Glück1720
Hallo danke für die ausführliche Erklärung zu Hirse also ist Gerste so zu sehen wie Hafer und Dinkel oder eher so ungünstig wie Hirse? Sollte das Baby mit zunehmenden Alter keine Instantflocken mehr bekommen sondern andere Flocken die einen gröberen Brei machen, welche sind da am besten?
Hallo Glück1720 alle Getreidesorten sind wunderbar. Jede Getreidesorte hat ihre eigenen charakteristischen Merkmale und für manche Sorten gilt: Mischungen sind besonders wertvoll. In der Beikost haben sich Haferflocken und Grießprodukte sowie Zwieback jahrzehntelang bestens bewährt und etabliert. Das liegt vor allem daran, dass diese Getreidesorten besonders nahrhaft sind und viele wertvolle Inhaltsstoffe liefern. Außerdem waren diese Getreidesorten (Hafer, Weizen) stets verfügbar. Aber auch Gerste wurde in Form von sog. Graupen, für die Herstellung von gröberen Breien verwendet. Erst in den letzten Jahrzehnten konnten sich weitere Getreidesorten in der Beikost etablieren, weil der technische Fortschritt, das Herstellen der sog. Instantflocken populär wurde. Auch die abnehmende Kochbereitschaft der Mütter, der Glaube an industriell hergestellte Babyprodukte ebneten den Weg für mehr Getreidevielfalt in der Beikost. So wurden auch Instant-Reisflocken, Hirseflocken u.a., Mischungen immer beliebter. Die Nachfrage nach "Mehr" wuchs stetig. Zusammenfassend kann man sagen: Die optimale Verdaulichkeit und die Bioverfügbarkeit der Inhaltsstoffe ist bei Baby-Instantflocken sehr gut. Alle Getreidesorten eignen sich in dieser Form für Babys. Mit zunehmendem Alter dürfen bzw sollten Instantflocken gegen gewöhnliche Getreideflocken getauscht werden. Und jetzt kommt der Punkt. Bist du selbst ein Fan von herkömmlichen Getreideflocken? Kennst du das große Sortiment? Von Reisflocken über Hirseflocken hin zu Dinkelflocken u.a.? Sieh dir sämtliche Getreideflocken einmal an. Du wirst große Unterschiede feststellen, rein optisch. Manche Flocken sind groß, andere sind klein. Manche sind braun, andere weiß oder gelb. Wenn du die Flocken in deinen Fingern spüren könntest, würdest du weitere Unterschiede feststellen. Manche Flocken sind weich, manche sind fest, manche gar hart und leicht kantig. Und da die objektiv sensorischen Unterschiede bereits schon groß sind, kannst du dir sicher vorstellen, dass die Verdaulichkeit und die Bioverfügbarkeit der Inhaltsstoffe, sowie die Verarbeitungsempfehlungen für die verschiedenen Flocken/Getreidesorten ebenso variieren. Haferflocken sind einfach am besten. Haferflocken sind nährstoffreich, schmackhaft, können (ab Kleinkindalter) direkt aus der Tüte kommend verzehrt werden, sind gut verdaulich, gut essbar, vielseitig einsetzbar. Hirseflocken sollten am besten gekocht werden. Reisflocken sind ungekocht und ungebacken ebenfalls nicht optimal lecker und verdaulich. Natürlich ist diese jeweils subjektiv zu bewerten und es gibt Fans. In der Kinderküche sind Haferflocken aber aus genannten Gründen einfach unschlagbar und Empfehlung Nummer Eins. Du kannst aber selbstverständlich auch alle anderen Getreideflocken (ab 2. Lj ggf auch ungekocht) verwenden. Besonders bewährt haben sich bspw Weizenflocken oder Dinkelflocken in Müsli. Diese Flocken könntest du bspw im Multizerkleinerer nochmals zerkleinern, zu einer Art Mehl. Die Flocken sind nämlich eher größer. Auch wunderbar geeignet sind die Flocken als Zusatz in Gebäcken. Ich selbst liebe es, mit verschiedenen Getreidesorten Brötchen zu backen. Aktuell habe ich gerade Hirsebrötchen im Brotkorb. Die Flocken kannst du auch als eine Art Vollkornmehl sehen, das du anteilig in Gebäcke mischen kannst, um einfaches Mehl mit anderen Getreidesorten zu mischen, bzw ggf aufzuwerten. Jedes Getreide hat andere Backeigenschaften und einen anderen Geschmack. Also dann Grüße Birgit Neumann