Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

essen

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: essen

Mitglied inaktiv

hallo, meine tochter ist nun 10monate und ich stille sie in der früh noch und in der nacht. wollte mal wissen,,wie ich langsam und mit was die normale kost einführen kann.mir fehlen die ideen und kreativität. bis jetzt haben wir noch gläschchen mittags gemüse-fleisch,nachmittags GOB und abends auch GOB mit stillen. was kann ich in der früh anbieten und wie fange ich die normal kost an am abend?brauche einfach anregungen,habe keine ideen. können sie evtl.auch ein gutes buch empfehlen für kost für kinder? danke brauch unbedingt ihre anregung. schließlich möchte ich meiner tochter ein gutes verhältnis zum essen mitgeben. danke


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo M01978 Zunächst einmal solltest du dein Kind ganz allgemein an die gewohnten Familienmahlzeiten gewöhnen. Das bedeutet: Alle sitzen gemeinsam vom Tisch und jeder hat einen Teller und Besteck. Und auch dein Kind darf selber essen. Wenn es sein muss, mit den Fingern. Die Zeit der Familienkost ist jetzt gekommen. Du kannst also morgens und abends Brot geben, wenn dein Baby mag. Das Brot kannst du in mundgerechte Häppchen schneiden. Das erleichert das Essen und erfordert kaum Kauaufwand, der aber trotzdem erwünscht ist. Die Kaumuskeln sollten trainiert werden. Als Belag reicht vorerst Butter oder Maragarine. Dazu gibt es Milch bzw Stillen. Die Zeit des schnellen Wachstums ist vorbei. Damit ist der Appetit auch nicht mehr so groß wie vorher. Kleinere Mengen können zur Sättigung ausreichen. Die Milchmengen kannst du reduzieren. Den GOB nachmittags könntest du weglassen und stattdessen nur etwas Obst geben. Ab dem 10. Lm ist die Familienkost, die nun anstelle der üblichen Breimahlzeiten Einzug hält, dann besonders wertvoll, weil das Baby noch neugierig ist. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern es einfach als "Spielerei" und sich an den ülichen Breien sattessen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen. Du könntest das Essen grob mit einer Gabel zerdrücken oder durch die Kartoffelpresse drücken. Die einzelnen Breizutaten kannst auf diese Weise variieren und mit weiterem Familienessen ergänzen. Kartoffeln mal kleingeschnitten, mal zerdrückt, mal gestampft, mal mit Milch und Butter verfeinert (=Kartoffelbrei). Gemüse ebenso. Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Aber das Kind soll lernen, dass bspw Nudeln, egal ob grosse Nudeln oder kleine Nudeln, dicke Nudeln oder Spaghetti, in ähnlicher Weise vertragen und verdaut werden (oder auch nicht) und dass es eben Nudeln sind und Essen insgesamt viele Variationsmöglichkeiten bietet. Die Familienkost sollte langsam (!) die Breimahlzeiten ersetzen. Zu Anfang sollte es ganz basic sein. Mal eine Nudel, ein Kartoffel-oder Gemüsestück. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern es einfach als "Spielerei" und sich an den üblichen Breien sattessen. . So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen. Und den Inhalt des Gläschens gibst du auf den Teller, ebenso etwas von deinem Essen von deinem Teller. So lassen sich Kartoffeln als Schnee (;artoffelpresse) servieren, als brei oder als gedrückte Kartoffel, ebenso als kleine Würfelchen gegarte Kartoffeln. Auch Gemüse kann auf verschiedende Weisen zubeiretet auf den Tisch kommen. Statt Möhrenbrei gibt es kleine Möhrenstückchen, die entweder nach dem Garen zerkleinert werden oder schon in Form geschnitten wurden, bevor sie gedünstet werden. Auch Hühnerfleisch (fetteres Fleisch vom Hühnerbein) mögen viele Kinder. Sowie Wurst. Fleisch ist schwer zu kauen. Deswegen sind Würstchen meist beliebter. Und Hackfleisch. Du kannst frisches Obst zerkleinern oder daraus Kompott kochen. Auch so kann sich dein Kind an Neues gewöhnen. Apfel lässt sich bspw auf einer Glasreibe sehr fein reiben (roh). Banane lässt sich zermusen. Oft sind Kinder auch bereit solch neue Dinge zu kosten, wenn du es gar nicht erwartest. Nicht am Tisch zur üblichen Zeit bspw, sondern direkt in der Küche, während der Zubereitung. Oder wenn man unterwegs ist... Der Speiseplan kann vom Brei immer weiter zu festeren Speisen ausgebaut werden. Insgesamt der üblichen Familienkost angepasst sein und kindgerecht gestaltet werden. Frühstück kann Brot mit Milch oder ein Müsli sein. Zwischendurch, je nach Freizeitgestaltung entweder Obst oder Brot oder eine Milchspeise. Mittagessen und auch nachmittags den Bedürfnissen angepasst entweder Obst oder Milchprodukt oder Snacks wie Kekse, Kuchen oder Getreidestängelchen, Abendessen evtl Brot oder Nudeln etc mit Milch. Folgender Link dürfte ausserdem interessant für dich sein: http://www.waswiressen.de/infosfuer/eltern_6221.php Nur mit Nüssen und anderen harten Lebensmitteln solltest du noch vorsichtig sein. Besser wäre dann Nussmus. Die Ernähurng für Kleinkinder, ab dem 12. Lm und etwas eingeschränkter gültig ab dem 10. Lm unterscheidet sich kaum von den Ernährungsempfehlungen allgemein. Sie basieren im Wesentlichen auf OptimiX, die "optimierte Mischkost"? Da kannst du hier mal schauen: http://kunden.interface-medien.de/fke/content.php?seite=seiten/inhalt.php&details=526 http://kunden.interface-medien.de/fke/content.php?seite=seiten/inhalt.php&details=260 Eine grobe Orientierungshilfe findest du hier: http://www.aid.de/downloads/kinderernaehrung_alter.pdf Dieser Plan muss nicht starr eingehalten werden. Es sind Richtlinien, die auf die Woche hochgerechnet werden können. Und der Appetit des Kindes sollte auch stark berücksichtigt werden. Manche Kinder essen mehr, andere Kinder essen weniger. Empfohlene Verzehrsmengenangaben sind immer auch abhängig davon wieviel ein Kind sonst so isst. Die Relationen sollten jedoch ungefähr erhalten bleiben- auf die Woche hochgerechnet. Gute Kochbücher wären: Das grosse GU Kochbuch, Kochen für Kinder, Dagmar von Cramm, GU Verlag Oder: Koch´s nochmal von Cornelia Trischberger, GU Verlag Hast du noch Fragen? Grüsse Birgit Neumann


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