Hallo Birgit,
ich vermute bei unserer Tochter eine mäßige Fructoseunverträglichkeit. Die letzten Tage haben wir auf alles Obst und Saftschorlen verzichtet und sie hat vergangene Nacht sogar durchgeschlafen und lag ganz entspannt im Bett.
Bis ich einen Test beim Arzt machen lassen kann: Welche Obstsorten bzw. Saftsorten (stark verdünnt) wären denn in Maßen am ehesten vertretbar und welche sollte man komplett meiden? Die Infos im Internet finde ich sehr verwirrend, da geht es auch oft um Verhältnis Fructose zu Glucose etc. Momentan gibts als Zwischenmahlzeiten Pudding oder Joghurt, das ist doch etwas eintönig (Brot mag sie nicht besonders).
Vielen Dank und freundliche Grüße
Inga
Mitglied inaktiv - 23.09.2009, 09:01
Antwort auf:
Fructoseunverträglichkeit
Hallo Inga
die intestinale Fructoseintoleranz/Fructosemalabsorption ist ein schwieriges Gebiet, auf dem noch viel geforscht werden muss.
Auch die Auswirkungen einer Malabsoprtion können vielfältig sein. Und eindeutige und klare diätetische Richtlinien gibt es auch nicht.
Die einen vertragen kleine Mengen Frctose problemlos. Manche vertragen Fructose besser, wenn gleichzeitig Glucose (Traubenzucker) gegessen wird. Es gibt Lebensmittel, die haben als Inhaltsstoffe Fructose und Glucose, sowie Saccharose. Wenn der Anteil Glucose gegenüber dem Anteil an Fructose überwiegt, werden diese Früchte und Gemüse besser vertragen. Das ist aber bei jedem Individuum verschieden. Auch hilft es bei einigen dann, wenn Früchte (und Gemüse etc) mit Traubenzucker bestreut werden und so verzehrt werden.
Manche Personen mit dieser Malabsorption vertragen nicht einmal den gewöhnlichen Haushaltszucker. Dieser besteht nämlich aus Fructose und Glucose und muss im Darm entsprechend aufgespalten werden.
Problematisch ist auch, wenn Sorbit im Lebensmittel enthalten ist. Wie bspw in Apfel und entsprechend Apfelsaft.
Manche vertragen Fructose besser, wenn sie erst im Dessert gegessen wird. Also etwa Obst als Nachtisch.
Kritisch sind auch Süßigkeiten oder auch aromatisierte Joghurts, die mit Glukosesirup hergestellt werden, da dieser trotzdem einen kleinen Anteil Fruktosesirup enthalten kann. Beim Glukose-Fruktosesirup wird das klar erwähnt. Auch enthalten viele Speisen zugesetztes Sorbit, was ebenfalls zu meiden wäre. Auch Medikamente.
Besondere körperliche Anstrengung verringert manchmal kurzfristig die individuelle Toleranzschwelle.
Eine solche intestinale Intoleranz kann auch wieder weggehen. Das kommt darauf an, ob es sich um einen angeborenen Mangel des Transportsystems für Fructose im Dünndarm handelt, oder ob sie später erworben wurde. In der Diskussion stehen Antibiotika oder MD-Infekte.
Auch werden Ballaststoffe meist insgesamt schlechter vertragen. Besonders ballaststoffhaltige Speisen in Kombination mit Zucker (unspezifisch).
Diätetische Massnahmen sollte immer mit einer hierin kundigen Ernährungsberaterin besprochen werden.
Auch sollte nach möglichen Ursachen geforscht werden oder andere Unverträglichkeiten ausgeschlossen werden.
Du siehst, das ist ein wirklich schwieriges Gebiet.
Mehr Infos findest du evtl noch hier:
http://www.med.tu-muenchen.de/de/gesundheitsversorgung/kliniken/ernaehrungsmedizin/PDF/Fructoseintoleranz.pdf
Du kannst mal schauen, ob dir der BLS weiterhilft:
http://www.daskochrezept.de/bundeslebensmittelschluessel/naehrwerte/gurke-frisch_G520111_6.html
Bspw die Gurke.
Hier kannst du dir von jedem weiteren beliebigen Lebensmittel den Fruchzuckergehalt nachschlagen. Auch der Glucosegehalt wird angezeigt. Klick dazu "Kohlenhydrate" an.
Hilft dir das nun schon mal weiter oder magst du konkrete Vorschläge haben? Dann frag nochmal nach.
Schau mal hier:
http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=571
Grüsse
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 23.09.2009
Antwort auf:
Fructoseunverträglichkeit
Achja, sie ist 17 Monate alt. Sie kann noch nicht sagen ob sie Bauchweh etc. hat.
Mitglied inaktiv - 23.09.2009, 09:14