Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Essen

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Frage: Essen

Sunny5555

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Hallo, meine Tochter ist 18 Monate alt und liebt Fleisch, Wurst, Käse und Nudeln. Süßes bevorzugt sie eher nicht, was ich jetzt auch nicht schlimm finde ;-) Frühstück und Abendbrot in Form von Brot und Aufschnitt will sie nicht, sie isst nur die Wurst oder den Käse runter und das Brot gibt sie mir zurück. Leberwurst oder Schmierkäse/Frischkäse lutscht sie runter und Brot geht zurück an Mama. Müsli als Alternative geht auch nicht, da weint sie sofort und weigert sich es zu essen. Joghurt als Alternative will sie dann auch nicht. Mittags isst sie erhebliche Portionen wenn es Nudeln oder Reis gibt Kartoffeln und Gemüse nur bedingt und ganz wenig. Bis vor ein paar Wochen hat sie eigentlich alles gut gegessen. Nudeln hat sie zwar immer schon mehr gegessen was aber verhältnismäßig in Ordnung war. Sie ist nicht zu dünn und nicht zu dick. Ich zwinge sie nicht zum essen und lasse sie wenn sie nicht will ich möchte aber auch nicht, dass sie nur noch Nudeln, Fleisch und Wurst isst. Vor allem aber weiß ich nicht wie ich es Morgens und Abends regeln soll, da mir nichts einfällt was ich ihr noch anbieten kann und zuviel anbieten verstärkt ihr Verhalten ja vielleicht auch nur, weil sie dann immer die Wahl hat. Für Ideen wäre ich dankbar. Danke und LG


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Sunny um den 18. Lm herum setzt ein Entwicklungsfortschritt ein, der mit besonderer Skepsis gegenüber essbaren Dingen einhergeht. Zum Leidwesen von Mama und Papa resultiert daraus häufig ein sehr eingeschränktes Essensrepertoire. Es handelt sich dabei um ein genetisch programmiertes Verhalten, das die Kinder gewissermaßen schützt(e). Sie essen nun nicht mehr alles was sie sehen. Um nun auch unbeliebtere Speisen lieben zu lernen, hilft ihnen der Nachahmungsinstinkt. Das Schlagwort hierzu heisst: "Soziales Lernen" Wiederholungen im (volllwertigen) Speisenangebot und das Beobachten der anderen Familienmitglieder ist langfristig eine gute Basis, um gutes Essverhalten zu erlernen. Zeige deiner Kleiner immer und immer wieder, dass Brot und Belag zusammengehören. Wenn sich dein Kind partout mit Brot nicht anfreunden kann, dann gib doch Nudeln. Vielleicht isst sie Brot zu einer anderen Tageszeit lieber. Schneide belegtes Brot in Stückchen, so dass dein Mäuschen die Stückchen mit den Fingerchen greifen und mundgerecht verspeisen kann. Morgens reicht ihr eine Kleinigkeit möglicherweise aus, um etwas später erst ordentlicher zu frühstücken. Gib mal Banane und Milch und versuche es zum 2. Frühstück mit ein paar Brotstückchen. Koche mittags Speisen, die alle Familienmitglieder essen und biete deiner Tochter immer und immer wieder kleine Portionen davon an. Irgendwann wird sie mitessen. Vermutlich wird nicht jedes Gericht ihrLeibgericht werden, aber immerhin ein paar der üblichen Familiengerichte wird sie bald gerne mögen und essen wollen :-) Finde heraus, in welchen Situationen dein Kind am ehesten bereit dafür ist, Neues zu kosten. Das kann im Urlaub sein, am Wochenende mit Papa, mit Freunden, wenn ihr unterwegs seid, Orte ausserhalb des Esstisches... Typisch beliebte Kindergerichte sind deshalb so beliebt, weil sie diese Eigenschaften in sich vereinen. Gemüse wird oft eher akzeptiert, wenn es in Gerichte eingebettet ist. Pizza ist ein gutes Beispiel. Die Tomaten gehören da einfach dazu und werden kommentarlos mitgegessen. In üblichen Maultaschen ist Spinat in die Füllung mit hinein gepackt. Das merkt kein Kind :-) Gemüse darf ruhig ordentlich weich gekocht sein und mit viel Fett zubereitet sein. Hier zeigt das Beispiel mit dem Rahmspinat (mit dem Extrablubb .-)), wie der Siegeszug angetreten werden konnte. Es ist so, dass sich Kinder an neue Speisen erst gewöhnen müssen. Je häufiger sie etwas sehen, das andere Personen (Mama und Papa) essen, je öfter sie dieses probieren, desto eher gewöhnen sie sich dran und akzeptieren es - bei Gefallen. Manche Speisen werden den Kleinen trotzdem nicht behagen, das ist normal, aber es ist durchaus möglich, dass es in ein paar Jahren plötzlich sogar zur Lieblingsspeise wird. Also dann Grüße B.Neumann


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