Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Kinder und Essen...

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Frage: Kinder und Essen...

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Liebe Birgit, ich habe 2 Kinder im Alter von 19Mon. und 4 Jahren. Beide essen mehr als schlecht. Meine 19 Monate alte Tochter verweigert zur Zeit fast jedes Essen und auch mein Sohn ist unglaublich schlecht. Ich behaupte mal, daß wir ein ganz normaler Haushalt sind, sprich wir essen stets gemeinsam und unterhalten uns dabei etc. Zu Essen gibt es viel Gemüse, Kartoffeln, Fleisch und Obst. Natürlich auch mal Miracoli oder Pizza allerdings selten. Ich versuche auf ausgewogene Ernährung zu achten. Allerdings koche und koche ich mit dem Ergebnis, daß sie nichts anrühren. meine Kinder würden sich ausschlichlich von Ebly oder Pfannekuchen ernähren. Ich bin mit meinem Latein echt am Ende. Meine Tochter hat nach der Gläschenkost eigentlich sehr gut gegessen, bis jetzt. Sie ist auch kein Obst oder Joghurt mehr, Bei meinem Sohn bin ich froh wenn er mal ein Stück Apfel oder Pfirsich ist.Was kann ich tun um sie wieder zum gesunden Essen zu bewegen? Für einige Anregungen wäre ich sehr dankbar! Nadine


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Nadine Viele Mütter beklagen, dass ihre Kinder nicht so recht essen wollen, wie man sich das wünscht. Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben eine sog. Neophobie. Eine Angst vor dem Neuen. Das betrifft eben das Essen und ist aus Urzeiten eigentlich eine gute Schutzfunktion. Gegessen wird nur das, was man kennt. Denn Unbekanntes könnte giftig sein. Die Kinder beurteilen das Essen auch nach der Verträglichkeit. Diese Veträglichkeit ist subjektiv und von Aussenstehenden nicht immer direkt nachvollziehbar. Übrigens sind süsse LM u.a. so begehrt, weil sie nahrhaft sind. Sprich, sie liefern auf kleinstem Raum viel Nahrungsenergie. Fett (Pommes) hat viele Kalorien, aber nimmt nur wenig Volumen ein, sodass eine Mahlzeit zwar klein erscheinen mag, weniger Essaufwand erfordert, aber trotzdem gut sättigt. Hier lohnt das Selberzubereiten. Süßes vermittelt ein rasches Sättigungsgefühl, was evolutionär bedingt eine ebensolche Berechtigung hat. Gemüse dagegen hat zwar Vitamine Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, aber bringt null Sättigung. Die sekundären Pflanzenstoffe hingegen sind manchmal schwerer verdaulich. Individuell verschieden. Deshalb wird Gemüse oft akzeptiert, wenn es entsprechend zubereitet wurde. Mit viel Fett - Rahmspinat. Ketchup: sehr hoher Zuckergehalt. Erbsen: leicht süßlicher Geschmack. Pizza: fettreich Da gibt es einige Beispiele. Fleisch ist schwer zu kauen. Deswegen sind Würstchen meist beliebter. Und Hackfleisch. Du siehst - die richtige Zubereitung, Freude beim Essen, ohne Druck von aussen, das Ermuntern zum Probieren (Ausspucken erlaubt), und das Kind isst gerne. Klar, ganz so einfach ist es nicht immer. Geh doch mal mit deinen Kindern einkaufen und lass sie etwas auswählen. Nicht alle Kinder mögen alle Obst-und Gemüsesorten gerne essen. Manche essen gar nichts und manche haben zwei bis drei Lieblingssorten. Andere Kinder mögen Fleisch nicht so gerne essen und wieder andere verabscheuen Milchprodukte. Als Mutter kann man schon daran verzweifeln, wenn die lieben Kleinen nicht so essen wollen, wie man sich das wünscht. Und vor allem wie es in den allgemeinen Ernährungsempfehlungen geschrieben steht. Kinder wissen nichts von Ernährungsempfehlungen und essen einfach dann, wenn es ihnen schmeckt, oder wenn sie hungrig sind. Wie essen deine Kinder denn gerne? Mit den Fingern? Fettig? Mit Ketchup? Am liebsten Pizza oder Fertiggerichte? Lieber einzelne sichtbare Lebensmittel oder spezielle komplizierte Gerichte? Oder will deine Tochter mehr Aufmerksamkeit auf sich lenken? Jetzt, da der Bruder ja auch mitisst? Und der Bruder isst aus Solidariät oder wegen seines Vorbildes (der Schwester) auch nicht so richtig? Gruss Birgit


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