Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Ernährunsplan

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Frage: Ernährunsplan

schuckero

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Hallo, ich würde mich gerne mal nach ein paar Tipps vor allem für das Frühstück erkundigen. Mein Sohn ist gerade 16 Monate geworden. Erst seit ein paar Wochen isst er richtig mit und seit 2 Wochen bekommt er auch keine Mittagsgläschen zusätzlich. Sein Plan bisher sieht wie folgt aus: Morgens Grießbrei (aber nicht viel Brei) Dann beim Frühstück isst er auch noch normal mit also auch Toast oder Brot usw. aber nicht viel so, dass er satt wäre. Vormittags zum schlafen eine Flasche 3er Milch 200 ml Mittags isst er ganz normal mit Nachmittags Brot und Obstbrei aus dem Glas. Was anderes in Stücken oder gerieben verweigert er. Abends zum schlafen eine Flasche mit 200ml Milch 3er. Generell trinkt mein Sohn Wasser. Saft verdünnt aber auch mal. Und wenn jemand was isst zwischendurch will der auch. Ist das ok so? Jetzt verweigert er auch den Grießbrei zum Frühstück. Jetzt würde ich gerne wissen ob ich ihm auch normale Kuhmilch zum Brot geben kann. Oder auch mal Kakao bekommen viele. Allerdings ist da ja so viel Zucker drin oder gibt es welchen den ich ihm geben kann? Er will immer meinen Kakao morgens haben von Nesquik. Darf er denn auch Eier ganz normal essen? Ich würde mir auch gerne ein Buch kaufen wo auch solche Informationen drin sind aber es gibt davon einfach zu viele. Viele Grüße schuckero


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo schuckero du kannst die 3er Milch vollständig durch Kuhmilch oder Kakao ersetzen. Kakaopulver enthält Kakao und Zucker, das stimmt. Doch die Dosis macht das Gift. Wenn du in die Milch nur ganz wenig Pulver einrührst, schmeckt die Milch besser und du förderst damit die Akzeptanz, ohne zu viel Kalorien zusätzlich zu geben. Auch Eier kann dein Kleiner haben, wenn es ihm schmeckt. Im Alter deines Kindes gibt es kaum noch Verbotebzw nur ganz wenige Dinge, die eher ungünstig sind. Manches erschliesst sich durch Logik wie Verzicht auf Alkohol oder Kaffee. Manches ist Typsache und Empfehlungen kann man nicht pauschal aussprechen - etwa bei Chili und Knoblauch. Wer schon durch Fruchtwasser und Muttermilch darauf "geeicht" ist, verträgt das meist problemlos. Empfindliche Babys haben damit eher ihre Schwierigkeiten. Wenn du bei etwas unsicher bist, dann gib deinem Kind erst mal nur wenig davon und nicht täglich. Fertiggerichte sind häufig sehr würzig und deshalb nicht optimal. Beim Selberkochen kannst du einfach etwas weniger salzen, dann passt das. Das Essen sollte im 2.Lj nicht übertrieben salzarm sein - aber auch nicht zu salzig. In reichlich Fett gebratene Speisen sind etwas schwerer verdaulich, weshalb sie für die Kleinsten abends weniger gut bekömmlich sind. Ab dem 10. Lm reichen kleinere Mengen Milch (Protein) fürs stagnierende Wachstums deines Babys aus und gleichzeitig sollte die Calciumversorgung gewährleistet bleiben. Folgemilch kannst du weiterhin in der empfohlenen Menge geben. Nach dem 1. Geburtstag wird Folgemilch allmählich entweder durch Kuhmilch oder Kindermilch (wenn gewünscht) ersetzt. 100ml Milch können durch ca 100g Joghurt oder je 15g Schnittkäse bzw 30g Weichkäse ersetzt werden. Einberechnet in diese täglichen Milchportionen werden auch Milchprodukte, die in Speisen verarbeitet wurden. In Kartoffelbrei, Pfannkuchen, Pizza, Auflauf, Kuchen und Gebäcken, Pudding... Im 2.Lj werden ca 300ml MIlch-und Milchprdodukte pro Tag empfohlen. ganz konkrete Empfehlungen findest du hier: http://www.aid.de/downloads/kinderernaehrung_alter.pdf Schon mit etwa 10Lm ist die Zeit des schnellen Wachstums allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich häufig jetzt schon in verringertem Appetit, wie auch viele Eltern berichten. Die Stagnation im Längenwachstum, merkt man alsbald auch an den Kleidergrößen, weil die inzwischen über längere Zeiträume passen. Und weil ein Kind nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit evtl vermindert und evtl Nahrungsdefizite machen sich auch nicht so schnell bemerkbar. Hunger kommt vor allem dann, wenn sich die Kleinen ausgiebig bewegen. Den Übergang von der Babykost zur Familienkost kannst du ganz gemächlich gestalten. Bekannte Speisen geben deinem Kind die nötige Sicherheit beim Essen. Die Neugier eures Kindes veranlasst zum Probieren. Bei den Mengen kannst du auf den Appetit eures Kinder vertrauen. Wenn sie genug hat, wird sie das zeigen. Etwa in dem sie die Speisen vom Tisch wirft. Eine grobe Orientierung für die künftigen Mahlzeiten ist folgende: morgens: Brot und Milch oder Milch und Obst oder Kindermüsli oder nur Milch oder Joghurt ZMZ: Brot oder Milch/Joghurt oder Obst Mittag: Mittagessen entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie oder bereits bekannte einfache Gerichte wie Nudeln mit Sosse, Pizza etc und/oder Familienkost ZMZ: Obst oder Getreidestängelchen o.ä. Abends: Brot und Milch oder Milchbrei (Grießbrei, Haferbrei/müsli), Nudeln und Milch etc Biete Vielfalt beim Essen und wechsle langsam von Gläschen auf normale Kost. Statt Obstbrei aus dem Glas, kannst du gematschte Banane geben, oder Bananenstückchen, statt Apfelbrei ein frisch geriebener Apfel. In diesem Alter ist Essen zum Zweck der Ernährung eher eine Nebensache. Essen ist vielmehr ein Erlebnis. Essen will erkundet werden, vieles wird gar nicht gegessen, wobei manches begeistert mit einem "mehr" eingefordert wird. Der Forscherdrang ist in dieser Altersphase sehr ausgeprägt. Alle Sinne wollen beschäftigt sein. Ermuntere deine Kleine ruhig dazu, etwas zu probieren. Biete vermehrt gewöhnliche Lebensmittel und Speisen an, damit sich dein Kind daran gewöhnen kann. Hieraus bildet sich eine gute Basis. Werden Kartoffeln gemocht, ist der Schritt zum Knödel leichter. Wenn Nudeln gegessen werden, können bald auch Tortellini, gefüllte Nudeln, folgen. Macht die gemeinsamen Mahlzeiten zum Erlebnis. Farbenvielfalt, verschiedene Gerüche, die sich schon beim Kochen in der Wohnung verteilen, Neben typischen kindgerechten Familiengerichten wäre es gut, wenn die Vielfalt sich um so mehr im Angebot ausbreitet. Die Grundernährung kann und darf (und soll) vorwiegend noch mit Grundnahrungsmitteln in einer einfachen Zubereitungsform erfolgen. Kartoffelstückchen, Gemüsestückchen... Lasst euer Kind probieren. Diese Eindrücke sind wichtig. Nicht alles, was euer Kind in den Mund nimmt, wird es auch hinunterschlucken. Trotzdem erreicht ihr damit eine erste Annäherung an die Speisenvielfalt. Biete von neuen Dingen immer erst nur wenig an und lass sie es selbst erfahren; ansehen, anfassen, riechen, lecken, matschen. Kinder wollen alles BE-GREIFEN. Es heisst, dass möglichst viele Sinne beteiligt sein sollten, damit etwas nachhaltig prägt. Riechen, Sehen, Fühlen, Schmecken... Was die Bücher betrifft, ja es gibt unzählige. Ganz schön und mit zahlreichen hilfreichen Erklärungen bereichert ist das Buch von Anne Iburg, Die besten Gerichte für ihr Kleinkind. Schau mal über amazon, wie du die Rezeptvorschläge findest, denn hier wird viel mit allerlei Käsesorten gekocht. Ansonsten sind sämtliche Bücher von Dagmar von Cramm wirklich gut. Zum Frühstück sind Brotstückchen ideal. Gerade so groß, dass sie dein Kind gut aufpicken und in den Mund stecken kann. Dazu Trinkmilch, evtl Kakao. Es gibt diese Getränkepulver auch in anderen Geschmacksvarianten. So kannst du Kakao umgehen und verwandelst Trinkmilch in ein leckeres Beiwerk. Ganz wenig Pulver reicht aus. Alternativ dazu, kannst du Bananenmilch zubereiten. Aber ob die dein Sohn jeden Tag trinken mag, musst du ausprobieren. Auch Banane als Brotbelag ist super geeignet. Also dann Grüße B.Neumann


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