Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Essen mit 8 Monaten

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Frage: Essen mit 8 Monaten

Mitglied inaktiv

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Hallo, Meine Tochter ist jetzt 8 Monate alt korrigiert 7 )und sie ist ein leidenschaftlicher Esser. Ihr momentaner Speiseplan sieht so aus: morgens ca 230ml Milch vormittags fast ein ganzes Gl. GOB mittags ein ganzes Gl. Menü + Obstbrei hinterher und ein paar Löffelchen von unserem Essen nachmittags meist auch ein ganzes Glas GOB oder etwas Zwieback oder Keks dazu bis abends knabbert sie dann nochmals etwas Zwieback oder Brötchen abends ein Gl. Milchbrei und meist noch ein/zwei kleine Scheiben Brötchen mit Leberwurst Sie behauptet hartnäckig ihren Platz am Tisch und kostet so ziemlich von all dem, was wir auch essen, meistens mit Erfolg. Nun mag süße Hauptmahlzeiten nicht besonders gerne, deshalb ist es schwierig für mich, besonders abends Abwechslung ins Essen zu bekommen. Es gibt nur 2 verschiedene Gläschen von HIPP, die nicht süß sind und trotzdem Milch enthalten. Ich habe ihr auch schon mal Kartoffelbrei mit Folgemilch gemacht. Das ging ein paar Tage, dann nicht mehr so gut- Die vielen Gläschen gehen aber auch ins Geld und ich würde ihr gern mehr von unserem Essen anbieten. Was wäre da mit ihren 8 Monaten alles so möglich? Z.B. gedrückte Banane mag sie nicht so, auch nicht mit Zwieback vermengt, sie mag lieber Gläschen. Die Brei zum "selber anrühren", was Obst- oder Vollkornbreie betrifft, sind auch nicht so ihr Ding. Was muß ich überhaupt alles beachten, wenn ich für sie koche und wie kann ich das mit dem Salz auf die Reihe bekommen. Ich merke ja, dass sie diese extra salzarmen Breie gar nicht mag. Sie mag es schon lieber etwas gewürzt. Vielen Dank für Ihre Antwort Stefanie


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Stefanie meinst du mit GOB aus dem Gläschen einen einfachen Obstbrei? Vormittags könntest du ruhig auch noch eine Milchflasche statt Brei geben. Versuche den GOB nachmittags mal gehaltvoller zu gestalten: Grundrezept milchfreier GOB: 20g Getreideflocken 90-100g Wasser (evtl mehr) 1oog Obst 5g (1 TL) Butter oder Öl Du kannst nun entweder Baby-Instantflocken (Reis, Hirse, Hafer, Grieß, Dinkel etc) nehmen oder richtige Haferflocken. Bei richtigen Haferflocken würde es sich empfehlen, diese zuvor in einer Kaffeemühle fein zu vermahlen. Die Getreidemühle verklebt schnell, wenn Hafer durchgejagt wird. Wenn du Haferflocken zugibst, wird der Brei gröber. Da musst du mal schauen, wie das dein Baby akzeptiert. Zwiebackbrei 200ml Wasser 1 EL Butter oder Öl 2 Scheiben Zwieback 100g Obstmus Wasser abkochen, Butter einrühren, Zwieback hineinbröseln, quellen lassen, Birnen- oder Apfelmus untermischen. Gibst du dem Mittagsbrei Öl zur besseren Sättigung hinzu? Das Öl ist für die Vitaminversorgung wichtig und sorgt für eine bessere Sättigung. Auf eine Portion von 190g Brei, kommt ein EL, ca 8g Öl. In eine kleinere Portion wird entsprechend weniger Öl gegeben. 8g Öl pro 190g Brei sollten im Gemüsebrei enthalten sein. Wenn das laut Nährwertinformation auf der Banderole nicht der Fall ist, dann gibst du noch die erforderliche Menge an Öl dazu. Entweder Rapsöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl oder Maiskeimöl. Das Öl ist für die Sättigung, die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine und für das Gehirnwachstum wichtig. 8g öl entsprächen ca 1 EL Öl. Sie enthalten Linolsäure, die als besonders essentiell für Babys gilt. Die Fettsäurenzusammensetzung der vier genannten Öle, ist optimal für die Gehirnentwicklung des Babies geeignet. Auch den Abendbrei könntest du entsprechend auch selber zusammenrühren und statt Obst schlicht Gemüse untermengen. Das Grundrezept für den (abendlichen) Milchbrei lautet dann: 200ml Milch oder Wasser (Folgemilch oder gegebenenfalls Kuhmilch) 20g Getreide 20g Gemüsemus Wegen der Zahngesundheit zwischendurch nicht ständig was knabbern lassen. Lieber mal was geben und aufessen lassen. Es sollte also nicht ständig irgendwas gegessen werden. Manche Babies haben es sehr eilig, Leckerbissen von den anderen Familienmitgliedern zu bekommen. Das Baby darf ruhig neugierig sein und um Speisen bitten. Es sollte sie auch bekommen. Da freut sich das Baby. Nur allzu üppig sollte der Speiseplan noch nicht werden. Besser nur Basics geben. Ungewürzte kleine Häppchen, wie Kartoffel, Gemüse (ohne Salz o.ä.), Brot, Nudel etcetc. Du kannst das Essen grob mit einer Gabel zerdrücken oder durch die Kartoffelpresse drücken. Oder eine Nudel in die Hand drücken. Ost reicht das schon aus. Zum Sattessen gibt es den Brei. Zum Kennenlernen neuer Geschmackseindrücke ist diese einzige Nudel oder Erbse schonmal ausreichend und führt ganz zaghaft an die Familienkost heran. Oder du kannst mal versuchen, ob deine Baby mit einer Reiswaffel (ohne Salz bzw Sesamzuastz) zufrieden ist. Oft reicht auch eine einzige Nudeln, die das Baby begutachten und kosten kann. Die Verlockung ist manchmal groß, den Kleinen was gewöhnliches (Fruchtzwerg etc) zum Essen anzubieten. Dennoch rate ich eher zur Vorsicht. Babies und Kleinkinder haben ein sehr sensibles Geschmacksempfinden. Sie sollten Lebensmittel am besten erst pur kennenlernen. Sonst kann es passieren, dass es künftig die eher faderen Breie nicht mehr essen mag. Ab dem 10. Lm ist die Familienkost, die nun anstelle der üblichen Breimahlzeiten Einzug hält, dann besonders wertvoll, weil das Baby noch neugierig ist. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sonderen es einfach als "Spielerei" und sich an den ülichen Breien sattessen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen. Dass es möglichst wenig gesalzen sein sollte, liegt daran, dass sich dein Baby sonst an den Geschmack gewöhnt und die Babybreie dann nicht mehr so gerne essen mag. Deswegen vor dem 10. Lm unbedingt mit ganz einfachen Dingen beginnen. Am besten beim Kochen schon drandenken und etwas parat haben, wenn das Baby am Tisch sitzt und nach etwas verlangt. Gruss Birgit


Mitglied inaktiv

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Vielen lieben Dank für die wirklich ausführlichen Tipps. Werde mich jetzt mal dran machen und alles ausprobieren. Gruss Stefanie


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