichkeiten bietet. Statt ständig neuer Gerichte, kannst du besser die Breizutaten einzeln in breiähnlichen Varianten servieren. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Und neue Geschmackserlebnisse, spielerisch erlebt, sind in diesem Alter sehr wichtig für die spätere Akzeptanz von Essen. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Auch wenn es nur bspw eine einzige Erbse wäre. Beim nächsten Mal wären es dann zwei und so weiter. Die Familienkost sollte langsam (!) die Breimahlzeiten ersetzen. Zu Anfang sollte es ganz basic sein. Mal eine Nudel, ein Kartoffel-oder Gemüsestück. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern kann es einfach erstmal als "Spielerei" und sich an den üblichen Breien sattessen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen. Und den Inhalt des Gläschens gibst du auf den Teller, ebenso etwas von deinem Essen von deinem Teller. Den GOB kannst weglassen und stattdessen auch etwas Festeres geben. Das Abendessen oder Mittagessen evtl entsprechend üppiger gestalten. Grüsse Birgit Neumann


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