Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

MAHLZEITEN

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Frage: MAHLZEITEN

ksenija2011

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hallo, mein kleiner 11 monate trinkt morgens und abends milch ca. 300ml. gerne würde ich wissen wie ein speiseplan für so einen kleinen racker über den restlichen tag aussieht. manchmal mache ich mir gedanken das ich ihn vielleicht falsch füttere. er ist meistens so nach 3 stunden immer tages und launen abhängig. lg und ein schönes we :-))


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo ksenija im Alter deines Babys, kannst du langsam auf die üblichen Familienmahlzeiten umstellen. Im Wesentlichen sollten dies drei große und 2 ZMZ sein. Wobei morgens und abends jeweils eine Portion Milch gut wären. Abends fördert die Milch den guten Nachtschlaf. Eine grobe Orientierung ist folgende: morgens: Brot und Milch oder Milch und Obst oder Kindermüsli oder nur Milch oder Joghurt ZMZ: Brot oder Milch/Joghurt oder Obst Mittag: Mittagessen entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie oder bereits bekannte einfache Gerichte wie Nudeln mit Sosse, Pizza etc und/oder Familienkost ZMZ: Obst oder Getreidestängelchen o.ä. Abends: Brot und Milch oder Milchbrei (Grießbrei, Haferbrei/müsli), Nudeln und Milch etc Brei wird zunehmend von Brotstückchen abgelöst, denn die Kleinen wollen nun meist selber essen. Da das natürlich mühsamer ist, als einfach nur gefüttert zu werden, haben viele bald schon wieder genug davon und möchten ergänzend wieder Breie essen. Eine Kost, die teilweise gut kau-und schluckbar ist, zusammen mit Stückchen zum Selberssen - das ist ideal. Beispiele habe ich dir oben ein paar genannt. Hier noch ein paar: Kartoffelbrei mit Hackbällchen und Gemüsestückchen Kartoffelbrei mit Familienkost Nudeln mit Tomatensosse Nudeln in Butter geschwenkt (abends) mit Milch Milchnudeln Grießbrei Grießschnitten Polentaschnitten mit Tomatensosse Couscous mit Sosse Bolognesesosse Reis mit geraspeltem Gemüse, Hackbällchen Pellkartoffeln mit Avocado, Minifrikadellen Nudeln und Gulasch(sosse)- Fleisch ist sehr zart und weich Pizzastückchen Die Mengen für einzelne Lebensmittelgruppen kannst du der sog. Ernährunsgpyramide entnehmen. Besser noch dem sog. Ernährungskreis. Hier werden die unterschiedlichen Lebensmittelgruppen (Getreide wie Brot und Nudeln, Milchprodukte, Fleisch, Obst und Gemüse) in unterschiedlichen großen Segmenten gezeigt und verdeutlichen dadurch den ungefähren Anteil in der täglichen Ernährung. Sieh mal hier: http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=219 Darauf basierend wurden die Empfehlungen für die sog. optimierte Mischkost festgelegt. Lies hier: http://www.fke-do.de/content.php?seite=seiten/inhalt.php&details=526 In Anlehnung an diese Empfehlungen kannst du die Tagesgestaltung ungefähr an euren persönlichen Lebesnsrhythmus anpassen. Es wird Tage geben, an denen dein Kleiner mal mehr und mal weniger isst. Diese Orientierung dient als grobe Richtlinie. Da Kinder essen lernen müssen, d.h. sie sollten ihre persönlichen Lieblingsstücke finden, dafür viele Dinge kosten, ist es besonders förderlich, wenn die Mahlzeiten gemeinsam eingenommen werden und dein Kind ausreichend Gelegenheiten findet, um alles Mögliche zu probieren Ein reichhaltig gedeckter Tisch weckt die Neugier und fördert das soziale Lernen, das einen sehr großen Stellenwert in der Ernährungserziehung einnimmt. Spielerisch erlebt, immer wieder die gleichen Dinge präsentiert, mit vielen Sinnen erfahren, das prägt nachhaltig. Gib ruhig weiterhin den gewohnten Brei, falls gewünscht oder gefordert, denn das vermittelt deinem Baby Sicherheit, und durch Neugier wird sich das Repertoire langsam erweitern. Familienkost beginnt in der Regel um den 10.Lm herum. Man merkt dies meist deutlich, dass die Kleinen einen Wachstumssprung hinter sich haben. Denn Brei und Co wird häufig vom einen auf den anderen Tag nicht mehr angenommen. Der Verdauungstrakt ist auch schon besser in der Lage sich auf neue Lebensmittel einzustellen und zu verdauen. Auch das Schlucken größerer Partikel fällt den Babys leichter. Der Reifeprozess ist vorangeschritten und die Babys neugierig. Sie wollen selber essen, wollen am Familienleben teilhaben, wollen ihr Essen erkunden und freuen sich über neue Geschmackserlebnisse. Auch als Eltern freut man sich über neue Essgewohnheiten, dass die Babys selbständiger werden und man nicht mehr so aufpassen muss. Erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten. Hier kannst du beobachten, wie dein Baby mit den Speisen umgeht, wie sie gekaut werden und geschluckt werden und nicht zuletzt in der Windel wieder ankommen :-) Die Familienkost ist eine erste größere Liberalisierung für die Ernährung beim Baby. Dies geschieht in Abhängigkeit vom individuellen Tempo deines Babys. Der Verdauungstrakt ist i.d.R. schon besser in der Lage sich auf neue Lebensmittel einzustellen und zu verdauen. Auch das Schlucken größerer Partikel fällt den Babys leichter. Der Reifeprozess ist vorangeschritten und die Babys neugierig. Sie wollen selber essen, wollen am Familienleben teilhaben, wollen ihr Essen erkunden und freuen sich über neue Geschmackserlebnisse. Auch als Eltern freut man sich über neue Essgewohnheiten, dass die Babys selbständiger werden und man nicht mehr so aufpassen muss. Ab dem 10.Lm bereits sollte langsam mit der Familienkost begonnen werden. Diese Kost kann vieles beinhalten und beginnt bspw damit, dass Brei aus dem Gläschen nun auf einem Tellerchen serviert wird. Hier kann zusätzlich anderes vom Tisch hinzugelegt werden. Viele Babys sind da auch richtig scharf drauf. Sie wollen alles probieren und reissen Mama oder Papa ihr Brot aus der Hand. Begutachten die Speisen, die auf dem Tisch stehen, zuerst mit den Händen, dann mit dem Mund und manches wird dabei geschluckt und manches aber wieder ausgespuckt. Butter ist oft ein interessantes Untersuchungsobjekt. Da werden die Finger versenkt, oder Nudeln werden auf den Boden geworfen, Brot in sämtliche Einzelteile zerpflückt, der Belag vom Brot heruntergeholt und gekostet, der Belag nur abgeleckt, Hände im Kartoffelbrei gebadet.... Also dann Brauchst du noch Rezepte? Grüße B.Neumann


dadi2011

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und wie sieht es aus wenn das kleine erst zwei ganz kleine zähne hat, wie ist es da mit dem essen? selber essen probiere ich immer wieder mal aber es landet davon nicht im mund. lg


Birgit Neumann

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Hallo ksenija ihr seid noch in der Übergangsphase. Bisher kennt deine Kleine vielleicht nur Breie. Schon das Inspizieren des Essens mit den Fingern, mit den Lippen, mit der Zunge, riechen, usw sind gut. Kinder erkunden ihre Umwelt mit allen Sinnen. Gib für festere Kost und SAtückchen eine kleine Hilfestellung beim Essen. Zeig deiner Kleinen, wie sie die Stückchen mit den Fingern nehmen kann und stecke ihr eins in den Mund. Am Anfang ist das für deine Kleine noch ganz neu und ungewohnt. Je mehr sie bei dir sieht, wie du isst und was du isst, desto besser :-) Möglich dass sie sich trotzdem schwer tut mit den Stückchen. Dann warte noch und biete entsprechend breiige Speisen an. Presse einen frischen Orangesaft oder Mandarinesaft. Reibe einen Apfel ganz fein, sodass man den löffeln kann. Zermuse eine Banane usw. Gibihr auch mal einen Zwieback zum Essen. Den kann sie lutschen, weil der sich im Speichel gut auflöst. Oder reiche ihr eine kleine Reiswaffel. Von Hipp gibt es eine Sorte mit Apfel- und eine mit Heidebeer. Vielleicht findet deine Kleine dadurch Anreiz für stückigeres Essen. Brotessen ist auch ohne vorhandene Zähne möglich. Richtig kauen können Kinder erst, wenn die Mahlzähne vorhanden sind. Das dauert noch ein ganzes Weilchen, bis diese wachsen. Bis dahin reichen die Kauleisten und übrigen Zähne, mit denen ein enomer Druck ausgeübt werden kann. Zum Abbeissen sind die Vorderzähne ganz hilfreich. Aber es ist nicht nötig, dass ein Baby wegen mangelder Bezahnung ausschliesslich Breie bekommt. Anders ist es, wenn das Baby Probleme mit dem Schlucken festerer Nahrung hat. Mundgerechte Häppchen erleichtern das Essen und erfordern kaum Kauaufwand, der aber trotzdem erwünscht ist. Die Kaumuskeln sollten trainiert werden. Wichtiges Kriterium der Familienkost ist es, dass ein Kind nun als vollwertiges Familienmitglied behandelt wird und in den Genuß gewöhnlicher Speisen kommt - mit einem eigenen Teller und eigenem Besteck. Grüße


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo dadi, oben habe ich die falsche Anrede, gewählt - der Text war doch für dich :-)


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