Mitglied inaktiv
Hallo! Ich bin langsam am Ende mit meinem Latein und auch mit der Geduld. Habe mir extra versch. Kochbücher für Kleinkinder gekauft, weil ich keine sehr begnadete Köchin bin. Aber seit geraumer Zeit ist das Thema Essen ein echtes Chaokriterium bei uns am Tisch. Egal, was ich koche ( exakt nach Rezept und lt. Mann/ Schwiegermutter gelungen ) unser Kind knofelt an allem nur rum. Es isst hier eine Nudel, dort 3 Schnipsel Paprika, mal ein paar Stk. Apfel, ABER von Essen ist hier absolut nicht die Rede. Dann hat er absolut keine Ambition, um für die 15 - 30 Min. Essenszeit seinen Hintern am Tisch zu halten. Zuerst hab ich ihm dann eben das Essen ganz weg, weil entweder am Tisch oder nix. Er sagt dann keck:"NIX" Und das von einem 23 monatigen Zwerg. Wenn ich ( 2 x 3 Std ) arbeite, dann lassen ihn meine Schwiegermutter und mein Mann gewähren und schieben ihm während des Spiels immer mal nen Haps rein. So isst er zumindest etwas. Er ist bei einer Größe von 92 cm mit 12,5 kg jetzt nicht unterernährt oder zu dick. ABER: auch meine Esskultur leidet darunter, weil mir schon der Hunger vergeht, so bald das Drama beginnt. Auf Kochen hab ich dann schon gar keine Lust und den Kampf, zumindest ein bisschen in ihn rein zu bekommen, bin ich leid. Süßes isst er auch nicht viel. Er bekommt sage und schreibe 5 Lach-Gummis über den ganzen Tag verteilt. Er verlangt auch nix anderes oder mehr. Ist das normal??? Legt sich das???? Was kann ich denn noch tun??? Essen gegangen sind wir seit dem Drama nicht mehr, weil es für uns dann nur "Schlingen" heißt. HILFE Danke und schönes Wochenende Gabi
Hallo Gabi euer Kind gedeiht bestens und fühlt sich pudelwohl. Das ist Wesentlich und so kann ich dich hoffentlich beruhigen, dass mit eurem Kind (vermutlich) alles in Ordnung ist und er weiterhin prächtig gedeihen wird. Dein Kind isst. Nur nicht so, wie du dir das wünschst oder erwartest. Trotzdem könnt ihr gemeinsam viele Essabenteuer bei Tisch erleben, dein Kind wird dazulernen und bald auch wieder mehr essen. Um den 18. Lm herum setzt ein Entwicklungsfortschritt ein, der mit besonderer Skepsis gegenüber essbaren Dingen einhergeht. Zum Leidwesen von Mama und Papa resultiert daraus häufig ein sehr eingeschränktes Essesnrepertoire. Besonders (grünes) Gemüse erfreut sich fortan häufig weniger Beliebtheit. Es handelt sich dabei um ein genetisch programmiertes Verhalten, das die Kinder gewissermaßen schützt(e). Sie essen nun nicht mehr alles was sie sehen. Um nun auch unbeliebtere Speisen lieben zu lernen, hilft ihnen der Nachahmungsinstinkt. Koche deshalb Speisen, die alle Familienmitglieder essen und biete deinem Sohn immer und immer wieder kleine Portionen davon an. Irgendwann wird er essen. Vermutlich wird nicht jedes Gericht sein Leibgericht werden, aber immerhin ein paar der üblichen Familiengerichte wird er bald gerne mögen und essen wollen :-) Das Schlagwort hierzu heisst: "Soziales Lernen" . Lasst euer Kind probieren. Diese Eindrücke sind wichtig. Nicht alles, was euer Kind in den Mund nimmt, wird es auch hinunterschlucken. Trotzdem erreicht ihr damit eine erste Annäherung an die Speisenvielfalt. Du kannst auf jeden Fall darauf achten, dass ihr/du gemeinsam mit eurem Kind die Mahlzeiten einnehmt und einfache Dinge anbietet. Ein reichhaltig gedeckter Tisch mit immer ungefähr gleichbleibendem Angebot weckt die Neugier und fördert dieses soziale Lernen. Spielerisch erlebt, immer wieder die gleichen Dinge präsentiert, mit vielen Sinnen erfahren, das prägt nachhaltig und die Freude bei Tisch bleibt erhalten. Kinder suchen sich ihre Vorbilder. Häufig sind das die Eltern oder nur Mama oder nur Papa. Manchmal die Oma oder eine Freundin. Die Kleinen lernen insgesamt durch Beobachtung. Was von den Personen im Umfeld immer und immer wieder gegessen wird und immer und immer wieder auf dem Tisch steht - hier trauen sich die Kinder schliesslich irgendwann einmal zu zugreifen. Geht zusammen einkaufen, erfreut auch an der Farbenpracht der Obsttheke, esst daheim zusammen etwas, das ihr gerade gekauft habt. Richte ein Obsttellerchen, von dem ihr beide abwechselnd etwas nehmt. Kocht zusammen frische Marmelade und lass dein Kind direkt aus dem abgekühlten Topf probieren. Rede dabei ganz viel mit ihm und erkläre, was du tust. Kinder wollen alles BE-GREIFEN. Es heisst, dass möglichst viele Sinne beteiligt sein sollten, damit etwas nachhaltig prägt. Riechen, Sehen, Fühlen, Schmecken... Um Essen zu lernen, d.h. Essbares von nicht Essbarem zu unterscheiden, hilft das soziale Lernen. Kinder lernen durch Nachahmung und Wiederholung. Hast du Freude beim Essen - so überträgt sich auch das. Wenn sich die täglichen Mahlzeiten bei euch eher hektisch gestalten, dann versuche genau an diesem Punkt etwas zu verändern. Wie könntest du eine sanfte Überleitung zu Tisch schaffen? Sieh die Dinge gelassener. Erwarte nichts. Bringe mehr Routine und Rituale in den Tagesablauf hinein. Den Übergang zu Tisch kannst du mit einer stets gleichbleibenden Handlung einleiten. Hände waschen, Töpfe kucken, Liedchen singen, kuscheln, Geschichte lesen. Ändere ggf die Essenszeiten und lasst euch Zeit beim Essen. Lass dein Kind kurz weglaufen und wieder kommen. Nimm deinen Kleinen beim Essen auch einmal auf den Schoß, vielleicht hilft die Körpernähe. Essen ist ein gesellschaftlicher Aspekt, der im Familienkreis schön zelebriert werden kann. Setze dein Kind dabei nicht unter Druck: Lass dein Kind dabei sein - mache das Essen als Erlebnis erfahrbar. Zeige deinem Kind mit vielen Worten (bspw hmm, lecker...) , Duft- und Kostproben, was es gerade alles zum Speisen gibt. Lass deinen Sohn selber essen und schaffe viele Anreize dafür. Das kann ein liebevoll gestalteter Esstisch sein, oder Bilder auf dem Teller, die man "weg essen" kann. Da lässt sich allerhand zaubern. Über solch einfache Umwege kannst du dein Kind zu mehr Ruhe bei Tisch bringen. In diesem Alter ist Essen eher eine Nebensache. Die Kleinen müssen die Welt erkunden. Es ist alles interessant und da lassen sich die Kleinsten ganz schnell ablenken. Der Forscherdrang ist in dieser Altersphase sehr ausgeprägt. Alle Sinne wollen beschäftigt sein. Ermuntere deinen Kleinen ruhig dazu, etwas zu probieren. Lass ein beladenes Flugzeug in den Mund fliegen. Solche Spielchen machen durchaus Sinn - vorausgesetzt- ihr habt beide Spass daran und die Spielchen dienen nur für kurzfristige Animationen :-) Biete Speisen an, die dein Kind kennt und gerne isst. Biete Wahlmöglichkeiten, Vielfalt und Abwechslung und viele bekannte Basics. Kinder fordern uns Eltern immer wieder. Um dabei die Oberhand zu behalten, hilft es, Regeln aufzustellen. Damit lernt auch dein Kind bald gut umzugehen. Weitere gute Erziehungstipps gibt dir bestimmt Frau Schuster in ihrem Forum, hier bei rub. Das wird schon :-) Grüße B.Neumann
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