Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

kalorienreich ernähren - 9 Monate

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Frage: kalorienreich ernähren - 9 Monate

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe meine Frage bereits in einem anderen Forum gestellt und mir wurde geraten, mich noch mal hier zu informieren: ich habe schon immer das Problem, dass mein Sohn ein schlechter Esser ist. Z.Zt. isst er in etwa und mit Mühe und Not wie folgt: 6.30 Uhr stillen 9.00 Uhr 1/2 Portion angerührten Milchbrei 12.00 Uhr 1/2 Glas Gemüse-/Fleischbrei 15.00 Uhr 1/2 Portion angerührten GOB 18.00 Uhr stillen Er trinkt leider kaum aus der Flasche, sodass er auch sehr (!) wenig trinkt. Vom Stillen abgesehen viell. 50 ml Wasser am Tag. Nun zu meiner Frage. Mein Sohn ist 9 Monate alt und wiegt 7640 g. :-( Er nimmt sehr schlecht zu. In den letzten 2 Monaten hat er gar nicht zugenommen. Das Essen ist ein furchtbares Thema für uns. Ich habe ihm heut nach dem GOB eine halbe Schnitte mit Leberwurst gegeben, die hat er gegessen, sehr wahrscheinlich weils mal was neues ist, ich denke kaum, dass es so bleibt. Isst er nicht viel zu wenig? Was kann ich tun, dass er besser isst? Bzw. was kann ich ihm geben, dass er besser zunimmt? Gibt's irgendetwas was ich ihm geben kann, was viell. viele Kcal hat? Mir wurde Mandelmus empfohlen, kann ich das geben oder sollte ich das lassen? Vielen Dank im Voraus. MfG


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Stillmami hat dich dein KiA darauf hingewiesen, dass dein Baby Defizite im Bereich der Gewichtszunahme hat? Welche Tipps hat er euch gegeben? Oder deine Hebamme? Oder ist es deine eigene Beobachtung? Wie verliefen denn die U´s? Alles in Ordnung? Im Prinzip gedeiht dein Baby gut, nur liegt an der unteren Grenze was Größe/Gewicht betrifft? Also, was das zusätzlich Trinken betrifft, kann ich dich beruhigen, zusätzlich zu ausreichendem Stillen, musst du eigentlich kein weitere Getränk anbieten. Mag dein Baby an der Brust nicht recht trinken, würdest du mehr erwarten? Bietest du ihm häufig an, gestillt zu werden? Und er mag dann nicht? Da ihr das Alter der Familienkost erreicht habt, kannst du gut mit Brot und Co weitermachen. Statt Leberwurst, kannst du auch mal helles!!! Mandelmus drauf schmieren oder Frischkäse. Auch kannst du deinem Kleinen vermehrt Speisen vom Familientisch anbieten, vermehrt Fingefood geben, das dein Kleiner selber essen kann. So ist er gefordert und hat evtl mehr Freude bei Tisch. Du kannst deinem Kindeine Nudel in die Hand drücken. Ein kleines Schüsselchen hinstellen, das mit einfachen Dingen gefüllt ist. Oft reicht das schon aus. Damit sind die Lieben Kleinen eine Weile beschäftigt :-) Die Kleinen möchten teilhaben und sich anpassen. Sie sind einfach neugierig und das darf gefördert werden. Gib deinem Kind Essen direkt von deinem Teller etwas ab. Ganz einfache Dinge und nur ganz wenig, wie bspw eine einzige grüne Erbse. So kann sich deine Kleine evtl allmählich auch mit anderen Geschmackserlebnissen und Eindrücken anfreunden. Und das Essen dient nicht nur der Ernährung, sondern auch als Spiel zum Sammeln von Sinneseindrücken. Insgesamt kannst du dein Kind nämlich so spielerisch ans Essen heranführen. dein Kleiner befindet sich vermutlich gerade in der Phase, in der alles spannender für ihn ist, als Essen. Die Kleinen unterscheiden auch noch nicht wirklich zwischen Spiel und Mahlzeit. Für sie ist alles spannend. Sie beobachten ihre Mitwelt und imitieren gerne. Deshalb sind die Speisen besonders begehrt, die andere Familienmitglieder essen, Dinge die sie immer und immer wieder sehen. Dinge die einfach interessant sind. Ein Brötchen kann zerlegt werden. Die Kruste bröckelt ab. Das Innere ist weich und lässt sich formen, wie Knete. Es kann gut geschluckt werden. Die Kleinen begutachten die Speisen, die auf dem Tisch stehen sehr genau. Kontinuität ist deshalb wichtig. Sie untersuchen die Dinge zuerst mit den Händen, dann mit dem Mund und manches wird dabei geschluckt und manches aber wieder ausgespuckt. Butter ist oft ein interessantes Untersuchungsobjekt. Da werden die Finger versenkt, oder Nudeln werden auf den Boden geworfen, der Belag vom Brot heruntergeholt und gekostet, der Belag nur abgeleckt, Hände im Kartoffelbrei gebadet.... Als Mama ist man sehr gefordert :-) Nicht alles sofort wegräumen oder schimpfen, aber natürlich nicht zur Dauereinrichtung werden lassen. Diese Experimentierphase gehört dazu und vergeht auch wieder. ( Erziehungstipps hierzu gibt aber gerne Frau Schuster :-) Kinder wollen alles BE-GREIFEN. Es heisst, dass möglichst viele Sinne beteiligt sein sollten, damit etwas nachhaltig prägt. Da zählt auch der Geruchssinn dazu. Essen ist für die Kleinen nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern ein Erlebnis für alle Sinne. Sie unterscheiden gar nicht so stark zwischen Spiel und Essen. Beides gehört für sie zusammen. Das heisst, du kannst dem am Anfang etwas entgegenkommen, in dem du die Zutaten bspw als Bild auf einen Teller legst. Dann können zuerst die Augen von einem "Gesicht" gepickt werden Schneide Butterbrot in kleine Stückchen, die dein Kind selber essen kann. Weil die Kleinen jetzt in einer bestimmten Entwicklungsphase sind, wachsen sie auch nicht mehr so rasant wie zu Beginn. Die Zunahme stagniert. Sie haben weniger Hunger. Kleine Portionen können ausreichend sein. Biete Essen an. Vor allem Solches, das dein Kind kennt und mag. Und zusätzlich bietest du neue Dinge an. Gib ihm zum Frühstück ruhig sein eigenes Tellerchen mit geschnittenen Marmeladenbrotstückchen. Die kann dein Kind alleine essen. Ganz wichtig ist auch die Berücksichtigung des Appetits. Es kann vorkommen, dass phasenweise eine starke Vorliebe für ein bestimmtes Produkt existiert. Das ist schon okay. Vorraussetzung ist allerdings, dass ein Kind prinzipiell schon viele Lebensmittel kennt und aus einem großen Repertoire schöpfen kann. Vermutlich bist du noch stark an das vorhergehende Essschema gewöhnt: Festgelegte und klar definierte Mahlzeiten gibt es zu bestimmten Tageszeiten an einem bestimmtem Ort. Oder dass du dein Kind füttern musst und aufpassen, dass es isst. Die Kinder wachsen wie gesagt nicht mehr so schnell und brauchen deshalb weniger Nahrung. Je mehr sie sich allerdings bewegen und erleben, desto mehr Hunger und Appetit haben sie. Bewegung ist deshalb auch wichtig! Und je mehr sie sich bewegen, desto besser klappt das mit dem Essen. Gestalte den Übergang zu Tisch mit einem Ritual. Das kann helfen, erst mal zur Ruhe zu kommen. Wenn du deinem Kind bspw immer vor dem Essen ein bestimmtes Buch vorliest, ihm dann das Lätzchen umbindest und ihr euch beide das Essen serviert. Dann kann sich dein Kind darauf einstellen und weiss, wie die Mahlzeiten bei euch ablaufen. Die Nahrungspalette kann vielseitiger gestaltet werden und dem üblichen Familienessen immer weiter angepasst werden. Die Speisen sollten kindgerecht sein, aber durchaus schmackhaft. Wenn du trotz allem sehr besorgt bist, dann ist der KiA zunächst der richtige Ansprechpartner. Er kann die Situation besser beurteilen und ggf falls nötig untersuchen. Vielleicht hilft dir auch Biggi Welter im betreuten Stillforum hier bei rub weiter. Oder, wenn du es ganz eilig hast, und die Sache sofort nochmal besprechen magst, kannst du evtl mal telefonieren. Entweder mit deiner Nachsorgehebamme oder hier: http://www.rund-ums-baby.de/hotlines/ Also dann Alles Gute Grüsse B.Neumann


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Hallo, vielen Dank erst mal. Ja sein KiA war unzufrieden, da er nicht zugenommen hat und schon immer eher wenig zunahm. Zudem hat er schon immer schlecht getrunken bzw. gegessen. Er stillt sich quasi selbst ab, alle Breimahlzeiten wurden ersetzt, weil er nach und nach zu den einzelnen Mahlzeiten nicht mehr gestillt werden wollte. Daher biete ich es ihm auch nicht mehr öfter an, Bin schon der Meinung, dass er zum Stillen morgens und abends besser trinken könnte. Und es ist leider auch so, dass er weniger isst, wenn ich es nicht im Auge behalte, daher weiß ich nicht so richtig, wie das mit dem "selber essen" funktionieren soll. Wenn er selbst das Essen in die Hand nimmt spielt er viel und isst wenig. Habe da so meine Bedenken?!


Birgit Neumann

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Hallo Stillmami2010 ich würde dir raten, wenn der KiA doch entsprechend Bedenken äußert, dass du dir eine zweite Meinung einholst. Frage doch auch mal Herrn Dr. Busse ganz unverbindlich nach einer Idee zu einer weiteren Vorgehensweise. Und auch Biggi Welter kann dir sicher den oder anderen sehr hilfreichen Tipp geben. Nochmals alles Gute Bis dann Grüsse B.Neumann


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