Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter wird nächste woche 10 Monate alt uns ißt nur noch mit "Ablenkung". Sobald ich ihr den Brei geben will, dreht sie den Kopf weg. Auch bei anderen Speisen (Obst, Gemüse, Brot). Ich gebe ihr dann einen Löffel in die Hand, mit dem sie im Schälchen rühren darf und schon gehts. Oder aber zum Abendbrot oder frühstück bekommt sie ein stück obst oder gemüse in die Hand an dem sie dann rumlutscht (sie hat erst zwei Zähne) und zwischendrin schiebe ich ihr dann den brei in den mund. ich habe schon versucht ihr unsere speisen anzubieten, weil ich dachte, sie möchte einfach unseres essen, aber das ist das gleiche bzw sie lehnt dies aufgrund der stücken noch mehr ab. Morgens und nachmittags wird sie noch gestillt. Grundsätzlich ist es so ok, aber ich habe das gefühl, das sie das essen gar nicht bewusst wahrnimmt dadurch, daß sie nebenbei was anderes macht. soll ich es so weitermachen? es hat auch nichts mit viel oder wenig hunger oder müdigkeit zu tun. das habe ich ausprobiert. bis jetzt hat sie auch schon immer ein wenig brot gegessen. auf einmal lehnt sie dies komplett ab. woran kann das liegen? Danke
Hallo murkel21 deine kleine Tochter hat einen Entwicklungsfortschritt gemacht, der für dieses Alter vollkommen normal ist. Ihr befindet euch gerade in einer Umbruchphase. Brei wird abgelehnt und Alternativen wurden bisher kaum gefunden. Die Kleinen müssen neue Speisen erst kennenlernen, neue Geschmackseindrücke sammeln, bewerten, neue Konsistenzen akzeptieren, kauen, selber essen lernen. Kleine Mengen können ausreichen. Freue dich, wenn dein Kind etwas gegessen hat oder auch nur probiert hat. Das ist besser als nichts und dein Kind lernt dazu. Neue Esssitten und Rituale treten an Stelle althergebrachter Gewohnheiten. Babys wachsen in den ersten Monaten sehr schnell. Nicht nur das Längenwachstum geht rasant, sondern die gesamte Entwicklung, auch das Anlegen von "Fettreserven" zählt dazu und äußert sich in dieser Zeit durch "Hunger". Auch ist das Saugbedürfnis in dieser ersten Zeit sehr ausgeprägt. Mit 10Lm etwa ist die Zeit des schnellen Wachstum allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich auch in verringertem Appetit. Das merkst du bald auch an den Kleidergrößen. Die Größen passen jetzt jeweils über einen längeren Zeitraum. Hast du sicher schon bemerkt, oder? Und weil dein Kind jetzt nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert und evtl Nahrungsdefizite machen sich nicht so schnell bemerkbar. Der Verdauungstrakt ist auch schon besser in der Lage sich auf neue Lebensmittel einzustellen und zu verdauen. Auch das Schlucken größerer Partikel fällt den Babys leichter. Der Reifeprozess ist vorangeschritten und die Babys neugierig. Sie wollen selber essen, wollen am Familienleben teilhaben, wollen ihr Essen erkunden und freuen sich über neue Geschmackserlebnisse. Auch als Eltern freut man sich über neue Essgewohnheiten, dass die Babys selbständiger werden und man nicht mehr so aufpassen muss. Erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten. Und dein Baby zeigt deutliches Interesse an der Familienkost. Da kannst du jetzt gut weitermachen. Biete ihm ruhig Nudeln an, die in Salzwasser gekocht wurden. mit Brot habt ihr schon begonnen, was ein erster Schritt in Richtung der Familienkost bedeutet. Ab dem 10. Lm ist die Familienkost besonders wertvoll, weil Babys noch neugierig sind. Diese Neugier weicht mit fortschreitendem Alter eher einer Skepsis. Deshalb ist es wichtig, dass die Kleinen jetzt schon viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen etc kennenzulernen. Es müssen keine üppigen Portionen von Neuem gegessen werden, sondern das Neue kann zunächst noch als "Spielerei" betrachtet werden und die Kleinen können sich an den üblichen Breien satt essen. Basics sind da gar kein Problem, und sogar erwünscht. Kartoffeln, Gemüse, Fleisch. Nudeln, Gemüse, Fleisch. unächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam am Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern. Statt ständig neuer Gerichte, kannst du gut die Breizutaten einzeln in, wenn noch nötig, breiähnlichen Varianten servieren. Die wertvollsten Momente sind die, bei denen Mama, Papa und Geschwister entspannt am Tisch sitzen und essen und das Baby einfach und selbstverständlich mitessen kann. Gestaltet das gemeinsame Essen schön. Je mehr dein Kind bei dir/euch sieht, desto mehr wird die Neugier auf neues Essen, neue Speisen geweckt. Das Essen darf schon gewürzter sein, nur nicht zu salzig. Denn zu salziges Essen führt auch dazu, dass weniger gegessen wird. Befindet sich dein Kind evtl in einer Sturm-und Drangphase? Da bleibt kaum Zeit zum Essen. Alles muss beobahcte und untersucht werden. Hindernisse überwunden werden und Berge erklommen werden. Auch das Essen muss erforscht werden und neue Geschmäcker kennengelernt werden. Essen muss gekaut und schliesslich geschluckt werden. Dazu haben viele Kinder grade keine Zeit. Beides (Essen und Spielen) gehört für dein Kind zusammen. Es kann deshalb sinnvoll sein, Essen auch ausserhalb des Esstisches anzubieten. Besonders geeignet sind bspw längere Autofahrten, Spaziergänge im Kinderwagen. Da hat dein Baby evtl die nötige Ruhe und isst ein Brot oder eine Banane... Aus dieser Position betrachtet machen auch die beliebten "Spiele" wie: "es kommt ein Flugzeug angeflogen - direkt in deinen Mund" durchaus einen Sinn. Der Mund öffnet sich. Also schau mal, wie du die Neugier erwecken kannst und mit ausreichend Milchportionen (durch Stillen oder Folgemilch) ist dein Baby bestimmt gut versorgt. Grüsse B.Neumann
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