Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Konsum süßer Sachen

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Frage: Konsum süßer Sachen

Frau_R.

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Hallo Birgit, darf ich mich mal wieder mit einer Frage an Dich wenden. Und zwar ist mir aufgefallen, dass meine Tochter (15 Monate) in der letzten Zeit nachmittags als Zwischenmahlzeit schon recht häufig Kuchen oder Eis hatte. Sie ist zweimal nachmittags (mindestens) bei den Großeltern, wenn ich arbeite. Die Lebensgefährtin des einen Opas ist aus einer Bäckerei und gibt ihm immer mit was im Laden übrig bleibt. Bei der anderen Oma gibt es öfter ein kleines Eis im Sommer. Andere Süßigkeiten (Schokolade etc) kennt sie noch nicht. Sonst essen wir sehr ausgewogen mit viel Obst und Gemüse. Als Getränk gibt's nur Wasser. Sie ist auch absolut nicht übergewichtig. Ist das in Ordnung, oder ist das zuviel Süßes? Gibt's irgendeinen Richtwert, wie oft in der Woche z. B Kuchen oder Eis in Ordnung ist oder darf jeden Tag eine kleine Menge sein? Ich mach halt nicht späteres Übergewicht jetzt schon herausfordern oder ihren Geschmack so prägen, dass sie irgendwann nur noch Süßes will. Besteht die Gefahr aus Deiner Sicht? Vielen Dank!


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Frau_R Süßkram und Co sollte nicht den Löwenanteil in der Ernährung einnehmen. Das ist klar. Ab und zu bei den Großeltern, da gibt es eben Ausnahmen, das ist vollkommen in Ordnung. Hier hast du mal eine Orientierungshilfe für Verzehrsmengenempfehlungen: http://www.aid.de/downloads/kinderernaehrung_alter.pdf Dieser Plan muss nicht starr eingehalten werden. Es sind Richtlinien, die auf die Woche hochgerechnet werden können. Und der Appetit des Kindes sollte auch stark berücksichtigt werden. Manche Kinder essen mehr, andere Kinder essen weniger. Empfohlene Verzehrsmengenangaben sind immer auch abhängig davon wieviel ein Kind sonst so isst. Die Relationen sollten jedoch ungefähr erhalten bleiben. Kennst du OptimiX, die optimierte Mischkost? Da kannst du hier mal schauen: http://www.fke-do.de/content.php?seite=seiten/inhalt.php&details=526 Dies bedeutet: Reichlich Getreideprodukte wie Brot, Nudeln, Reis etc reichlich Obst und Gemüse, 5 P am Tag gefolgt von Milch- und Milchprodukten Fleisch, Fisch Fette und Öle am wenigstens sollte der Anteil Süßigkeiten sein ausreichend Getränke, Wasser Wichtig ist die Basis der täglichen Ernährung. Und hier bist du die Person, die das Sagen hat. Mit einer täglichen Essroutine, d.h. mindestens drei (plus 1-2 ZMZ) vollwertigen regelmäßigen Mahlzeiten, bei denen deine Kleine auch gut isst, und die als verlässliche Basis dient, kann ab und zu auch mal etwas geschlemmt werden. Süßigkeiten lassen sich mit zunehmendem Alter kaum vermeiden. Als klassisch betitelte Süßigkeiten, die maßvoll gegessen werden sollten, zählen nährstofflose Variationen von Lebensmitteln wie Gummibärchen, Schokolade, Kekse etc. Rosinen und Obstriegel zählen nicht direkt dazu. Sie liefern auch Vitamine, Mineralstoffe (in natürlicher Form), wodurch sie den Speiseplan bereichern können. Dennoch sollten diese Lebensmittel auch nicht in gesteigertem Maß Einsatz finden. Das gleich gilt für Obst und Obstsaft. Zuviel von Etwas ist nie gut. Mengenbegrenzungsempfehlungen auszusprechen macht hier dennoch keinen Sinn, weil sich der Appetit auch nach der körperlichen Betüchtigung (oder heisst das Ertüchtigung?) richtet. Wieviele Naschereien deine Tochter haben kann, solltest du davon abhängig machen, wie groß die sonst üblichen Verzehrsmengen an gesunden/nahrhaften Speisen ist. Handle zu Hause entsprechend nach deinen Vorstellungen. Grüsse B.Neumann


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