Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Essen ab 12 Monaten

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Essen ab 12 Monaten

Lev2017

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Hallo Ich habe ein paar Fragen an Sie. Mein Kleiner ist jetzt 12 Monate jung , 76cm und 9800 gr und hat schon 6 Zähne. Er ist sehr interessiert am Essen und kaut mit Genuss und Begeisterung. Allerdings habe ich mit festerer Kost/Familienessen sehr spät angefangen da ich immer Angst vor dem Verschlucken hatte. Klein geschnittenes isst er super. Ich trau mich aber nicht ihm etwas in die Hand zu geben. Er hat so ein temparament er beisst richtig grosse Stücke ab und weg ist e. Ich sehe wie kleine Babies am Brötchen rumkauen. Habe ihm auch mal vor kurzen ein Brötchen in die Hand gedrückt. Er biss richtig ein großes stück ab. Da hab ich s weg genommen weil ich dachte er verschluckt sich. Ich denke mir er hätte sowas schon viel früher bekommen sollen, damit er sich schon mal gewöhnen kann. Bin ich da zu ängstlich oder sollte ich ihm da mehr vertrsuen? Kann er schon einschätzen was zu gross ist? Er möchte so gerne alleine essen, er ist schon richtig wütend auf mich. Wenn ich ihm kleine brotstückchen schneide nimmt er auch einen nachm anderen in den mund ohne pause. Deswegen geb ich s ihm selber. Welches Essen wäre zum selber essen üben gefahrenlos? Ich habe auch vor 4 Wochen abgestillt und gebe morgens ganz früh nach dem aufwachen und abends im bett zum schlafen folgemilch 3. Je nachdem zwischen 150ml und 230 ml (max Empfehlung auf Packung) Dann bekommt ergewürfeltes Brot mit verschiedenem Aufschnitt. Manchmal zwischendrin ein halbes Obst zb Banane dann warmes Mittagessen. Nachmittags n Glässchen Hipp Joghurt oder Vollkornobst oder nochmal Obst. Abends milchbrei und vorm schlafengehen folgemilch 3. Zucker und Süsses vermeide ich fast ganz.Kuhmilch hatte ich ab und an mal in nen Brei gemischt oder er bekommt Naturjoghurt. Ist das so in Ordnung?? oder haben Sie eine andere Empfehlung. Er trinkt sehr sehr viel. Oft gibt es Tee oder Kindersaft verdünnt mit Wasser. Manchmal trinkt er eine Fladche 150ml in einem Schwung und das mehrmals am Tag. Ist das normal? Dicke nasse windeln haben wir ordentlich viele. Vielen Dank für Ihre Mühe und Zeit


Birgit Neumann

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Hallo Lev2017 dein Sohn isst kleingeschnittene Stücke. Prima. Das ist wunderbar ausbaufähig. Das Beste was du tun kannst ist: lass dein Kind selbständig essen. Aber gib ihm eine kleine Hilfestellung. Zeige ihm das Essen mit Besteck und übe es mit ihm zusammen. Lass ihn die meisten Speisen aber unbedingt mit den Fingern essen. Das Befühlen mit den Händern ist enorm wichtig. Die Hände geben deinem Kleinen einen ersten wichtigen Hinweis zur Beschaffenheit der Lebensmittel. Das Befühlen und Ertasten geht mit den Lippen und den Tastrezeptoren im Mund weiter. Das Essen muss gespürt werden. Übe mit deinem Sohn gemeinsam das Essen größerer Stücke. Zeige ihm, dass er mit seinen Vorderzähnchen kleine Bissen abbeißen kann. Zeige ihm, dass er anschlließend darauf herum kauen muss. Manche Kinder brauchen etwas mehr Zeit, bis das alles in wünschenswerter Weise funktioniert. Die Reifetheorie kommt ursächlich dafür in Frage, warum manche Kinder schlucken statt vorher zu spüren und zu kauen. Aber auch großer Hunger kann das Schlingen provozieren. Versuche zu Beginn der Mahlzeiten dein Baby mit etwas Brei o.ä. zu füttern und gib ihm erst dann die größeren Stücke zum Entdecken. Lege sie auf einem Teller vor deinem Kind auf den Tisch. Schau was er damit anstellt und beobachte ihn unauffällig. Essen lernen ist ein Prozess, der sich über die nächsten Jahre hinzieht. Essen lernen passiert durch Beobachten der Mitesser bei Tisch. Kinder imitieren. Esst also möglichst immer gemeinsam. Esst leckere Speisen. Esst zusammen. Lass deinen Sohn das Essen ganzheitlich und mit allen Sinnen erleben. Das beginnt bereits mit den Augen. Leckere Speisen auf dem Tisch sollen dein Kind neugierig machen. Was die Beurteilung der Trinkmenge betrifft - wie viel ist es ? Stelle diese Frage ggf einmal an Herrn Dr. Busse - wenn dir die Trinkmenge als tatsächlich zu hoch bzw auffällig erscheint. Im Rahmen meiner Arbeit hier im Forum Kochen für Kinder kann und darf ich hierzu keine Bewertung oder Empfehlung aussprechen. Gerne möchte ich ein paar mögliche Ursachen benennen - ganz allgemein: Als mögliche Ursachen kämen dennoch ggf in Betracht: dein Baby hat möglicherweise ein noch größer ausgeprägtes Saugbedürfnis? Durch das Saugen können sich Babys beruhigen - wie sonst an der Brust. Wäre das denkbar? Wenn du dies für möglich hieltest, dann wechsle den Trinkaufsatznuckel und ersetze ihn durch einen Schnabelaufsatz o.ä. Oder biete Wasser am besten aus einem Trinkgefäß, Trinkbecher an und gib deinem Baby einen Schnuller o.ä.. Lass dich hierzu ggf von Frau Höfel o.a. Personen beraten. Und noch eine kurze Frage zur Kost: ist das essen stärker salzhaltig? Lass auch den Saft weg. Fragen zur Milch (Menge und Sorte) könntest du noch einmal ausführlicher bei Frau Plath erfragen. Also dann Grüße Birgit Neumann


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