Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Essproblematik eines 2jährigen

Anzeige rewe liefer-und abholservice
Frage: Essproblematik eines 2jährigen

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Birgit, mein Sohn ist letzten Monat zwei Jahre alt geworden (ca. 87 cm groß, 12,7 kg) und eigentlich ein sehr begeisterter Esser. Allerdings lässt er nur sehr wenig Auswahl zu. D. h. er mag gern Kürbissuppe, Möhren-Kartoffel-Brei (oder auch als Suppe, z. B. Kartoffelsuppe), Spinat mit Kartoffeln (am liebsten allerdings Spinat ohne die zerdrückte Kartoffel). Das Essen darf nicht stückig sein, ansonsten sucht er die Stücke wieder aus dem Mund und tut sie zurück auf den Teller. Wenn es ihm dann zu viel (zu viele Stücke) wird, beendet er das Essen. Andere Gemüsesorten probiert er gar nicht erst bzw. obwohl er sie früher schon oft gegessen hat (z. B. Blumenkohl, Fenchel, Zucchini etc.), verweigert er das Gemüse völlig. Wir haben schon versucht, nachdem er das stückige Essen verweigert hatte und ohne Mittagessen schlafen gegangen ist, es wieder nachmittags anzubieten. Allerdings ohne Erfolg. Er hat bis zum Abend ausgehalten und dann Brot (mit Frischkäse) gegessen. Da er in einer Kita (0-3 Jahre) ist und dort die Kinder nur zu den "Großen" dürfen, wenn sie auch das Essen der Einrichtung mitessen. Leider tut er das nicht (nur wenn es Spinat oder Möhrensuppe gibt). Wir haben nun einen Versuch gestartet, dass er in der Kita das Essen angeboten bekommt und wenn er es nicht möchte, kann er als Alternative Brot wählen. Die Situation seit zwei Wochen ist nun diese, dass er zuhause frühstückt, in der Kita kein Mittag isst, nach dem Schlafen meist ein Brot bekommt, nachmittags zuhause meist eine Banane oder etwas Naturjoghurt und abends mit uns zusammen Brot isst. Da isst er dann oft mehrere Scheiben. Mich belastet diese Situation sehr, da mir oft vorgeworfen wird, dass ich an der Situation schuld wäre (ich hätte früher zu viel aufhebens um sein Essen gemacht (viel selbst gekocht, Bio-Gemüse und -Fleisch), zu lange püriert). Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich mir eher wenig Gedanken darum gemacht habe, da ich dachte, dass sich Kinder von ganz allein für Essen interessieren (wir kochen oft zusammen, er schaut beim Schnippeln zu oder reicht mir das Gemüse, Kartoffeln etc.) und gut aussehende Sachen auch probieren wollen. Oder auch einfach das essen wollen, was die Eltern essen - aber das war bei Evan noch nie der Fall. Er kommentiert zwar genau, was wir auf dem Teller haben, aber probieren mag er es gar nicht. Wenn wir es ihm einfach auf den Teller tun, dann sagt er ganz konsequent "nein", schiebt den Teller von sich weg und auch nicht mehr zurück. Auch wenn wir dann essen und er nicht. Ansonsten isst er morgens meistens Müsli mit geriebenem Apfel oder Banane mit Milch oder auch mit Joghurt (am Wochenende Brötchen mit Frischkäse), nachmittags gern Banane oder auch ein Brot. Er probiert z. B. auch kein anderes Obst (oft dauert es auch einige Minuten und einige spielerische Elemente, damit er das Obst überhaupt in die Hand nimmt). Allerdings finden Kekse (egal wie exotisch sie aussehen) sofort den Weg in den Mund :-). Ich hoffe, ich habe nichts vergessen zu erwähnen und sie können mir weiterhelfen, denn bis jetzt habe ich noch keine Mutter mit ähnlichen Problemen kennen gelernt. Lieben Dank im Voraus und viele Grüße Katja


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Beitrag melden

Hallo Katja könnte es sich um einen Machtkampf bzw um ein Verhalten handeln, um Aufmerksamkeit zu bekommen? Das könnte zum Selbstläufer geworden sein. Frag doch mal Frau Schuster in ihrem Forum, hier bei rub, ob sie eine Idee hat. Sicher hast du meinen Beitrag zu einem ähnlichen Thema weiter unten gelesen. Das Verhalten deines Sohnes, wie du es schilderst, klingt für mich eher nach oben genannten Strategien. Gäbe es evtl auch andere Bereiche, bei denen dein Sohn ähnlich agiert? Legst du sehr viel Wert auf gesunde Kost? Wie war der Übergang zur Familienkost? Gruss Birgit


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Katja! Es gibt noch andere Mütter mit gleicher Problematik - siehe 2 Beiträge weiter unten! Hoffentlich hat Birgit einen Tipp für uns ?! Gruß Claudia


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Oh, das hoffe ich wirklich. Allerdings sieht Euer Speiseplan schon etwas bunter aus *smile*. Ich hätte ja kein Problem damit, wenn er die Sachen wieder auf den Teller spuckt, die er nicht mag - aber Sämtliches ablehnen ohne zu probieren?! Vielleicht können wir uns ja dann über die "Erfolge" austauschen


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hm, so etwas habe ich mir auch schon überlegt, da er auch sonst, sagen wir mal, ein Kind mit einem ausgeprägtem Willen ist. Das hat schon sehr früh angefangen. Wir führen oft Machtkämpfe mit Kleidung ausziehen, Windel wechseln etc. Diese enden meist an der "Auszeit-Stelle". In manchen Wochen ist es extrem, in manchem weniger ein Problem. Aber dann werde ich mal bei Frau Schuster schauen. Da Evan mit etwa einem Jahr in die Kita gekommen ist und die ersten Monate sehr schwer für ihn waren, ist das wohl als Prozess etwas zu kurz gekommen. Ich hatte ihm immer selbst gekochtes mitgegeben. Und nach dem er sich eingewöhnt und seinen Platz gefunden hatte, wollte er vom Essen zuhause und dem Essen in der Kita nichts wissen. Wie bereits gesagt, hatte er noch nie Interesse an unserem Essen gezeigt - er war zufrieden, wenn er seinen Brei oder auch sein Gläschen hatte. Ja, ich habe früher abends Stunden in der Küche verbracht, um für ihn zu kochen. Auch bei der Familienkost wird selbst und frisch gekocht. Da ich Rezeptbücher liebe, wird auch oft etwas Neues ausprobiert. Oftmals auch das Brot selbst gebacken. Wir achten sehr auf Bio, Demeter etc. falls Du das meinst. Aber: es gab einen Fortschritt! Es gab am Donnerstag in der Kita Kartoffelpuffer, Apfelmus und Blattsalat - und ja, er hat es gegessen! Also gab es heute auch Kartoffelpuffer mit frischem selbstgemachten Apfelmus. Es hat ihm toll geschmeckt! Am Samstag gab es Nudeln mit Lachs-Spinat-Soße - da wollte er allerdings nur den Spinat ohne alles essen. Aber das fanden wir nicht schlimm. Ich danke Dir schon Mal für die Anregungen zum Drübernachdenken! Viele Grüße Katja


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Beitrag melden

Hallo Katja auf solchen positiven Ereignissen lässt sich aufbauen :-) Beobachte weiterhin Situationen, die wie gewünscht verlaufen. Bei Kartoffelpuffer mit Apfelmus, fällt mir übrigens noch ein, dass es durchaus eine sehr kindgerechte Speise ist. Kinder mögen es gern fettig und süß. Das sättigt nämlich schnell, sodass keine Menge gegessen werden müssen, wozu manche Kinder nämlich einfach keine Lust haben. Und besonderen Kauaufwand erfordert es auch nicht. Bis denn Gruss Birgit


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.