Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Esskultur und Zwischenmahlzeiten

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Frage: Esskultur und Zwischenmahlzeiten

Mitglied inaktiv

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Hallo, mal eine Frage nicht unbedingt nur an Frau Neumann - sonst schien mir kein anderes Forum passend. Ich habe als Kind eine sehr gesunde 80er-Jahre-Müsli-Ernährung genossen und ernähre mich recht ausgewogen, wenn man mal davon absieht, dass ich ziemlich auf Süßkram abfahre. Meine Tochter ist 16 Monate und klebte mir ziemlich an der Brust, Brei hat sie überhaupt nicht gegessen und erst in den letzten Monaten isst sie einigermaßen zuverlässig (ich stille aber noch). Ich bin also froh, wenn sie etwas isst :) Dazu kommt, dass wir sehr viel unterwegs sind, da wir mit dem Zug in eine andere Stadt zur Kita und Arbeit müssen. Es hat sich so eingebürgert, dass sie recht oft im Buggy isst (Brezel, Reiswaffel, Banane) u.a. weil wir sonst morgens noch früher rausmüssten und ich sie dann morgens aufwecken müsste. Außerdem habe ich festgestellt, wie praktisch z..B. diese kleinen Fläschchen mit Smoothies, Actimel oder Joghurtgetränk sind, die hat sie gerne mal zwischendurch. Auch fertiger Fruchtjoghurt ist beliebt und was Gebäck angeht, Dinkel- oder Vollkornsachen sind ihr eher suspekt (ich dagegen mag das gerne). Ist es ein Anlass zum schlechten Gewissen, dass ich ihr die gesüßten Getränke gebe und im Buggy essen lasse? Andererseits lässt es sich kaum vermeiden. In der Kita gibt es gar keine Süßigkeiten. Das Selber-Machen kann ich mir als alleinerziehende und berufstätige Mutter sowieso von den Backen putzen, in fertigen Produkten sind aber meistens Zucker versteckt. Wieviel davon ist OK? Was gebt Ihr Euren Kindern zwischenrein, z.B. während einer längeren Zugfahrt nach der Kita? Viele Grüße, Rabukki


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Rabukki ihr befindet euch in einer besonderen Situation. Hier musst du offensichtlich Kompromisse machen - und du stillst noch. In der Kita bekommt dein Kind doch auch essen, oder? So lernt dein Kind auch dort eine Tischgemeinschaft und Rituale beim Essen kennen. Arbeitest du Vollzeit oder Halbtags? Kläre doch zunächst für dich, wie wichtig dir eine scheinbar gesündere Kostform für dein Kind ist. Wenn es dir wirklich wichtig ist, dann kannst du ab jetzt etwas ändern. Und auch an de Wochenenden kannst du das nachholen, was unter der Woche versäumt wurde. Versuche Produkte zu meiden, die einen hohen Zuckerzusatz haben. Ein Fruchtjoghurt oder ein Smoothie sind schon in Ordnung, wenn es sich ja aus gegebenen Gründen nicht vermeiden lässt und dein Kind aber auch die frischen Produkte kennt. Hier geht es besonders um die Geschmacksprägung. Deswegen wären die Wochenenden und das KiTA Essen auch wichtig :-) Begründung: Die einmal erlernten Geschmacksmuster, in frühester Kindheit, werden treu bis ins Erwachsenenalter hinein beibehalten. Muttermilchersatzpulver bspw. enthält gewöhnlich den Aromastoff Vanillin. Das Münchner Sensorikunternehmen ASAP hat hierzu eine Versuch durchgeführt: 130 Jugendliche und Erwachsene erhielten zwei fast identische Proben Ketchup. Die Proben unterschieden sich in der Zugabe von Vanillin zu einer Ketchupflasche. Der vanillinhaltige Ketchup wurde von ehemaligen Flaschenkindern 4 mal so häufig bevorzugt, als von ehemals gestillten Personen. Eine neuere Studie ergab, dass Kinder, die häufig aromatisierte Fruchtjoghurts assen, sich so sehr an die Aromen gewöhnen, dass sie dann den im Testversuch selber angerührten Joghurt mit frischen Früchten, als Kunstprodukt zu identifizieren glaubten. Fazit: Das Aroma der echten Früchte war ihnen so fremd, dass sie die künstlichen, naturidentischen, natürlichen Aromen, jeweils als den Geschmack von "echtem Obst" abgespeichert hatten und künftig diesen "unechten" favorisieren. Das Essen während der Zugfahrt wäre auch okay, wenn dein Kind es auch kennt, dass zu Hause auch am Tisch gegessen wird und das Essen auch in ruhiger Atmosphäre genossen werden kann. So dass deine Kleine Essen und Stress nicht zu oft in Zusammenhang bringen muss. Es wäre zum Beispiel gut, wenn der Tag abends mit einem gemeinsamen entspannten Abendessen bei Tisch zu Hause ausklingen könnte. Grüsse B.Neumann


Mitglied inaktiv

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Hallo! Also ich würde sagen, dass es ab und zu schon mal solche Fertigprodukte geben kann! Trotzdem sollten die frischen Sachen überwiegen! Allerdings muss ich sagen, dass ein Fruchtjoghurt schnell selber zubereitet ist! Sei mir nicht böse, aber ich denke, dass du das auch als berufstätige Mami bestimmt hinbekommst! Du kannst den Joghurt ja auch am Vortag zubereiten und er hält bestimmt 2 Tage im Kühlschrank! Dass sie die Sachen im Buggy bekommt finde ich nicht so schlimm, wenn es sich gar nicht anders machen lässt! Vielleicht könnt ihr ja abends gemeinsam essen, damit sie die Esskultur kennenlernt! Liebe Grüße Lenschi2009


Mitglied inaktiv

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Hey, Du hast schon recht. Ein Fruchtjoghurt ist an sich nicht kompliziert. Nur, auf dem Heimweg nach der Kita - oder wenn wir z.B. noch ins Mutter-Kind-Turnen gehen - muss ich ihr etwas geben, das ich entweder den ganzen Tag schon mit mir herumtragen konnte, oder frisch gekauft habe. Deshalb greife ich auf diese einigermaßen sättigenden Fertigdrinks zurück, damit sie nicht immer nur Reiswaffel und Brötchen nagen muss. Das andere Problem ist, dass sie wirklich nur kleine Mengen isst und wir einfach selten zu Hause essen. Mir sind in letzter Zeit so viele Lebensmittel schlecht geworden, weil die Packungen einfach zu groß sind. Joghurt kaufe ich schon nur noch in kleinen Bechern, anstatt wie früher im 1-Liter-Behälter. Aber alles, was z.B. aus dem Glas kommt (Apfelmus o.ä.) kriegen wir NIE leer. Ich muss mir wohl angewöhnen, mehr mit Tiefkühl-Obst und Gemüse zu machen, aber wie gesagt, ich bin nach Feierabend eine gute Stunde unterwegs und müsste vorher einkaufen. Fahre schon einmal pro Woche einen Umweg zu einem Laden, der Mini-Bananen verkauft. Käse gibt´s nur noch in BabyBel-Form. Diese Obstsalate zum Mitnehmen kommen auch ganz gut bei ihr an, sind aber auf Dauer teuer (und auch selten bio). Selbst unterwegs Obst zu schälen und zerlegen, ist wiederum nicht so einfach. Es ist alles ein wenig krampfig zur Zeit. Hat nicht noch jemand gute Tipps, was man unterwegs gut geben oder mehrere Stunden transportieren kann? Gerade die Milchprodukte kommen mir etwas zu kurz. Grüße


Mitglied inaktiv

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Hallo, meine (16 Monate) bekommt unterwegs als Zwischenmahlzeit Obst (Bananen liebt sie, und die sind prima zu transportieren). Aepfel isst sie auch - meist gebe ich ihr einen ganzen gewaschen und sie nagt ihn dann ab, oder schneide den Apfel in Schnitze und mache die dann in einen Dose. Sonst gibt's Reiswaffel oder Brot oder auch mal einen Keks. Milch und Kaese (auf's Brot) bekommt sie nur morgens und abends (ca. 300ml pro Tag reichen ab 12 Monaten). Ich arbeite auch Vollzeit, und mache Samstags dann den Wocheneinkauf, und wenn noetig, geht's nach dem Abholen von der Kita nochmal schnell in den Supermarkt (der liegt auf dem Weg). Frag doch mal in der Kita, ob sie fuer sie nicht einen Snack fuer's Abholen in den Kuehlschrank stellen koennen (Obst, Joghurt, etc), dann brauchst du es nicht rumschleppen - das ist bei unserer Kita ohne Probleme moeglich. Das wuerde doch schon mal helfen. LG Connie


Mitglied inaktiv

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Hallo Connie, das ist natürlich eine Superidee, die Sachen gekühlt in der Kita zu deponieren. Darauf bin ich echt nicht gekommen! Grüße


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