Mitglied inaktiv
Hallo Birgit, ich hab ne menge Fragen und ich bin sehr erleichtert, dass ich mich an dich wenden kann. Vielen Dank im voraus! Meine Tochter ist 9 1/2 Mo alt und sie ist unser erstes Kind. Ich denke darum auch die Unsicherheiten. Ich koche mittags immer für sie selber,aber meist ist es immer das selbe, Bio-Karotte, Bio-Kartoffel. Ich möchte gern mal mehr für sie kochen, aber irgendwie traue ich mich nicht, weil ich nicht weiß, was sie schon essen darf und was nicht. Darf sie nun schon rohe Sachen, wie geriebener Apfel oder zerdrückte Banene essen? Als Zwischenmahlzeiten gebe ich ihr immer Obst mit Getreide oder Reis aus dem Gläschen. Darf sie schon Kleinigkeiten vom Tisch mitessen? Wie ist es mit Gewürzen? An unserem Essen ist ja alles gewürzt, kann sie trotzdem Kleinigkeiten mitessen? Wie siehts mit Kinderjoghurt aus bzw. allg. mit Milchprodukten? Ich stille übrigens noch. Sie hat erst zwei Zähne, ich denke es ist dann sinnvoll, alles noch sehr klein zu pürieren, oder? Ich brauche einfach einpaar Tipps und Tricks, dass auch ich ihr mal wieder was anderes biete und das ich nun mal weiß, was ich ihr schon geben kann und was nicht. Vielen vielen lieben Dank im voraus Liebe Grüße Vera mit Selina
Hallo Grinsekatze ab dem 10. Lm kann der Speisenplan bei nicht hypoallergen ernährten Babies um einige Lebensmittel erweitert werden. Neben Milch und Brot sind auch Obst etc möglich. Zusätzlich zu all dem Neuen, ist es dennoch ratsam, die gewohnten Breie zu servieren. Die Familienkost sollte langsam die Breimahlzeiten ersetzen. Zu Anfang sollte es ganz basic sein. Mal eine Nudel, ein (wenig gesalzenes) Kartoffel-oder Gemüsestück. Ab dem 10. Lm ist die Familienkost, die nun anstelle der üblichen Breimahlzeiten Einzug hält, besonders wertvoll, weil das Baby noch neugierig ist. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sonderen es einfach als "Spielerei" und sich an den üblichen Breien sattessen. . So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen. Jeder bekommt einen Teller und Besteck. Auch dein Baby bekommt eignes Besteck, bzw darf mit den Fingern essen. Und den Inhalt des Gläschens gibst du auf den Teller, ebenso etwas von deinem Essen von deinem Teller. Ab dem 10. Lm können die Babies langsam, wenn diese auch möchten, an ein normales Frühstück herangeführt werden. Zusätzlich zur üblichen Morgenmilch gibt es dann ca eine halbe Scheibe Butterbrot, ohne Rinde, in kleine Stückchen geschnitten. Mischbrot oder ein sehr feinvermahlenes Vollkornbrot ohne grobe Körner ist geeignet. Vollkorntoast ist zu weich und regt die Kaumuskeln zu wenig an. Das Brot gibt es am Frühstückstisch, wenn Mama (und Papa) auch frühstücken. Das Kind ist meist auch neugierig. Zu Anfang reicht schlicht Butter. statt Butter könntest du Margarine nehmen. Und abends wäre es eigentlich genauso. Die meisten Babys wollen das essen, was Mama und Papa auch haben. Sie sind sehr neugierig und aufgeschlossen. Das sollte unterstützt werden. Gleichzeitig ist das schnelle Wachstum vorbei und die Babys brauchen nicht mehr so viel Nahrung wie vorher. Sind mit kleineren Mengen meist schon satt. Auch wollen die Babys statt Brei lieber was zum kauen/lutschen. Deswegen kann der Nachmittagsbrei durch Obst und vormittags Brot ersetzt werden. Wenn Obst in Stückchen (Reife Birne, reife Banane etc) noch nicht so gut akzeptiert werden, kann z.B. auch Apfel auf einer Reibe gerieben werden. Familienkost bedeutet, dass das Kind das Gefühl hat, am Familientisch ein vollwertiges Mitglied zu sein. Das Essen sollte möglichst sparsam gesalzen und gewürzt sein. Fertiggerichte sollten tabu sein. Vorsichtig solltet ihr noch mit stark blähenden Gemüsesorten wie Rotkohl, Bohnen o.ä. sein. Auch stark gebratene Speisen sind noch nicht so sehr geeignet. Ca 100g (+/-) Fleisch sollten es wöchentlich sein. Milch am Abend fördert einen guten Schlaf. Auch rohes Obst, in Stückchen oder gerieben, sind möglich. Gesäuerte Milchprodukte sollten besser erst nach dem 1. Geburtstag gegeben werden. Frische Früchte können ab etwa dem 8. Lm gegeben werden. Wurst gilt als umstritten. Denn neben einem hohen Salzgehalt sind auch Zusatzstoffe drinnen. Alternativen wären Wurst aus dem Bioladen/Biometzger. Etwas Leberwurst. Salami ist für den Anfang viel zu intensiv. Beim Fisch muss man ganz arg vorsichtig sein, wegen evtl enthaltener Minigräten. Marmelade ist meist viel zu süß. Gegen Mini (wirklich Mini) mengen zum Probieren ist meist nichts dagegen einzuwenden. Das Baby soll ja dazu ermuntert werden, die Speisen von mama und Papa zu probieren. Es geht hier vor allem um die Geschmacksprägung. Die einmal erlernten Geschmacksmuster, in frühester Kindheit, werden treu bis ins Erwachsenenalter hinein beibehalten. Muttermilchersatzpulver bspw. enthält gewöhnlich den Aromastoff Vanillin. Das Münchner Sensorikunternehmen ASAP hat hierzu eine Versuch durchgeführt: 130 Jugendliche und Erwachsene erhielten zwei fast identische Proben Ketchup. Die Proben unterschieden sich in der Zugabe von Vanillin zu einer Ketchupflasche. Der vanillinhaltige Ketchup wurde von ehemaligen Flaschenkindern 4 mal so häufig bevorzugt, als von ehemals gestillten Personen. Das Kind sollte Kauen, verschiedene Konsistenzen kennenlernen. Merken, dass ein und das selbe Gericht jedesmal geschmacklich etwas variieren kann. Dass verschiedene LM unterschiedlich sättigen. Dass es kleine und grosse Nudeln gibt, die aber jedesmal in gleicher Weise verdaut und vertragen werden. Eine neuere Studie ergab, dass Kinder, die häufig aromatisierte Fruchtjoghurts assen, sich so sehr an die Aromen gewöhnen, dass sie dann den im Testversuch selber angerührten Joghurt mit frischen Früchten, als Kunstprodukt zu identifizieren glaubten. Fazit: Das Aroma der echten Früchte war ihnen so fremd, dass sie die künstlichen, naturidentischen, natürlichen Aromen, jeweils als den Geschmack von "echtem Obst" abgespeichert hatten und künftig diesen "unechten" favorisieren. Babies und Kleinkinder haben ein sehr sensibles Geschmacksempfinden, da kann ein Gewürz schnell mal zu überdosiert schmecken und zum Ablehnen des gesamten gerichtes führen. Wenn das Kind erst die Basisvariante einer Gemüsesorte kennenlernt und gerne isst, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass es dieses Gemüse dann in vielen Varianten essen wird. In Gerichten, die gewürzt sind. Auch haben viele Gewürze besondere Wirkeigenschaften, weswegen aus ihnen auch Tee hergestellt werden kann, der besondere medizinische Eigenschaften aufweist. Das kann zum Ablehnen der Gewürze und gewürzter Gerichte führen und ihnen quasi den Appetit verderben. Die ganz Kleinen sollten vor allem wegen der Geschmacksprägung immer erst die mit Liebe selbstzubereitete Variante kennenlernen. Geschmacksverstärker und Co sollten möglichst in der Babyzeit nicht drinnen sein. Zumindest nicht in der Dauerkost die es regelmäßig gibt. Probieren können die Kinder schon mal, es sollte dann aber möglichst nur eim Probieren bleiben. Das Essen kann gewürzt sein, aber nicht überwürzt. Lieber das eigene Essen nochmal nachsalzen. Besonders im Kleinkindalter sollten frische und natürliche Lebensmittel bevorzugt werden, damit das Kind die natürlichen Aromen kennenlernen kann. Gruss Birgit Gruss Birgit
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