Mitglied inaktiv
Guten Tag, mein Sohn, 12,5 Monate alt, wiegt 10,5 Kg und ist 76 cm groß, ist seit einer Woche das selbst gekochte Essen nicht mehr. Ich probiere es täglich wieder, mit dem Erfolg, das er es nur isst, wenn Obst untergemischt ist. Ich koche ihm Blumenkohl, Broccoli, Möhren und Kartoffeln oder auch Kohlrabi mit Zuccini und Kartoffeln plus Hähnchenfleisch. Dann tue ich Öl und etwas Milch hinzu, da er sehr wenig Milch trinkt. Nun hat er das Essen heute komplett verweigert, nur geschrien. Ich habe dann ein Gläschen warm gemacht und das hat er komplett gegessen. Ich habe ihm noch sein gekochtes Essen mit untergemischt und er hat dann ca. 300 g. gegessen. Wie kann ich ihm sein Essen wieder schmackhafter machen? Sein restlicher Essensplan: morgens nach dem Aufstehen, ca. 8.00 Uhr ca.220-250 ml Milch ca.9.00 Uhr etwas Brot oder Müsli mittags: ca.11-11.30 h na ja wie oben beschrieben. zum Nachtisch Obst (leider ist er kein frisches Obst nur aus dem Glas) nachmittags ca.15-15.30 h Keks, Obst-Getreide-Brei, Fruchtriegel von Hipp abends ca.18.00 Uhr Brot mit Kalbsleberwurst oder Frischkäse anschließend noch Milchbrei Milch trinkt er überhauptkeine weiter nur morgens, evtl. trinkt er noch etwas Trinkjoghurt. Sonst trinkt er ca. 300-500 ml Wasser, Tee, Wasser-Fruchtsaft-Schorlen. Ist der restliche Speiseplan so ok? Und mittags, was kann ich tun, damit er es wieder isst? Vielen, vielen Dank und liebe Grüße Steffi
Hallo Steffi mach dir mal keine Sorgen. Dein Kind kann aus einem großen Fundus schöpfen und bekommt genug von allem. Esst ihr denn gemeinsam oder gibst du deinem Kind das Mittagessen separat? Genügend Milch bekommt dein Kind auch. 300ml Milch und weitere Milchprodukte eingeschlossen würden theoretisch ausreichen. Diese Menge (+/-) trinkt dein Kind schon morgens. Statt selbstgekochtem Babybrei kannst du mittags besser gewöhnliche Familienkost servieren. Ob Pizza oder Pasta, oder Gemüse mit Kartoffelbrei und Würstchen. Ich vermute, dass du noch zu sehr im Essschema für Babys denkst und handelst: Festgelegte und klar definierte Mahlzeiten gibt es zu bestimmten Tageseiten. Hauptsächlich sollte es Milch und Brei sein. Ab dem 10. Lm ändert sich das allmählich. Weniger (Kuh-)Milch und insegsamt weniger Essen. Die Kinder wachsen nicht mehr so schnell und brauchen insgesamt weniger Nahrung. Auch die Speisenpalette kann vielseitiger gestaltet werden und dem üblichen Familienessen immer weiter angepasst werden. Die Speisen sollten kindgerecht sein, aber durchaus schmackhaft. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Und neue Geschmackserlebnisse, spielerisch erlebt, sind in diesem Alter sehr wichtig für die spätere Akzeptanz von Essen. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Auch wenn es nur bspw eine einzige Nudel wäre. Beim nächsten Mal wären es dann zwei und so weiter. Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam am Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern. Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Aber das Kind soll lernen, dass bspw Nudeln, egal ob grosse Nudeln oder kleine Nudeln, dicke Nudeln oder Spaghetti, in ähnlicher Weise vertragen und verdaut werden (oder auch nicht) und dass es eben Nudeln sind und Essen insgesamt viele Variationsmöglichkeiten bietet. Statt ständig neuer Gerichte, kannst du besser die Breizutaten (Basics) einzeln in gewünschte Konsistenz/Optik präsentieren. Mit 10 Lm etwa ist die Phase des schnellen Wachstums langsam abgeschlossen. Defizite machen sich nicht mehr so schnell bemerkbar. Evtl Mangelerscheinungen sind beim normalessenden (gesunden) Kind, das ausreichend Nahrung erhält, selten. Von nun an essen Babys gewöhnlich weniger als vorher. Und je älter sie werden, desto eingeschränkter kann der Essensplan durch Vorlieben und Abneigungen werden. Deshalb wäre es wichtig, dass dein Kind jetzt viele neue Dinge kennenlernt. In diesem Alter ist die Bereitshaft dazu noch größer. Essen und Spielen ist für die Kleinen fast identisch. Die Welt ist so interessant. Ob dein Kind ein Spielzeug auseinanderbaut oder ein Brötchen in Einzelteile zerpflückt, macht kaum Unterschied. Dein Kind will entdecken und auch das Essen "be-greifen" Mit den Händen untersuchen, probieren. Lass die Breie weg und gib normale Kost. Die Milchportion ist ausreichend und schränke den Fruchtsaftkonsum ein. Und hier noch eine kleine Hilfe: Verzehrsmengenempfehlungen und Richtlinien kannst du dir mal hier nachschlagen: http://www.aid.de/downloads/kinderernaehrung_alter.pdf Dieser Plan muss nicht starr eingehalten werden. Es sind Richtlinien, die auf die Woche hochgerechnet werden können. Und der Appetit des Kindes sollte auch stark berücksichtigt werden. Manche Kinder essen mehr, andere Kinder essen weniger. Empfohlene Verzehrsmengenangaben sind immer auch abhängig davon wieviel ein Kind sonst so isst. Die Relationen sollten jedoch ungefähr erhalten bleiben. Oder kennst du den Ernährungskreis? Hier werden die unterschiedlichen Lebensmittelgruppen (Getreide wie Brot und Nudeln, Milchprodukte, Fleisch, Obst und Gemüse) in unterschiedlichen großen Segmenten gezeigt und verdeutlichen dadurch den ungefähren Anteil in der täglichen Ernährung. Sieh mal hier: http://www.fitkid-aktion.de/upload/bilder/Sonstiges/DGEKreisweb.gif Wenn du weitere Fragen hast, dann frag wieder nach. Bis denn Grüsse B.Neumann
Die letzten 10 Beiträge
- Picky eater ?
- Dosentomaten und passierte Tomaten
- Salz für Kleinkind
- Rückfrage zur Jodsupplementierung bei Beikoststart
- Kind verlangt nur nach Süßem
- abwechslungsreiches Abendessen für ein Kleinkind
- Milchflasche
- Zu viel Milch mit 14 Monaten?
- Fischkonsum Kleinkind
- Sohn 14 Monate kein Interesse an Essen