Mitglied inaktiv
Hallo! Mein Sohn 15 Monate hat seit kurz nach seinem Geburtstag "Essstörungen". Ich liste mal kurz auf, was er am Tag zu sich nimmt: morgens 150ml Babymilch mit ca 50ml Früchte aus dem Gläschen vormittags 1 Dinkel-Cracker mittags "Pommes" (selbstgemacht, im Backofen) ca. 5 Stück 100ml Babymilch mit ca 20-30ml Früchte (manchmal auch nichts) nachmittags 2 Dinkel-Cracker oder auch mal ein Keks abends 1/2 Bockwurst und 150ml Babymilch mit 50ml Früchte zwischen 22 und 23 Uhr nochmal 200ml Babymilch Er war bis zu seinem 1. Geburtstag ein kleiner "Fresssack", hat mit 8 Monaten ein ganzes Menü-Gläschen verputzt und dann auch noch mindestens ein halbes Früchte-Gläschen. Da hatte ich immer schon das Gefühl, dass er nicht satt wird, musste ihn nach 2 Gläschen stoppen. Und nu wenn ich ihm was anbiete, dann dreht er gleich den Kopf weg oder wirft es in den Raum. Allerdings, wenn ich z.B Reis mit Geschnetzeltes koche, tu ich ihm auch was auf seinen Teller, nur TL-groß, ein bisschen wirft er weg, ein paar wandern einzeln in seinen Mund, genauso ist es auch mit Nudeln. Dass er Appetit hat, zeigt er mir dadurch, dass er sich rohe Kartoffeln aus den Küchenwagen nimmt, reinbeißt und anfängt zu schmatzen. Ich bin echt ratlos, denn alles was glibbrig ist oder ihm fremd, will er nicht annehmen, nicht mal probieren. Können Sie mir weiterhelfen? Mein Kinderarzt sagt, der Kleine sieht gesund aus, aber ich finde 11,1kg für ca 79cm Körpergröße ist doch schon wenig und er sieht so mager aus. Vielen Dank für Ihr Gehör! LG Barbara
Hallo Barbara Babys wachsen in den ersten Monaten sehr schnell. Nicht nur das Längenwachstum geht rasant, sondern die gesamte Entwicklung, auch das Anlegen von "Fettreserven" zählt dazu und äußert sich in "Hunger". Mit etwa 10 Lm ist diese Phase in der Regel weitestgehend abgeschlossen, sodass nun weniger Nahrungsmengen ausreichen können. Der KiA hat eine gute Gesundheit bescheinigt. Und kalorisch betrachtet ist es nicht wenig, was dein Kind am Tag verspeist. Dein Kind isst nicht so, wie du es erwartest. Aber er probiert. Hat dein Kind schon mal Banane gegessen? Denn insgesamt ist in eurem Plan noch sehr viel Brei und Milch enthalten. Ist die Nachtmahlzeit notwendig, weil dein Sohn spät schläft oder weil er wieder wach wird? Ihr könnt jetzt auf Kuhmilch umsteigen. Säuglingsmilch ist nicht mehr atersgerecht. Um den Bedürfnissen des kindlichen Organismus (Nährstoffzusammensetzung) weiterhin mit einer Spezialkindermilch zu entsprechen, hat z.b. Milupa eine spezielle Kindermilch entwickelt: die Milupino Kindermilch. http://www.milupino.e/de/site/milupino_produkte/kindermilch/Kinder-Milch.php Wäre statt Kuhmilch eine andere Alternative zu 1 er Milch, wenn aus diversen Gründen reine Kuhmilch weiterhin noch etwas gemieden werden will. Gibts auch von anderen Firmen. Ganz besonders wichtig ist aber auch: Die Geschmacksprägung. Haben sich die (Geschmacks-)Gewohnheiten erstmal allzu sehr manifestiert, ist eine Umstellung schwieriger. Empfehlenswert ist es, den Kindern möglichst viele Speisen als Basics (Lebensmitel pur) schmackhaft zu machen. Deshalb rate ich eher zum direkten Umstieg auf Kuhmilch Ca 300 ml Milch und Milchprodukte wären etwa täglich angemessen. Wenn die Milch pur nicht gut akzeptiert wird, kann sie zunächst noch verdünnt werden oder evtl mit ganz wenig Kakaopulver aromatisiert werden. Du kannst Vollmilch geben oder fettarme Milch. Welche Milch habt ihr üblicheweise zu Hause? Fettarme Milch sollte, nach den Empfehlungen des Forschungsinstitutes für Kinderernährung, dann gegeben werden, wenn das Kind entweder sehr viel Milch trinkt oder Übergewicht in der Familie ein größeres Thema sei. Ob dein Kind wirklich hungrig ist, wie es durch den Biss in die rohe Kartoffel, wie du schilderst, zu signalisieren versucht, kann man so nicht wirklich sagen. Lege in diesen Küchenwagen auch einmal andere Speisen. Oder liegt dort auch Obst? Isst er die rohe Kartoffel oder ist das nur ein Spiel? Ihr befindet euch gerade in einer Umbruchphase. Diese beginnt in der Regel um den 10. Lm herum. Brei wird abgelehnt und Alternativen wurden bisher kaum gefunden. Das hängt damit zusammen, dass die Phase des schnellen Wachstums zu Ende geht und künftig kleinere Essensmengen ausreichen können. Und die Kinder müssen neue Speisen erst kennenlernen, neue Geschmackseindrücke sammeln, bewerten, neue Konsistenzen akzeptieren, kauen, selber essen lernen. Zudem ist die Zeit des schnellen Wachstums vorbei und die Kinder benötigen weniger Nahrung als bisher. Kleine Mengen können ausreichen. Freue dich, wenn dein Kind etwas gegessen hat oder auch nur probiert hat. Das ist besser als nichts und dein Kind lernt dazu. Neue Esssitten und Rituale treten an Stelle althergebrachter Gewohnheiten. Essvorlieben und Abneigungen können sich bei Kindern schnell ändern. Was dein Kind heute nicht gerne mag, kann in Zukunft möglicherweise zu ihrer Lieblingsspeise mutieren. Und umgekehrt, was deine Tochter gerade gerne mag, kann in ein paar Wochen zu den Speisen zählen, die nicht mehr gegessen werden. Manchmal ist es der Geschmack, den ein Kind ablehnt. Manchmal ist es die Konsistenz. Manchmal liegt es an der Tageszeit zu der die Speise probiert wird. Manchmal an der Situation. So hat man bspw herausgefunden, dass Kinder eher neue Speisen testen, wenn sie vom Papa offeriert werden. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Und neue Geschmackserlebnisse, spielerisch erlebt, sind in diesem Alter sehr wichtig für die spätere Akzeptanz von Essen. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Auch wenn es nur bspw eine einzige Erbse wäre. Beim nächsten Mal wären es dann zwei und so weiter. Jedes Kind hat seine Vorlieben und Abneigungen. Und besonders in diesem Alter müssen dieses die Kinder oft selbst erst herausfinden. Dazu ist es wichtig, dass ein Kind aus einem großen Repertoire schöpfen kann. Das bedeutet, dass mögllichst viel probiert werden sollte. Die Familienkost sollte langsam (!) die Breimahlzeiten ersetzen. Zu Anfang sollte es ganz basic sein. Mal eine Nudel, ein Kartoffel-oder Gemüsestück. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern es einfach als "Spielerei" und sich an den üblichen Breien sattessen. . So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen. Und den Inhalt des Gläschens gibst du auf den Teller, ebenso etwas von deinem Essen von deinem Teller. Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam am Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern. Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Aber das Kind soll lernen, dass bspw Nudeln, egal ob grosse Nudeln oder kleine Nudeln, dicke Nudeln oder Spaghetti, in ähnlicher Weise vertragen und verdaut werden (oder auch nicht) und dass es eben Nudeln sind und Essen insgesamt viele Variationsmöglichkeiten bietet. Statt ständig neuer Gerichte, kannst du besser die Breizutaten einzeln in breiähnlichen Varianten servieren. Die wertvollsten Momente sind die, bei denen Mama, Papa und Geschwister entspannt am Tisch sitzen und essen und das Baby einfach und selbstverständlich mitessen kann. Grüsse Birgit Neumann
Mitglied inaktiv
Er hat für einige Wochen auch mal Brot mit Käse gegessen, fand er lecker, meist eine ganze scheibe morgens und abends ne halbe, dann hat er nur noch den Rand gegessen, jetzt verweigert er das Brot komplett. LG
Mitglied inaktiv
Danke für Ihre umfassende Antwort! Ich biete meinem Sohn alles an, auch Obst, z.B. hat er schon mal Banane gegessen (hab damals extra Mini-Bananen gekauft), jetzt ekelt er sich davor. Er wird nachts nochmal wach und schläft auch nicht weiter, bevor er seine Milch hatte (das ist so, seitdem er weniger isst) Wir haben nur 0,3 % Milch zuhause, aber könnte mir vorstellen, für meinen Wurm die "Gute Milch" zu kaufen. Allerdings ist der Vater übergewichtig und ich hab durch die Schwangerschaft 30kg zugelegt, die ich jetzt langsam wieder abbaue (bei mir ist es genbedingt, Bindegewebeschwäche mit Venenproblemen, und und und). Dass er in die rohe Kartoffel beißt, sehe ich als probieren, es kam schon öfters vor. Im Küchenwagen liegt nur Obst und Gemüse. Morgens und Mittags sitze ich mit ihm am Tisch und esse mit ihm, er bekommt sogar mein Brot oder darf von meinem Teller nehmen und Abends koche ich nochmal für uns drei und er sitzt auch mit dabei und dann läuft es genauso ab. Da ich weiß, dass er gerne knabbert, was kann ich ihm an ungekochten Gemüse anbieten, wie Karotten? Mir macht nur Sorge, dass ich die Windel immer fester zumachen kann, und er ist meines Erachtens ein kleiner "Spargel", denn Baby-Speck hat er so gut wie gar nicht. Liebe Grüße Barbara
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