Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter ist jetzt 10 Monate und 3 Wochen alt. Sie will eigentlich alles probieren möchte aber nach 2 Happen nicht mehr. Ich biete außerhalb ihrer Mittags Brei Mahlzeit immer was zum probieren an, da wir erst Nachmittags warm essen. Können Sie mir sagen, ab wann ein Kind normal vom Familientisch mitessen darf? Also ich meine jetzt alles. Natürlich kein Fastfood oder extrem ungesunde Sachen aber eben ohne, dass wir das Essen vorher trennen und später erst würzen. Ich meine eher z.B. Nudeln mit Bolognese. Bisher hab ich ihr die Nudeln pur gegeben, sie scheint sie aber mit Soße sehr zu mögen. Kann sie auch die gewürzten Speisen mit essen, wenn ich sie nicht zu stark würze aber eben normal würze? Danke und viele Grüße
Hallo Jenny5555 so ab dem 1. Geburtstag kann dein Kind auf jeden Fall mitessen. Ein langsames Heranführen ist besser, als die Kinder ad hoc mitessen zu lassen. Auch wenn die Kleine zunächst scheinbar begeistert alles isst. Biete zunächst Sicherheit beim Essen. Lass sie probieren und mildere Sossen ggf mit Wasse ab, wenn sie zu intensiv sind. Lass dein Kind viele Dinge probieren, gib dazu dennoch Basics. Besonders gut ist Fingerfood, weil so das Essen spielerisch erlebt wird, was die Akzeptanz erhöht, Essmengen steigern kann und zusätzlich die Feinmotorik schult. Schön ist es, wenn euer Baby seinen eigenen Teller und Besteck bekommt. Gib ruhig weiterhin den gewohnten Brei, falls gewünscht oder gefordert, denn das vermittelt deinem Baby Sicherheit, und durch Neugier wird sich das Repertoire langsam erweitern. Lasst euer Kind probieren. Diese Eindrücke sind wichtig. Nicht alles, was euer Kind in den Mund nimmt, wird es auch hinunterschlucken. Trotzdem erreicht ihr damit eine erste Annäherung an die Speisenvielfalt. Dafür sind dann die Basics gut, denn die sättigen :-) Die Familienkost ist eine erste größere Liberalisierung für die Ernährung beim Baby. Der Verdauungstrakt ist schon besser in der Lage sich auf neue Lebensmittel einzustellen und zu verdauen. Auch das Schlucken größerer Partikel fällt den Babys leichter. Der Reifeprozess ist vorangeschritten und die Babys neugierig. Sie wollen selber essen, wollen am Familienleben teilhaben, wollen ihr Essen erkunden und freuen sich über neue Geschmackserlebnisse. Auch als Eltern freut man sich über neue Essgewohnheiten, dass die Babys selbständiger werden und man nicht mehr so aufpassen muss. In diesem Alter stellt man sich häufig die Frage danach, wie es künftig mit den Familienmahlzeiten weitergehen soll. Ob die Gerichte alle kleinkindtauglich sind. Wobei hast du die größten Bedenken? Zeigt dein Kind Interesse an fester Kost? Kommt Brot gut an? Honig sollte im 1.Lj nicht gegeben werden. Erhitzter Honig allerdings sei unbedenklich. Im 2. Lj sei Honig (bei normal entwickelten und gesunden Babys) kein Problem mehr. Das steht im Zusammenhang mit der gereiften Darmflora. Kaffee und Alkohol (auch erhitzt in Speisen) ist für Kinder tabu. Wegen des Geschmacks und der einhergehenden möglichen Prägung. Fischgräten können ein Problem beim Schlucken sein. Deshalb Fischgerichte (auch bei Filet) immer genau auf Gräten prüfen. Fischstäbchen (können nach dem Garen von der Panade befreit werden) sind i.d.R. aber grätenfrei und eignen sich deshalb besonders gut. Hirse, Quinoa und Amaranth sollten regelmäßig und in größeren Mengen besser erst ab dem 3. Lj auf den Tisch kommen. Kleine Mengen und das mal ab und zu sind kein Problem. Ausnahme: Baby-Hirseflocken. Nüsse sind wegen der Verschluckungsgefahr noch nicht gut geeignet. Da sie hart sind, können sie beim Verschlucken Probleme verursachen. Verschlucken von Brot oder Apfel wäre weniger problematisch. Dioe Zubereitungsform trotzdem immer an den Entwicklungsstand des Kindes anpassen. Nüsse als Mus sind geeignet, Äpfel evtl besser reiben. So wäre es auch mit den kleinen Kernchen bei Himbeeren und Johannisbeeren (bei Marmelade drauf achten). Leinsamen sei in größeren Mengen weniger gut geeignet. Sojamilch als Kuhmilchersatz oder in allgemein zu großer Menge wäre noch nicht geeignet. Zwiebel, Knoblauch, scharfe Gewürze sind individuell unterschiedlich verträglich. Geschmacksverstärker sollte gemieden werden und allgemein zu viele Zusatzstoffe - besser selberkochen. Betreffs Rohmilchkäse (und Listeriengefahr i.A.) ist es ähnlich wie bei den Schwangeren: siehe hier: http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=23628 So auch Toxoplasmose oder Salmonellen. Siehe hier: http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=25395&step=2 Fleischwurst und Wienerchen und Co auch erst besser nach dem 1. Geburtstag geben. Ganz einfach, weil es doch recht würzig ist und meist viele Zusatzstoffe enthält. Somit ist auch Schinken, weil auch salzig, in größeren Mengen als nur Probierhappen, erst viel später als Brotbelag empfehlenswert. Es gibt wirklich kaum noch Verbote. Manches erschliesst sich der Logik wie Verzicht auf Alkohol oder Kaffee. Manches ist Typsache und Empfehlungen kann man nicht pauschal aussprechen - etwa bei Chili und Knoblauch. Wer schon durch Fruchtwasser und Muttermilch darauf "geeicht" ist, verträgt das meist problemlos. Empfindliche Babys haben damit eher ihre Schwierigkeiten. Wenn du bei etwas unsicher bist, dann gib deinem Kind erst mal nur wenig davon und nicht täglich. Die Familienkost ist eine erste größere Liberalisierung für die Ernährung beim Baby. Der Verdauungstrakt ist schon besser in der Lage sich auf neue Lebensmittel einzustellen und zu verdauen. Auch das Schlucken größerer Partikel fällt den Babys leichter. Der Reifeprozess ist vorangeschritten und die Babys neugierig. Sie wollen selber essen, wollen am Familienleben teilhaben, sollen ihr Essen erkunden und freuen sich über neue Geschmackserlebnisse. Auch als Eltern freut man sich über neue Essgewohnheiten, dass die Babys selbständiger werden und man nicht mehr so aufpassen muss. Mit 10Lm etwa ist die Zeit des schnellen Wachstum allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich auch in verringertem Appetit. Das merkst du bald auch an den Kleidergrößen. Die passen jetzt jeweils über einen längeren Zeitraum. Und weil dein Kind jetzt nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert und evtl Nahrungsdefizite machen sich nicht so schnell bemerkbar. Hunger kommt vor allem dann, wenn sich die Kleinen ausgiebig bewegen. Spätestens, wenn sie laufen und rennen können :-) Grüße B.Neumann
Mitglied inaktiv
Danke für Deine Antwort! So in etwa mache ich es auch. Sie bekommt ganz normal zu ihren Zeiten den Brei und wenn wir essen, darf sie immer probieren. Aber ab 1 Jahr ist es ok falls sie dann überhaupt normal mit essen möchte? Klar scharfe und sehr stark gewürzte Speisen meide ich ohnehin. LG
Hallo Jenny5555 im Prinzip schon. Bekannte Speisen geben Sicherheit beim Essen. Das ist langfristig wichtig. Biete zusätzlich immer auch sättigende Beilagen an, die dein Kind gerne isst wie Nudeln, Kartoffeln, Reis, Brot, bekannte Gemüsesorten etc. Jedes Lebensmittel hat sein eigenes Aroma. Und damit einher geht, dass der Körper mit genau diesem bestimmten Aroma, sagen wir mal Erdbeere oder Kirschgeschmack, oder auch Bratenduft, Lebkuchenduft, bestimmte Empfindungen verknüpft, seine eigenen Assoziationen vorbringt. Diese kommen zustande, weil der Körper bestimmte Dinge wie Empfindungen, Sättigungseffekt etc, damit in Verbindung setzt. Neben der Verdaulichkeit (das ist individuell und besonders wichtig) des Produkts assoziiert man auch Gefühle oder ordnet bestimmte Aromen, Gerüche, Geschmacksintensitäten bestimmten Ereignissen, sowie eben der Verdaulichkeit, zu. Das ist wichtig. Denn so kann man lernen, welche Dinge dem Körper gut tun und man wieder haben möchte und welche Dinge man künftig besser meiden sollte. Und umgekehrt, was man unbedingt wieder essen möchte. Der Körper erstellt sozusagen sein eigenes Geschmacksprofil, auf das er vertrauen kann, welches ihn nämlich durch den Dschungel des Nahrungsangebotes leitet. Ein Spitzenrestaurant zeichnet sich genau dadurch aus, dass es Aromen im Kochtopf, in der Pfanne erzeugt. Dieses Aroma ist genau für bestimmte Reaktionen verantwortlich, die wiederum genau dafür sorgen, dass die Speise so und so im Körper wirkt. Und dass man sich schliesslich nach dem Genuss dessen gut fühlt. Deshalb geht man auch gerne wieder hin und zahlt dafür etwas mehr. Ob etwas schmeckt ist sehr stark abhängig davon, wie es dem Körper bekommt. Quasi welchen Nettonutzen die Speise für den Organismus hat. Deshalb sind Wiederholungen wichtig. Gib deinem Kind deshalb ausreichend Zeit, sich an die neuen Dinge zu gewöhnen. Grüße B.Neumann
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